Oslofjord
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Der Oslofjord ist ein Fjord in Südnorwegen. Dennoch handelt es sich hierbei nicht um einen Fjord im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um einen Grabenbruch. Dieser zieht vom afrikanischen System über das Mittelmeer und das Rhonetal zum Oberrheingraben, von wo er sich über den Oslofjord bis zum Mjosasee fortsetzt.
Über eine Länge von etwa 100 Kilometer Luftlinie in Süd-Nordrichtung gestreckt bildet der Oslofjord die Einfahrt zur Hauptstadt des Landes, Oslo, das am nördlichen Fjordende liegt. Im Süden geht der Oslofjord bei Langesund in den Skagerrak über.
Mit ihren zahlreichen natürlichen Häfen, Nebenarmen und Abzweigungen bot die Region um den Fjord bereits in der Eisenzeit günstige Voraussetzungen für eine Besiedelung. Frühe Spuren menschlicher Ansiedelungen gehen sogar in die Jungsteinzeit zurück. Im Übergang zwischen der Zeit der Wikinger und dem frühen Mittelalter, um 1000 n. Chr., begannen Marktplätze und Ansammlungen von Bauernhöfen sich zu Städten zu entwickeln. Da infolge der Landerhebung Südskandinaviens das Meeresniveau vor 1000 Jahren etwa 4 Meter höher war als heute, liegen viele dieser Plätze oft einige Kilometer vom heutigen Ufer des Oslofjords entfernt. Andere Städte wie Oslo und Tønsberg wurden aus militärstrategischen oder kommerziellen Gründen erst in dieser Zeit gegründet.
Heute ist die Region der stärkste Bevölkerungsschwerpunkt in Norwegen; innerhalb einer Autostunde können etwa 40 Prozent der Bevölkerung des Landes den Oslofjord erreichen. Auch 40 Prozent der Arbeitsplätze liegen hier. Der Oslofjord ist daher sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in Bezug auf Naherholung zu Land und zu Wasser sehr bedeutsam. In diesem Zusammenhang ist der Oslofjord eine wichtige Wasserstraße mit hohem Aufkommen an Fracht- und Passagierschiffen.