Passion (Musik)
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Die musikalische Passion stellt die Vertonung des biblischen Passionstextes dar, wie er in einem der Evangelien festgehalten ist. Gemeinhin wird zwischen responsorialen bzw. motettischen Passionen, die ausschließlich den reinen Bibeltext vertonen, und "oratorischen", von Günter Massenkeil etwas trennschärfer "konzertant" genannten Passionen, die Einschübe anderer Texte (Choräle u. a.) oder Instrumentalteile enthalten können. Aus der konzertanten Passion hat sich das Passionsoratorium entwickelt, also ein Oratorium, das die biblische Passionsgeschichte mehr oder weniger frei gestaltet.
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[Bearbeiten] Werke
[Bearbeiten] Beispiele für responsoriale Passionen
- lateinisch:
- Orlando di Lasso: Markuspassion (1582), Lukaspassion (1582), Matthäuspassion (1575), Johannespassion (1575)
- Tomás Luis de Victoria: Matthäuspassion (1585)
- William Byrd: Johannespassion (1607)
- Krzysztof Penderecki: Lukaspassion (1962-65)
- deutsch:
- Johann Wagner: Matthäuspassion, Johannespassion (beide um 1530)
- Leonhard Lechner: Johannespassion (1593)
- Christoph Demantius: Johannespassion (1631)
[Bearbeiten] Beispiele für oratorische Passionen und Passionsoratorien
- Thomas Selle: Matthäuspassion (1642)
- Heinrich Schütz: Matthäuspassion (1666), Lukaspassion (um 1665), Johannespassion (?1692-97)
- Georg Philipp Telemann: Der für die Sünden der Welt gemarterte und sterbende Jesus („Brockes-Passion“, 1716)
- Johann Sebastian Bach: Johannespassion (1724), Matthäuspassion (1727/29).
[Bearbeiten] Siehe auch
- Matthäuspassion
- Johannespassion
- Lukaspassion
- Markuspassion
[Bearbeiten] Verwandte Gattungen
[Bearbeiten] Literatur
- Günther Massenkeil: Oratorium und Passion. 2 Bände. Laaber, Laaber 1998/99, ISBN 3-89007-133-3, ISBN 3-89007-481-2
- Kurt von Fischer: Die Passion. Musik zwischen Kunst und Kirche. Bärenreiter/Metzler, Kassel u.a. 1997, ISBN 3476015300