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Psychic TV - Wikipedia

Psychic TV

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Psychic TV ist eine britisch-amerikanische Rockband, die zu den Hauptvertretern der Industrial-Szene zählt. Einige Alben der Band wurden auch unter den Namen „Psychick TV“, „PTV3“ und „Splinter Test“ veröffentlicht, in den späten 80er Jahren trat die Band darüber hinaus auch für einzelne Tracks unter Alternativnamen wie „DJ Doctor Megatrip“ oder „M.E.S.H.“ in Erscheinung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Die Jahre mit Alex Fergusson 1981-1987

Die Band wurde 1981 von Genesis P-Orridge (geboren 1950, eigentlich Neil Andrew Megson) und Peter „Sleazy“ Christopherson (beide zuvor bei Throbbing Gristle, gegründet. Die beiden Musiker gelten als Begründer des Industrial-Genres. Drittes Gründungsmitglied war Alex Fergusson, zuvor Gitarrist bei Alternative TV. P-Orridge und Fergusson kannten sich bereits seit Mitte der 1970er Jahre, als P-Orridge kurzzeitig Schlagzeuger bei Alternative TV war und auch einige deren Aufnahmen produziert hatte. Der visionäre Plan zu einer kommerziellen Gruppe, die als zentrales Medium ihres Schaffens auch sublime Manipulation durch Filme benutzen sollte, und damals auf radikale Art die Intention heutiger Videoclips vorwegnahm, geht auf eine gemeinsame Idee von P-Orridge und Monte Cazazza um 1975 zurück und sollte nun mit Psychic TV verwirklicht werden. Professionelle grafische Kenntnisse brachte Peter „Sleazy“ Christopherson mit an Bord, der zuvor bereits als Fotograf und Designer bei Hipgnosis gearbeitet hatte, einer Design-Agentur, die zahlreiche bekannte Plattencovers (z.B. für Pink Floyd) gestaltet hatte.

Mit Unterstützung durch Jordi Valls (alias Vagina Dentata Organ), einem spanischen Performance-Künstler, und Marc Almond (Soft Cell) sowie einigen klassischen Musikern spielte das Trio P-Orridge (Vocals, Noise), Christopherson (Keyboards, Percusssions) und Fergusson (Gitarren) das Debutalbum „Force the hand of chance“ ein, das 1982 bei beim Major-Label WEA veröffentlicht wurde. Die LP enthält neben Pop-Balladen wie „Just drifting“ oder dem New Wave-beeinflussten Titeln wie „Ov Power“ auch Songs in klassischer Industrial-Tradition. Der ersten Auflage lag eine Bonus-LP („Themes“) mit Ritualaufnahmen bei, die mit Menschenknochen, Kopfjägerflöten, Tempelglocken und ähnlichem eingespielt waren.

1983 das zweite Album „Dreams less sweet“, das erneut mit Hilfe zahlreicher klassisch ausgebildeter Musiker eingespielt wurde und bei CBS erschien. Als Gastmusiker wirkten David Tibet (Current 93) und Monte Cazazza mit. Zum festen Bandpersonal zählten bei dieser Veröffentlichung auch erstmals Paula P-Orridge, die Ehefrau von Genesis P-O., an den Percussion-Instrumenten, sowie Geoff Rushton am Bass. Auch dieses Album ist stilistisch facettenreich, von pseudogregorianischen Gesängen über getragene Klavierstücke und klassische Industrial-Nummern bis zu Klangcollagen aus Wolfsgeheul und Maschinengewehrfeuer. Das Album wurde im „Zuccarelli Holophonic“-Aufnahmeverfahren, eine Art 3D-Stereo, eingespielt. Auch dieser LP lag in erster Auflage eine Bonus-Platte („The full pack“) bei.

Aufgrund der vielschichtigen Produktion der ersten beiden LPs konnte das Repertoire nicht adäquat live gespielt werden, so dass die Band in den ersten beiden Jahren kaum auftrat. Für WEA und CBS waren die Platten bei ihrem Erscheinen auch kein überragender kommerzieller Erfolg, so dass man von Seiten der Plattenfirmen versuchte, Einfluss auf die weitere Entwicklung der Band zu nehmen. Um dem zu entgehen, gründeten P-Orridge und seine Mitstreiter 1984 ihr eigenes Plattenlabel „Temple Records“. Als Vertrieb und Propagandainstrument sollte die Organisation Temple ov psychic youth dienen, der man den Anschein einer sektenähnlichen Gruppierung gab, und die neben Platten- und Cassettenkatalogen auch ideologische Schriften verbreitete. Ziel von Temple Records war es, durch eine Vielzahl von Veröffentlichungen die bestehende Musikindustrie zu unterlaufen. Managerin von Temple Rec. war Paula P-Orridge.

