Objekt (Programmierung)
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Ein Objekt bezeichnet in der Objektorientierung ein Exemplar oder eine Instanz einer bestimmten Klasse.
Als Objekt bezeichnet man in der Informatik ein Exemplar eines beliebigen Datentyps. Der Datentyp beschreibt das Muster aller Objekte, die zu ihm gehören. Dieser Datentyp kann ebenso ein elementarer (z. B. ein Integer) sein, wie auch eine Klasse bei objektorientierter Programmierung.
Durch Konstruierung (siehe Konstruktor) bzw. durch Instantiation (siehe unten) wird von einer Klasse ein Objekt erzeugt, das die der Klasse eigenen Attribute und Methoden, jedoch objektspezifische Attributwerte besitzt.
Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist ein Objekt deshalb keine Instanz einer Klasse, weil dies eine Fehlübersetzung des englischen Begriffes Instance ist. Tatsächlich ist die richtige Übersetzung des Englischen Begriffes Instance etwa Objekt, Exemplar oder Ausprägung. Den abgeleiteten Verbformen wie instanziieren oder ähnlichen ist dementsprechend ausprägen, Objekt erzeugen oder Objekt anlegen vorzuziehen.
Der Begriff Instanz hat sich im Kontext der Objektorientierung allerdings soweit als Synonym des englischen Begriffes Instance etabliert, dass dieser rein formalen Nuance heutzutage keine Bedeutung mehr beizumessen ist. In der Praxis ist die Aussage Ein Objekt ist eine Instanz einer Klasse daher nicht als fachlich falsch anzusehen. Dieses Paradigma wird durch die Tatsache unterstützt, dass der Begriff Instanz in der Objektorientierung nicht vorbelegt ist, was die Eindeutigkeit der oben getroffenen Aussage hilfsweise unterstreicht.
Die Diskussion um die Flexion von Fehlübersetzungen wird in der Informatik manchmal als anachronistisch angesehen. Es wird die Meinung vertreten, die Neudefinition des Begriffes Instanz im Kontext der Objektorientierung als Modernisierung des Sprachschatzes zu honorieren.