Pseudohalogene
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pseudohalogene sind ein Spezialfall der Pseudoelemente. Zu den Pseudohalogenen zählt man unter anderem die Gruppen -CN, -N3, -OCN, -CNO, -SCN, -NCS, -SeCN. Die chemischen Eigenschaften dieser Pseudohalogene ähneln in vielen Gebieten denen der Halogene:
- Analog zu den elementaren Halogenen existieren zumeist Dimere der Pseudohalogene, beispielsweise Dicyan (NC-CN).
- Es existieren Pseudohalogenwasserstoffsäuren des Typs HX (X=Pseudohalogenid): HCN (Blausäure), HNCO (Isocyansäure), HCNO (Knallsäure), HNCS (Isothiocyansäure), HN3 (Stickstoffwasserstoffsäure).
- Die Säuren bilden Metallsalze des Typs MXn (M= Metall). Die Salze AgX, Hg2X2 und PbX2 sind wie die der Halogenide in Wasser schwer löslich.
- Viele Metallkationen bilden mit Pseudohalogeniden Pseudohalogeno-Komplexe, z. B. der Form MX4n- oder MX6m-.
- Es werden kovalente Nichtmetallverbindungen wie P(CN)3 gebildet.
- Die Pseudohalogene bilden untereinander und mit den Halogenen Verbindungen, die den Interhalogenverbindungen entsprechen.