Auf Temple Rec. erschienen im Jahr 1984 die LP "N.Y. Scum", die Picture-LP "Pagan Day" sowie die Maxisingle "Unclean". Auf "N.Y. Scum" und "Unclean" war zur Besetzung von 1983 nun noch John Gosling an Tapes und Percussion dazugestoßen. Die im Vergleich zu den Vorjahren wesentlich einfachere Produktionstechnik schlägt sich auch im wesentlich rauheren Klang dieser Veröffentlichungen nieder. Die LP „Pagan Day“ wurde an einem einzigen Tag von Genesis P-Orridge und Alex Fergusson mit wenigen Instrumenten eingespielt und enthält einige Tracks, die erst auf späteren Platten voll orchestriert veröffentlicht werden sollten. Die B-Seite von „Unclean“, ein Klavierstück namens „Mirrors“, ist eine Auftragsarbeit als Filmmusik für Derek Jarman, für den in den Folgejahren noch weitere Titel produziert wurden.

1984 tourte die Band auch erstmals ausgedehnt durch Europa. Zur Bühnenshow gehörten unter anderem Videovorführungen mit provokativem oder schockierendem Inhalt. Häufig präsentierte Genesis P-Orridge dem versammelten Publikum seine Intimpiercings. Das Liverepertoire unterschied sich - bedingt durch wechselnde Musiker und wechselndes Drogenlevel - sehr stark von den Studioaufnahmen der Platten, weitgehende Improvisation auf der Bühne war Programm.

Zeitgleich zu den ersten LPs wurden auch Videos vertrieben, auf denen neben eigens produzierten Musikclips auch Interviews zu sehen waren, ideologische Schriften verlesen wurden, und die auch auf der Bühne verwendetes Videomaterial aus dubiosen Quellen enthielten. Zweifelhafte Berühmtheit erlangte dabei insbesondere der Film „Thee first transmission“, der neben nachgestellten und angedeuteten Szenen mit sadomasochistischen Praktiken auch gefundenes Videomaterial von Elektrofolter an Kindern enthielt.

Ende 1984 verließen Peter Christopherson und Geoff Rushton (der sich nun John Balance nannte) die Band, um sich voll ihrem eigenen Projekt "Coil" zu widmen. Die Rumpfbesetzung (Genesis und Paula P-Orridge, Alex Fergusson, John Gosling) spielte daraufhin 1985 die LP „Themes 2“ ein, die an die der ersten LP von 1982 beigelegte Platte mit Ritualaufnahmen anschließt. „Themes 2 “ verwendet Samples aus der Engelssprache nach Enoch sowie Endlosschleifen aus Kompositionen von Alexander Skriabin. Auch Balletmusik für das Stück „Mouth of the night“ der Mantis Dance Company, die Genesis P-Orridge gemeinsam mit Monte Cazazza und Roc Standfort eingespielt hatte, wurde unter dem Namen „Psychic TV“ 1985 auf Temple Rec. veröffentlicht.

Das französische Kleinlabel Sordide Sentimental veröffentlichte im Jahr 1985 eine CD mit einem Mitschnitt des Konzerts von Psychic TV auf der Exo Rouen des Jahres 1984 („Descending“). Diese CD gilt als eine der ersten Veröffentlichungen, die ausschließlich auf CD erschienen sind.

Ebenfalls 1985 plante Genesis P-Orridge einen Film über den verstorbenen Rolling Stones-Gitarristen Brian Jones. Für Soundtrackaufnahmen im Dick James Music Studio in London wurden zahlreiche Musiker verpflichtet, u.a. Dave Ball von Soft Cell und dessen Frau Gini Ball, sowie Rose McDowall, (Strawberry Switchblade) und Gatte Drew McDowall. Auch im Hinblick auf eine Tournee Ende 1985 war die Stammbesetzung der Band bereits um Philip Erb (Keyboards), Mouse (Bass) und Matthew Best (Schlagzeug) verstärkt worden. Diese Rhythmusgruppe prägte den Sound der Band nun ungemein, die dadurch wesentlich rockiger als zuvor klang. Als erstes Resultat der Studioaufnahmen aus London erschien die Brian Jones gewidmete Single „Godstar“ auf Temple Rec. und wurde ein respektabler Independent-Hit. Der geplante Film wurde jedoch nicht realisiert und die restlichen Aufnahmen verschwanden vorläufig in der Schublade. Ende 1985 führte eine ausgedehnte Tournee die Band wieder durch Europa, im Januar 1986 gab sie drei aufeinanderfolgende Gastsspiele in Tokio. Im Frühjahr 1986 fanden wieder zahlreiche Konzerte in Europa statt.

