Orbiter (Raumfahrt)
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Ein Orbiter ist eine Raumsonde, die einen anderen Himmelskörper, wie z. B. einen Planeten, einen Mond oder auch die Sonne umkreist. Der Begriff kommt aus dem Englischen und ist von Orbit (für Umlaufbahn) abgeleitet. Satelliten in einer Umlaufbahn um die Erde (Erdsatelliten) werden nicht als Orbiter bezeichnet; darunter fallen auch die Raumsonden zur Sonnenforschung, die sich um einen der Lagrange-Punkte von Sonne und Erde bewegen. Beim US-amerikanischen Space Shuttle werden jedoch die einzelnen Raumfähren oft Orbiter genannt.
Eine Raumsonde als künstlicher Satellit dient der Erfüllung spezieller Funktionen – z. B. als Funkrelais für eine Landesonde – und ermöglicht einen großräumigen Überblick über den Zielkörper, etwa die detaillierte Messung des Schwerefeldes und eine eingehende Kartierung.
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[Bearbeiten] Erfolgte Missionen
Bislang wurden Orbiter für die Sonne, den Mond, an den Planeten Mars, Venus, Jupiter, und Saturn sowie am Asteroiden Eros eingesetzt (Stand 9. August 2006):
- Sonne (7)
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- Pioneer 6–9, Helios 1 u. 2, Ulysses (noch aktiv)
- Mond (16)
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- Luna 10, 11, 12, 19 u. 22, Lunar Orbiter 1–5, Explorer 35 u. 49, Hiten, Clementine, Lunar Prospector, SMART-1
- Mars (9)
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- Mariner 9, Mars 2, 3 u. 5, Fobos 2, Mars Global Surveyor (aktiv), 2001 Mars Odyssey (aktiv), Mars Express (aktiv), Mars Reconnaissance Orbiter (aktiv)
- Venus (7)
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- Venera 9, 10, 15 u. 16, Pioneer Venus 1, Magellan, Venus Express (aktiv)
- Eros (1)
- Jupiter (1)
- Saturn (1)
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- Cassini (aktiv)
(Darüber hinaus haben im Rahmen des Apollo-Programms acht bemannte Apollo-Raumschiffe den Mond vollständig umrundet: Apollo 8, 10, 11, 12, 14, 15, 16 u. 17)
[Bearbeiten] Gestartete Missionen
Gestartet und noch auf dem Weg zu ihrem Ziel sind jeweils der erste Orbiter zum Merkur und der erste zu einem Kometen:
- Merkur
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- MESSENGER (Ankunft 18. März 2011)
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- Rosetta (Ankunft 2014)
[Bearbeiten] Geplante Missionen
Für die nächsten Jahre sind weitere Orbiterstarts geplant: Zum Asteroiden Vesta und zum Zwergplaneten Ceres für 2007 mit Dawn. Zum Mond für 2007 mit SELENE und Chang'e 1, für 2008 mit Chandrayaan-1 und dem Lunar Reconnaissance Orbiter, und für 2010 mit LUNAR-A. Zum Jupiter für 2010 mit Juno und zur Venus für das gleiche Jahr mit PLANET-C. Zum Mars frühestens für 2011 mit dem Mars Science and Telecommunications Orbiter und mit Mars Sample Return nicht vor 2016. Zum Merkur für 2013 mit BepiColombo und für die Sonne 2015 mit dem Solar Orbiter.
Langfristig wird für die Jahre nach 2015 auch über Orbiter für den Jupitermond Europa, den Saturnmond Titan sowie für Neptun nachgedacht.
Aus Kostengründen gestrichen wurden der Mars Telecommunications Orbiter und der Jupiter Icy Moons Orbiter.
[Bearbeiten] Andere Konzepte
Zwei andere Grundarten von Raumsonden sind die Lander und die Vorbeiflugsonden.
Das Konzept des Vorbeifluges, das den Fly-by an einem Himmelskörper verfolgt, ist technisch und energetisch günstiger, da z. B. keine Bremstriebwerke nötig sind, um in einen Orbit einzuschwenken (vom Sonnenorbit abgesehen). Damit fällt aber auch die wissenschaftliche Ausbeute geringer aus.
Bei den Landern werden harte und weiche Landungen auf der festen Oberfläche eines Himmelskörpers unterschieden. Das technisch schwierigste Konzept ist die weiche Landung, vor allem bei einer Rückkehr der Raumsonde mit Bodenproben.