Plantage
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Plantage ist ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, der sich auf die Erzeugung eines einzigen Produktes für den Weltmarkt spezialisiert hat (Monokultur). Typische Produkte für Plantagen sind mehrjährige Pflanzen oder Dauerkulturen wie Kaffee, Tee, Kakao, Bananen, Kautschuk, Obst, Sisal, aber auch einjährige Pflanzen wie Zuckerrohr. Zu einer Plantage gehören oft aufwändige Einrichtungen in denen das Produkt vorverarbeitet wird.
Plantagen kommen außer in den Tropen auch in mediterranen Gebieten, wie dem europäischen Mittelmeerraum, Kalifornien und Südafrika vor. Ihre größte Ausbreitung erfuhren die Plantagen im 19. Jahrhundert mit der Entstehung der europäischen Kolonialreiche, als in Afrika und Asien ausgedehnte Plantagen entstanden. Eigentümer der Plantagen waren oft Ausländer, nicht selten auch Kapitalgesellschaften, die den Betrieb durch einen Verwalter leiten ließen. Die Eigentümer bzw. ihre leitenden Angestellten zählten zur obersten Gesellschaftsschicht, während die Plantagenarbeiter zur untersten gehörten.
Die Arbeitskräfte auf den Plantagen waren bis in das 19. Jahrhundert oft Sklaven, zum Beispiel auf den Baumwoll- und Tabakplantagen der amerikanischen Südstaaten sowie auf den Zuckerrohrplantagen der Karibik und Lateinamerikas, die aus Afrika geholt worden waren, da die einheimische indianische Bevölkerung sich nicht in die Arbeit in den Plantagen pressen ließ. Die Nachkömmlinge dieser (befreiten) Sklaven stellen heute einen Großteil der Bevölkerung dieser Regionen dar. Nach der Sklavenbefreiung wurden aus den ehemaligen Sklaven meist Billiglohnarbeiter, die Arbeitsbedingungen blieben im Wesentlichen unverändert.
In den Kautschukplantagen Malaysias und den Teeplantagen Sri Lankas setzte man häufig billige Arbeitskräfte aus Indien oder China ein. Nach der Unabhängigkeit der ehemaligen Kolonien wurden die meisten ausländischen Eigentümer der Plantagen enteignet und an ihre Stelle traten Einheimische oder der Staat.
In der Regel wird der Begriff "Plantage" heute nicht mehr verwendet, stattdessen werden Begriffe wie Großgrundbesitz, landw. Großgrundbesitz oder Latifundie benutzt.