Genesis P-Orridge und Alex Fergusson spielten 1986 gemeinsam mit Dave Ball und Tontechniker Ken Thomas die Maxisingle „Magick defends itself“ ein, die Samples von Papst Johannes Paul II., Anton LaVey und John F. Kennedy enthält, und die allerdings kein Erfolg wurde. Auf „Good Vibrations/Roman P.“, einer weiteren Singleveröffentlichung von 1986, irritierte die Coverversion der Beach Boys die Industrial-Fans. Roman P., die zweite A-Seite der Single, wurde jedoch zu einem weiteren beachtlichen Independent-Hit. Der Titel nimmt Bezug auf Roman Polanski, bzw. auf den Mord an Sharon Tate durch die „Family“ von Charles Manson. Auf einer weiteren Single von 1986 verarbeiteten die Musiker „Je t´aime“ von Serge Gainsbourg, erneut mit Hilfe von Dave Ball, den Stöhn-Part von Jane Birkin übernahm Paula P-Orridge.

Ein Mitschnitt eines der Konzerte in Tokio von Anfang 1986 wurde noch im Laufe des Jahres als „Live in Tokyo“ auf Temple Rec. veröffentlicht. Der Begleittext der Platte kündigte an, dass diese Veröffentlichung die erste einer Serie von 23 Liveplatten sei, die von nun ab in Folge jeweils monatlich am 23. des Monats erscheinen sollten. Der LP lag ein Coupon bei, der besagt, dass die zehnte Platte der Serie nur für diejenigen erhältlich sei, die alle neun Coupons der ersten neun LPs der Serie einsenden könnten. Als zweite Veröffentlichung der Serie erschien binnen Monatsfrist "Live in Paris". Die Serie wurde von nun an fortgeführt, aber nie komplettiert. Insgesamt erschienen nur etwa 15 von 23 geplanten Titeln, und diese auch nicht monatlich.

1987 erschienen folgende LPs der Live-Serie auf Temple Rec.: "Live in Heaven", "Live in Glasgow", "Temporary Temple", "Live in Gottingen", "Live in Toronto", "Live en Suisse" und "Live in Reykjavík". Die Aufnahmen dieser Veröffentlichungen stammten sowohl von Konzerten der aktuellen Besetzung (G. P-Orridge, A. Fergusson, M. Best, Mouse, P. Erb), reichten aber auch bis zum November 1983 in Reykjavík zurück. Die meisten Live-Veröffentlichungen von Psychic TV auf Temple Rec. zeichnen sich übrigens gleichermaßen einerseits durch bescheidene Tonqualität, andererseits aber durch detailversessene redaktionelle Anmerkungen auf den Rückseiten der Plattencovers aus. Viele Studioplatten erschienen des Weiteren in Erstauflage als Picturedisks oder mit Beilagen wie Postkarten oder Aufklebern.

1987 wurde die LP "Themes 3" auf Temple Rec. veröffentlicht, wieder eine LP mit Ritualaufnahmen, die an die beiden bereits erschienenen "Themes"-Veröffentlichungen anschließt und die Aufnahmen enthält, die für eine Medienkunstausstellung in Chicago 1984 eingespielt worden waren.

Nachdem das Label Sordide Sentimental mit dem nur auf CD erschienenen Album "Descending" bereits 1985 eine Innovation vorgelegt hatte, erschien auf dem selben Label im Jahr 1987 die CD "Listen Today", eine der ersten Multimedia-CDs, die neben Audio- auch Videomaterial enthielt, und für die es damals noch so gut wie keine Abspielgeräte gab.

[Bearbeiten] Die Jahre mit Fred Gianneli 1987-1991

Der nächste Stilwechsel bei Psychic TV kündigte sich Mitte 1987 an, als Alex Fergusson, Gitarrist und neben Genesis P-Orridge letztes verbliebenes Gründungsmitglied, die Band verließ. Als neuer Gitarrist kam an seiner Stelle der Kanadier Fred Giannelli, der unter dem Namen „Turning Shrines“ bereits 1985 eine LP auf Temple Rec. veröffentlicht hatte. Giannelli war in den Folgejahren nicht nur als Tourgitarrist überzeugend, sondern hat insbesondere bei den folgenden Studioaufnahmen den Psychic-TV-Sound entscheidend geprägt, indem er den Einsatz von Sequenzern und Drumcomputern forcierte. Die Band öffnete sich nun verstärkt Produzenten und Künstlern der im Entstehen begriffenen Techno- und House-Szene. Unter Mitwirkung von u.a. Richard Schiessl (Gründer des House-Labels Sperm Rec.) und Richard Norris (zusammen mit Dave Ball bekannt als „The Grid“) erscheinen im Jahr 1988 auf Temple Rec. „Tune in, turn on to the acid house“, „Joy“, „Tekno Acid Beat“, „Jack the Tab“ und einige weitere Veröffentlichungen aus der Feder von Fred Giannelli Diese werden inzwischen zu den Klassikern des Acid House gezählt und führten dazu, dass man Psychic TV sogar nachsagt, den Namen des Genres gar erfunden zu haben, was allerdings nicht stimmt.

