Patrick von Irland
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Der heilige Patrick von Irland (lat. Magonus Sucatus Patricius, * ca. 389 in Bannaventa Berniae in Wales, † 17. März 461 in Irland) war Missionar und gilt im katholischen Irland und in Island als Nationalheiliger. Dennoch wurde er von der römisch-katholischen Kirche bis heute nicht kanonisiert (heilig gesprochen).
[Bearbeiten] Lebenslegenden
Sein ursprünglicher Name war Patrick Maewyn. Er wurde in Wales geboren (das genaue Geburtsjahr ist unbekannt; wenige Anhaltspunkte seines Lebenslaufes bieten Patricks eigene Schriften) und heidnisch erzogen. Plündernde Iren verschleppten ihn im Alter von 16 Jahren und brachten ihn schließlich (405?) als Sklaven nach Irland. Dort fand er Trost im Christentum.
Andere Legenden erzählen, er war der Sohn von Caponius, einem römischen Soldaten, der in der römischen Provinz Brittania stationiert war, und demzufolge besaß er den katholischen Glauben und war stolz auf seine Religion. Vom Bauernhof seiner Eltern wurde er von irischen Sklavenjägern nach Nordirland (Ulster) gebracht. Trotz seines schweren Lebens als Schafhirte lernte er das raue Land zu lieben. Nach etwa sechs Jahren soll ihm ein Engel verkündet haben, dass er fliehen solle. Er wagte die Flucht und verbrachte daraufhin zwölf Jahre in einem Kloster in Auxerre (Frankreich), wo er zum Priester ausgebildet wurde und den Namen Patrick annahm.
Sein Ziel war es, nach Irland zurückzukehren, um die Heiden Irlands zu bekehren. Eines Nachts habe er Stimmen gehört, die ihn nach Irland zurückriefen und die er als die Stimmen des irischen Volkes erkannte, die ihn baten zurückzukommen. Papst Sixtus III. soll Patrick 434 als Bischof nach Irland gesandt haben. Es wird erzählt, er habe bei einer Predigt die Insel von allen Schlangen befreit und dies nicht nur mit der Macht seiner Worte, sondern unter tatkräftigem Einsatz seines Bischofsstabes. In Wahrheit hat es im nacheiszeitlichen Irland nie Schlangen gegeben.
Er gründete Klöster, Schulen und Kirchen im ganzen Land und übte seine Missionstätigkeit bis zu seinem Tod 30 Jahre später aus. Als er im Co. Down starb, hatte er nur wenige in Irland zum christlichen Glauben bekehrt. Patrick hatte nicht nur seine Religion mitgebracht, sondern auch seine Bildung. Geschichten wurden nun niedergeschrieben und nicht mehr nur von Mund zu Mund weitererzählt. Allerdings wurde seine Lebensgeschichte erst im 8. Jahrhundert rezipiert.
Viele Sehenswürdigkeiten werden (zumeist recht willkührlich) mit ihm in Zusammenhang gebracht: man kann die Kirche sehen, wo er erstmals predigte, sein Grab in Downpatrick Co. Down, Nordirland und seine Statue auf Irlands heiligem Berg - Croagh Patrick - wo er vierzig Tage ohne Nahrung und Wasser verbracht haben soll, wie Jesus in der Wildnis. Tausende Katholiken pilgern jährlich auf diesen Berg. Straßen und Plätze wurden nach ihm benannt.
Sein Todestag wurde zum Nationalfeiertag Irlands und wird - auch in der irischen Diaspora - von Iren als St. Patrick's Day gefeiert.
Die Namen Patrick (Jungen) und Patricia (Mädchen) sind noch immer populäre Namen für Kinder in Irland und auch für Irischstämmige in Amerika, Australien und anderen Ländern. Patrick wird oft zu Paddy oder Pat abgekürzt, und Paddys wird oft als Spitzname für die Iren benutzt (besonders in England).
[Bearbeiten] Gedenktag
- Römisch-katholisch: 17. März (Nicht gebotener Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender)
- Evangelisch: 17. März
- Anglikanisch: 17. März
- Orthodox: 17. März
[Bearbeiten] Weblinks
Wikisource: Patricius – Quellentexte (lat.) |
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Eintrag im Ökumenischen Heiligenlexikon (ÖHL)
Hinweis: Die Angaben im ÖHL entsprechen manchmal nicht mehr dem heutigen wissenschaftlichen Stand.
Vorgänger -- |
Bischof von Armagh um 432-461 |
Nachfolger Benén |
Personendaten | |
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NAME | Irland, Patrick von |
ALTERNATIVNAMEN | St. Patrick |
KURZBESCHREIBUNG | Missionar und Nationalheiliger von Irland und Island |
GEBURTSDATUM | um 389? |
GEBURTSORT | Bannaventa Berniae in England |
STERBEDATUM | 17. März um 461? |
STERBEORT | Irland |