Trotz der Neuorientierung zu elektronischer Tanzmusik veröffentlichen Psychic TV ebenfalls noch im Jahr 1988 das Album „Allegory and Self“, das die im Jahr 1985 entstandenen Aufnahmen für den geplanten Film über Brian Jones enthält. Auch die Liveserie wurde mit den Alben „Live at the circus“ und „Live at the Mardi Gras“ fortgesetzt. Die zehnte LP der Liveserie, „Psychedelic Violence“, eine Picturedisk mit Studioaufnahmen, war auch noch im selben Jahr für die Einsender der Sammelcoupons der ersten neun Liveplatten bei Temple Rec. erhältlich. Ein Rest der limitierten Auflage ging in den regulären Plattenhandel.

Auch in den Folgejahren hielt die nun eingeschlagene Veröffentlichungspolitik an. Neben Techno-orientierten Neuproduktionen (z.B. „Love War Riot“) erschienen 1989 weitere Alben mit Livekonzerten vergangener Jahre („A real swedish live show“, „Live at the Ritz“) auf Temple Rec. Die schlicht "Bregenz" betitelte Liveplatte mit einem Konzert von dort im Jahr 1985 läuft komplett rückwärts, „Live at the Pyramid“ erschien als psychedelisch gestaltete Picture-Disk. Die bereits 1986 auf dem Label Sub-Rosa erschienene Coverversion von „Je t´aime“ wurde ebenfalls 1989 nochmals auf Temple Rec. veröffentlicht.

1990 hatten Psychic TV endlich wieder einen Single-Hit: „I.C. Water“, eine Techno-Pop-Hommage an Ian Curtis von Joy Division. Die Stammbesetzung dieser Zeit bestand aus Genesis und Paula P-Orridge, Fred Giannelli (Gitarre & Sequenzer), Daniel Black (Keyboards) und Matthew Best (Drums). Bei der Produktion des Albums „Towards the infinite beat“, das größtenteils von Giannelli komponiert wurde, sind abermals Dave und Gini Ball sowie Jordi Valls behilflich. Auf dem zugehörigen Remix-Album „Beyond the infinite beat“ haben darüberhinaus auch der früher zur Band gehörende John Gosling sowie Andy Falconer (von The Orb) mitgewirkt und auch Schlagzeuger Matthew Best debütierte hier als Remixer. Aufgrund des Erfolgs dieser Veröffentlichungen legt das US-amerikanische Label Wax Trax verschiedene seit 1987 entstandene House-Titel auf zwei Compilations neu auf. Das hauseigene Label Temple Rec. führt darüberhinaus im selben Jahr mit den beiden CDs "Live at the Berlin Wall" Vol. 1 und 2 die Liveserie fort und veröffentlichte einige zuvor nur als LPs veröffentlichte Alben der Serie zusätzlich auf CD.

Unter dem Namen Psychic TV wurde 1990 auch eine Koproduktion zwischen Genesis P-Orridge und der schwedischen Band White Stains unter dem Titel „At Stockholm“ veröffentlicht. Diese CD ist die erste Veröffentlichung mit gesprochenem Text zu meist sehr ruhiger Ambient-Musik unter dem Namen Psychic TV. Im Folgejahr 1991 erschien eine Koproduktion von P-Orridge mit dem Industrial-Percussionisten Z´ev unter dem Namen Psychic TV („Directions ov Travel“). Die CD enthielt minimale Ambient-Elektronik. Das Hauslabel Temple Rec. legte eine weitere CD-Veröffentlichung einer zuvor nur auf Schallplatte erschienenen alten Live-LP vor. Darüberhinaus erschienen in USA, wo die House-Welle nun einige Jahre nach Europa angekommen war, auf Wax Trax weitere House-Remixes aktueller Produktionen („Ultrahouse - The LA Connection“).

1991 wurde es ruhig um Psychic TV. Obwohl die Veröffentlichungen des Vorjahrs relativ erfolgreich waren, hatten sich die Tourneen der Jahre 1988 bis 1990 ein finanzielles Desaster erwiesen. Die ungeklärte finanzielle Fragen führten zum Streit zwischen P-Orridge und Giannelli, woraufhin das erfolgreiche und produktive Team zerbrach. Fred Giannelli verließ die Band und gründet das Techno-Label Telepathic Records, auf dem er nun zumeist eigene Produktionen veröffentlichte. P-Orridge konzentrierte sich mehr und mehr auf das Verfassen esoterisch inspirierter Texte. Auftritte von Psychic TV fanden nur noch sporadisch in improvisierten Besetzungen statt. Im Winter 1991 flog der Rest der Gruppe nach Kathmandu, um sich dort an sozialen Projekten wie Armenspeisungen zu beteiligen.

[Bearbeiten] Die Jahre im Exil 1992-1994

Das Jahr 1992 war ein Tiefpunkt der Bandgeschichte. Obwohl Schock und Provokation seit annähernd 20 Jahren zum Handwerkszeug von Genesis P-Orridge bei Coum Transmissions, Throbbing Gristle und Psychic TV gezählt haben, nahm ein englischer Journalist bei der Durchsicht alter Live-Dokumentationen Anstoß an pornografischem Material, das auf der Bühne während eines Konzerts gezeigt worden war. Eventuell waren auch die beiden minderjährigen Töchter der P-Orridges, Caresse und Genesse, die seit Anbeginn der Bandgeschichte immer wieder in das Bandgeschehen involviert waren, auf der Bühne gewesen oder aber es wurde das zuvor erwähnte Elektrofolter-Videomaterial gezeigt. Die englische Justiz besetzte wegen Verdachts auf Pädophilie am 15. Februar 1992 das Anwesen von Genesis P-Orridge. Das umfangreiche Archiv des Musikers wurde beschlagnahmt und P-Orridge selbst, der sich noch mit seiner Familie in Nepal aufhielt, per Haftbefehl gesucht. Dieser sah sich nun als politisch verfolgt und beschloss, nicht mehr nach England zurückzukehren und in den USA im selbsterklärten „Exil“ zu leben.

Ohne Genesis P-Orridge als treibende Kraft kam für das Label Temple Records schnell das Ende. Verschiedene Personen und Vertriebe führten es noch für kurze Zeit weiter, bevor die Veröffentlichungen eingestellt wurden. Auch der englische Arm des Temple ov Psychic Youth, der über die vergangenen Jahre in England zu einer größeren und insbesondere auch ideologischen Bewegung herangewachsen war, zerbrach, nachdem P-Orridge England verlassen hatte, obwohl er sich bereits um 1986 von der immer dogmatischer werdenden Bewegung losgesagt hatte. Die Dogmatik des nordamerikanischen Zweigs der Bewegung (Temple ov Psychic Youth Nord America, T.O.P.Y.N.A.) ging sogar soweit, dass einige Enthusiasten die Bewegung als anerkannte Religion eintragen ließen und mit entsprechendem religiösen Eifer alte Temple-Bulletins als heilige Schriften bis heute verehren.

Gemeinsam mit dem Syard-Label veröffentlichte Genesis P-Orridge 1992 das ehedem nur als Bonus-LP zur allerersten Psychic-TV-LP von 1982 erhältliche Album „Themes“ erstmals auf CD unter dem neuen Titel „Cold Dark Matter“, der sowohl die Stimmung der enthaltenen Musik als auch die Gemütslage des exilierten Musikers zu dieser Zeit treffend beschreibt. Im Booklet äußerte sich P-Orridge auch zu seiner Situation in Kalifornien, wo er von den Eltern von Winona Ryder (Verwandte von Timothy Leary) unterstützt wurde. 1993 veröffentlichte Orridge auf dem Syard-Label eine Reihe von sechs CDs („Splinter Test A-F“), die altes Psychic TV-Material, Soundtracks zu Filmen von Derek Jarman und Unveröffentlichtes enthielten.

Zu dieser Zeit trennten sich Genesis und Paula P-Orridge. Paula kehrte mit den beiden gemeinsamen Töchtern jedoch nicht nach England zurück, sondern blieb in den USA, wo sie in den Folgejahren eine spirituell inspirierte Reiseagentur für Frauen aufbaute.

1993 erschien nach über zwei Jahren ein neues Psychic-TV-Album: „Peak Hour“. Kritiker haben diese CD, die nochmals formell auf Temple Rec. erschien, als eines der besten klassischen Techno-Alben überhaupt bezeichnet. Neben Matthew Best, der seit 1985 immer wieder als Drummer oder Remixer beteiligt war, haben hierbei u.a. auch Richard Schiessl und Andrew Chatterley (von Yum Yum bzw. Sperm Rec.) mitgewirkt. Es wurde in London, San Francisco und Nepal produziert. Dies und die spärliche Verwendung von P-Orridge-Samples lässt allerdings den Schluss zu, dass es sich um kein "echtes" Album von Psychic TV handelt, das in gemeinsamer Gruppenarbeit entstanden ist, sondern um eine englische Yum-Yum-Produktion mit aufgesetzten Samples. Die ausgekoppelte Maxisingle „Tribal“ wurde zu einem Hit in der Techno-Szene.

[Bearbeiten] Die Jahre mit Larry Thrasher 1994-1999

Erst 1994 war die anhaltende Krise der Band überwunden. Gemeinsam mit dem US-amerikanischen Musiker Craig Ellenwood absolvierte Genesis P-Orridge nun als Duo unter dem Namen Psychic TV einige Auftritte in den USA. Das Repertoire umfasste gesprochene Texten zu Ambientsounds. Die Texte von P-Orridge kreisten zu dieser Zeit mehr und mehr um Identitäts- und Geschlechterfragen. Mit "Al-Or-Al" erschien in dieser Besetzung auch ein neues Album unter dem Namen Psychic TV. Die CD ist eine Widmung an Paula P-Orridge, die sich in den letzten Jahren "Alaura" genannt hatte. Sie lebte inzwischen bereits über ein Jahr von Genesis P-Orridge getrennt. Die Gründe, zu dieser Zeit ein ihr gewidmetes Album zu veröffentlichen, sind unklar; zumal Genesis P-Orridge mit Jackie Breyer bereits eine neue Partnerin gefunden hatte, die ihn ebenfalls in seinem künstlerischen Prozess unterstützte.

Eine Koproduktion von P-Orridge mit Larry Thrasher mit dem Titel "Breathe", die ebenfalls unter dem Namen Psychic TV erschien, war 1994 eine weitere Fortsetzung der erstmals 1990 auf "A Stockholm" eingeschlagenen und mit Craig Ellenwood weiter definierten Richtung hin zu gesprochenen Texten mit Ambient-Begleitung. Generell war die beginnende Kooperation zwischen dem immer mehr als Texter brillierenden P-Orridge und dem aufgeschlossenen und vielseitigen Musiker Thrasher sehr fruchtbar. Als weiteres Spoken-Word-Album erschien noch im selben Jahr mit selber Besetzung, "A hollow cost".

Ebenso noch 1994 wirkte Larry Thrasher auch bei der Herstellung von "Electric Newspaper Vol.1". Auf dieser CD sind 70 Minuten Samples und Loops aus dem Archiv von Psychic TV enthalten, die laut CD-Text der Allgemeinheit zur freien Verwendung überlassen werden. Mit "Ultradrug" erschien darüberhinaus noch ein Remix-Album zum Album "Peak Hour" vom Vorjahr, und zahlreiche ältere Platten wurden neu auf CD veröffentlicht. 1995 veröffentlichten P-Orridge und Thrasher unter dem Projektnamen "Splinter Test" das Spoken-Word-Album "Thee fractured garden" und führten als Psychic TV die im Vorjahr begonnene Sample-Serie "Electric Newspaper" mit den Folgen 2 und 3 fort. Mit dem Mixer Andrew Weatherall entstand ein weiteres Techno-Album: "Sirens" als die Fortsetzung zu "Ultradrug". Das Remix-Album "Cathedral Engine", das auf die CD "A hollow cost" vom Vorjahr aufbaut, erschien ebenfalls 1995 unter Federführung von P-Orridge/Thrasher.

Liveauftritte fanden in dieser Periode nicht statt, wohl auch deswegen, weil Genesis P-Orridge im April 1995 bei einem Brand im Haus des Produzenten Rick Rubin während der Arbeit an Aufnahmen der Band Love and Rockets schwere Verletzungen erlitt, deren Folgen ihn mehrere Jahre in seinen Bewegungen einschränkten.

1996 erschien abermals unter dem Projektnamen "Splinter Test" das Album "Spatial Memory", an dem neben P-Orridge/Thrasher u.a. auch Gitarrist Michael Campagna und Keyboarder Billy Goodrum mitwirkten. In derselben Besetzung wurde auch das Album "Trip Reset" eingespielt, das wieder unter der Bezeichnung Psychic TV erschien. Diesem folgte im selben Jahr das zugehörige Remix-Album "Cold Blue Torch". "Trip Reset" enthält ungewohnt harmonische Popsongs, darunter eine Coverversion des Pink Floyd-Stücks "Set the controls for the heart of the sun". Die vierte und letzte Folge der "Electric Newspaper"-Sample-Serie erschien 1997 wieder unter dem Gruppennamen Splinter Test, eine Mini-LP ("Sulphur Low Seed Replication") als Psychic TV.

Insbesondere seit der Beteiligung von Larry Thrasher seit 1994 waren zahlreiche Alben unter dem Namen Psychic TV erschienen, die sich musikalisch und konzeptionell grundlegend von den vorigen Veröffentlichungen unterschieden. Auch die zweimalige Verwendung des Projektnamens "Splinter Test" - einmal davon gar innerhalb einer Alben-Serie - hatte die Fans teilweise verwirrt. So entschloss man sich um diese Zeit, das Konzept der Gruppe grundlegend zu überdenken. Zu P-Orridge und Larry Thrasher stieß nun noch der Avantgarde-Gitarrist Bryin Dall. Gemeinsam wollte man sich nun auf Spoken Word zu Industrial/Ambient-Sounds konzentrieren und das gemeinsame Projekt sollte von nun an unter dem Namen "Thee Majesty" firmieren. Psychic TV hingegen sollte mit einem großen Abschlusskonzert in London, wo P-Orridge mittlerweilen nicht mehr zur Fahndung ausgeschrieben war, endgültig zu Grabe getragen werden.

Im Jahr 1998 wurden zunächst drei verschiedene Compilations mit älterem Material von Psychic TV veröffentlicht, denen 1999 noch eine weitere folgte. Ebenfalls 1999 erschien mit "Time´s Up" die erste CD von Thee Majesty, und auf 1. Mai 1999 wurde das Abschlusskonzert von Psychic TV in der Royal Festival Hall in London angekündigt, zu dem sich auch der frühere Gitarrist Alex Fergusson und der langjährige Schlagzeuger Matthew Best einfanden. Ein Mitschnitt des Konzerts wurde 2001 als DVD ("Time´s up live") veröffentlicht.

[Bearbeiten] Die Jahre ohne Bestehen 2000-2003

2000 bis 2003 bestand die Band formell nicht mehr, jedoch wurden einige ältere Aufnahmen von Psychic TV neu veröffentlicht. Genesis P-Orridge trat jedoch häufig mit Thee Majesty auf, so beim renommierten Sonar-Festival in Barcelona. Gleichzeitig beteiligte sich P-Orridge, nun im Gespann mit Partnerin Jackie Breyer unter dem gemeinsamen Namen "Breyer P-Orridge" an Ausstellungen. Er kündigte an, in einem nun beginnenden Prozess der körperlichen Modifizierung mit der Partnerin zu einem pandrogynen Hybridwesen zu verschmelzen.

Während sich Genesis P-Orridge ersten Schönheitsoperationen unterzog, wurde mit dem englischen Label Voiceprint Music ein Partner gefunden, der bereit war, die exzessive Veröffentlichungspolitik des etwa zehn Jahre zuvor eingestellten Labels Temple Records fortzuführen. Insbesondere sollte die 1986 begonnene, aber nie vollendete Liveserie aus 23 verschiedenen Liveplatten nun in Form von CDs vollendet werden. Allein im Jahr 2003 erschienen daraufhin 12 CDs bei Voiceprint. Ihr Aussehen und die redaktionelle Detailfülle ähnelte den ersten Liveplatten der Serie aus den 1980er Jahren. Sie waren zum Teil Wiederveröffentlichungen aus der alten Serie, enthielten zum Teil aber auch bislang unveröffentlichte Livekonzerte früherer Jahre.

In den Jahren 2002 und 2003 nahm Genesis P-Orridge auch die Zusammenarbeit mit den schwedischen "White Stains" (nun: "Cotton Ferox") wieder auf, die bereits 1990 auf dem Psychic TV-Album "At Stockholm" beteiligt waren. 2004 erschien unter dem Gruppennamen "Thee Majesty" sowohl eine Zusammenstellung der aktuellen Kooperationen ("Word Ship") als auch Neuauflagen von Spoken-Word-Alben des Duos P-Orridge/Thrasher aus den 1990er Jahren. Mit "Godstar - Thee Directors Cut" erschien dazu noch eine Doppel-CD mit überarbeiteten Mixes der 1985 von Psychic TV als Filmmusik eingespielten Titel als Hommage an Brian Jones.

[Bearbeiten] Die Jahre als PTV3 2003-2006

Im Jahr 2003 wurde das Projekt "Psychic TV" neu belebt. Als "PTV3 - thee third couming ov Psychic TV" scharte P-Orridge - inzwischen nach zahlreichen Operationen in eindeutig weiblichem Körper - eine illustre Truppe von Musikern um sich: Lebensgefährtin Jackie Breyer P-Orridge am Sampler, Alice Genese (von Candyass) am Bass, David Max an der Gitarre, Eddie O'Dowd (aka. Morrison Eddley, von den Toilet Boys) am Schlagzeug und den US-amerikanischen Journalisten und Schriftsteller Douglas Rushkoff an den Keyboards. Zunächst zelebrieren sie nur bei wenigen Konzerten in den USA "unclean versions ov thee hyperdelic hits" aus 20 Jahren Psychic TV. Dem schloss sich überraschend im Herbst 2004 eine ausgedehnte Tour durch Europa, USA und Kanada an, nun mit Markus Persson an den Kyboards. Anlässlich dieser Tournee erschienen eine DVD eines Konzerts in New York von 2003 ("Live at thee Coral Room"). Das Ende der Konzertreihe wurde jedoch auch durch den tragischen Tod des früheren Bandmitglieds Geoff Rushton (aka. John Balance) am 13. November 2004 überschattet. Die geplanten drei Gastspiele in Kanada mussten aufgrund organisatorischer Probleme ausfallen.

Auch beim Projekt "Thee Majesty" gab es im Jahr 2004 Veränderungen. Der langjährige musikalische Kopf von Psychic TV und Thee Majesty, Larry Thrasher, war aus bislang noch unbekannten Gründen bei Konzerten von Thee Majesty nicht mehr dabei. Ab September 2004 wirkte dafür nun Psychic-TV-Drummer Eddie O'Dowd, der inzwischen auch die gestalterischen Aufgaben für Plattencovers, Plakate und Flyers übernommen hatte, auf der Bühne mit. Im Januar 2005 absolvierten Thee Majesty ein weiteres Gastspiel mit dem Line-Up G. P-Orridge, Bryin Dall, Eddie O'Dowd und nun auch Lady Jaye. Die klare Trennung der Projekte Psychic TV und Thee Majesty seit 1999 war beendet.

Im Jahr 2006 trat PTV3 in unveränderter Besetzung (J. & G. Breyer-P-Orridge, D. Max, A. Genese, E. O'Dowd, M. Persson) in Erscheinung. Im September absolvierte die Band sechs aufeinanderfolgende Gastspiele im Galapagos-Club in New York City, wobei jeder Abend musikalisch als auch optisch einem anderen Thema gewidmet war. Im Oktober 2006 schloss sich eine kurze Europa-Tournee an, die in England, Belgien, Russland und Holland als "PTV3", in der Schweiz jedoch als "Thee Majesty" begangen wurde. Im Rahmen von Festivals spielte die Band mit Peaches, Lydia Lunch und Black Sun Productions, wobei die Videoshow für Letztgenannte der frühere Psychic-TV-Hausgrafiker Val Denham (Silverstar Amoeba) mitgestaltet hatte. Für Frühjahr 2007 ist ein neues Studio-Album angekündingt, dessen Aufnahmen bereits im Frühjahr 2006 abgeschlossen wurden.

[Bearbeiten] Diskografie (Auszug)

In den bisherigen 23 Jahren der Geschichte der Band waren bislang über 100 Musiker und Musikerinnen maßgeblich beteiligt. Die Zahl der offiziellen Veröffentlichungen von Psychic TV bewegt sich um die 150.

  • Force the hand of chance (LP, 1982, WEA)
  • Dreams less sweet (LP, 1983, CBS)
  • N.Y. Scum (LP, 1984, Temple)
  • Pagan Day (LP, 1984, Temple)
  • Themes 2 (LP, 1985, Temple)
  • Mouth of the night (LP, 1985, Temple)
  • Godstar (7" & 12", 1985, Temple)
  • Live in Tokyo (LP, 1986, Temple)
  • Live in Paris (LP 1986, Temple)
  • Magick defends itself (12", 1986, Temple)
  • Themes 3 (LP, 1987, Temple)
  • Live in Heaven (LP, 1987, Temple)
  • Live in Gottingen (LP, 1987, Temple)
  • Live in Glasgow (LP, 1987, Temple)
  • Live in Toronto (LP, 1987, Temple)
  • Live en Suisse (LP, 1987, Temple)
  • Live in Reykjavik (LP, 1987, Temple)
  • Temporary Temple (LP, 1987, Temple)
  • Listen Today (CDV, 1987, Sordide Sentimental)
  • Allegory & Self (LP, 1988, Temple)
  • Tekno Acid Beat (LP, 1988, Temple)
  • Live at the Mardi Gras (LP, 1988, Temple)
  • Live at thee Circus (LP, 1988, Temple)
  • Kondole (LP, 1989, Temple)
  • Live in Bregenz (LP, 1989, Temple)
  • A real swedish live show (LP, 1989, Topyscan)
  • Live at the Ritz (LP, 1989, Temple)
  • At Stockholm (CD, 1990, Psychick Release)
  • Towards thee infinite beat (LP, 1990, Temple)
  • Beyond thee infinite beat (LP, 1990, Temple)
  • Jack the Tab (LP, 1990, Wax Trax)
  • Live at the Berlin Wall pt.1 & 2 (CD, 1990, Temple)
  • I.C. Water (7" & 12", 1990, Temple)
  • Direction ov Travel (LP & CD, 1991, Temple)
  • Ultra House (CD, 1991, Wax Trax)
  • Cold Dark Matter (CD, 1992, Syard)
  • Peak Hour (LP & CD, 1993, Temple)
  • Ultradrug (CD, 1994, Visionary)
  • Breathe (CD, 1994, Undertainment)
  • Al-Or-Al (CD, 1994, Dossier)
  • Cathedral Engine (CD, 1995, Dossier)
  • Trip Reset (CD, 1996, Cleopatra)
  • Cold Blue Torch (CD, 1996, Cleopatra)
  • Time´s up live (DVD, 2001)
  • Godstar Directors Cut (CD, 2004, Voiceprint)
  • Live at thee Coral Room (DVD, 2004)

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