Rieneck
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Unterfranken |
Landkreis: | Main-Spessart |
Geografische Lage: | Koordinaten: 50° 6' N, 9° 38' O 50° 6' N, 9° 38' O |
Höhe: | 181 m ü. NN |
Fläche: | 26,20 km² |
Einwohner: | 2.113 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 97794 |
Vorwahl: | 09354 |
Kfz-Kennzeichen: | MSP |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 177 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schulgasse 4 97794 Rieneck |
Website: | www.rieneck.de |
E-Mail-Adresse: | poststelle@rieneck.bayern.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Wolfgang Küber |
Rieneck ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Rieneck liegt in der Region Würzburg zwischen den südlichen Ausläufern der Rhön und der Ostseite des Spessart am Unterlauf der Sinn.
Es existiert nur die Gemarkung Rieneck.
[Bearbeiten] Geschichte
Rieneck wurde erstmals im Jahre 790 urkundlich erwähnt. Seinen jetzigen Namen erhielt es von seinen ehemaligen Herren, den Grafen von Rieneck, die den Namen Rieneck von einem ausgestorbenen Geschlecht aus dem Mittelrheinischen übernahmen. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde über dem Ufer der Sinn eine Burg errichtet. Damit entwickelte sich auch die Siedlung, die seit 7. Juni 1311 als "Oppidum" = Stadt bezeichnet wird. Zeitgleich mit dem Umbau des Kastells zu einer Ritterburg im Jahr 1168 erhielt Graf Ludwig von Rieneck die Grafschaft im Spessart. Das Grafengeschlecht, dessen Hauptort Lohr am Main war, starb mit Graf Phillipp III. am 3. September 1559 aus. Rieneck gelangte 1673 in den Besitz der Grafen von Nostitz. Das 1803 von den Grafen von Nostiz an die Grafen Colloredo Mansfeld verkaufte Amt der Grafschaft Rieneck wurde 1806 zugunsten des Fürstentums Aschaffenburg mediatisiert und fiel mit diesem 1814 (damals ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Die Burg Rieneck, das Wahrzeichen Rienecks, wechselte im Laufe der Jahre mehrmals den Besitzer. Seit 1959 ist hier eine moderne Jugendburg des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder untergebracht. Träger der Burg ist das Bildungs- und Erholungswerk Burg Rieneck (BEW e.V.). Sehenswert ist die in die 8 m dicken Mauern des "Dicken Turms" eingebaute außergewöhnliche romanische Kapelle in Kleeblattform. Diese spezielle Kapellenform ist auf dem europäischem Festland einmalig. Eine weitere findet man nur auf den britischen Inseln in einem ähnlichen Wehrturm.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.315, 1987 dann 2.096 und im Jahr 2000 2.127 Einwohner gezählt.
[Bearbeiten] Politik
Bürgermeister ist seit dem 01.10.2006 Wolfgang Küber (RJWU). Dieser konnte sich in einer Stichwahl gegen seine Gegenkanditatin Edith Reuter durchsetzen. Die Wahl sorgte auch überregional für ein gewisses öffentliches Interesse (u. a. durch eine Berichterstattung des Radiosenders Bayern 3), nachdem Edith Reuter aufgrund eines formalen Meldefehlers von Wolfgang Küber als alleinige Kanditatin auf dem Wahlzettel stand. Nachdem in einem solchen Fall die Wähler die Möglichkeit haben, einen für sie geeigneten Kanditaten namentlich einzusetzten und sich eine beträchtliche Zahl für Küber entschied, konnte dieser eine Stichwahl erzwingen.
Wolgang Küber trat bei dieser Wahl für die Rienecker Junge Wähler Union (RJWU) an. Da er aber auch Mitglied von "Die Grünen" ist, ist er der 7. amtierende "grüne" Bürgermeister in Bayern.
Zeitraum | Bürgermeister |
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bis 2003 | Walter Höfling |
2003 - 30.09.2006 | Waldemar Horn |
ab 01.10.2006 | Wolfgang Küber |
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 849 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 97 T€.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Das wirtschaftliche Potenzial Rienecks liegt in der Forstwirtschaft (über 2.000 ha Waldfläche) und vor allem im Fremdenverkehr (2002: 33.500 Übernachtungen). Eine lokale Wirtschaftsstruktur ist vorhanden und besteht überwiegend aus (produzierendem Gewerbe, Handel und Dienstleistungen). Der größere Teil der Erwerbstätigen Rienecks pendelt in die nahegelegenen Regionalzentren Lohr am Main (Bosch Rexroth AG), Karlstadt und Würzburg.
[Bearbeiten] Tourismus
Rieneck ist von einer reizvollen Naturlandschaft mit Laubmischwäldern (Spessarteiche) umgeben. Die weitläufige Sinntalaue, die Ende der Neunziger zum Naturschutzgebiet deklariert wurde, bietet seltenen Tieren, wie dem Biber, und geschützten Pflanzen, wie der Schachblume, Heimat.
[Bearbeiten] Verkehr
Verkehrstechnisch ist Rieneck über die Bahn (Strecke Gemünden–Fulda) und den ÖPNV Main-Spessart (Omnibus) angebunden. Die Entfernung zum nächsten ICE-Haltepunkt beträgt 50 km (Würzburg) und zum nächstgelegenen Flughafen sind es 100 km (Frankfurt am Main).
[Bearbeiten] Soziales
Am Rande Rienecks auf dem ehemaligen Hofgut "Hohenroth" hat sich seit 1978 die SOS-Dorfgemeinschaft Hohenroth niedergelassen, die zu SOS-Kinderdorf Deutschland gehört. Etwa 150 behinderte Menschen leben dort in Familien, die sie betreuen, und arbeiten in eigenen Werkstätten, Gärtnereien, Molkereien und Bäckereien. Die Produkte, die nach Demeter-Richtlinien hergestellt werden, können im eigenen Hofladen käuflich erworben werden. Die 140 ha Acker, Wiesen und Wälder um die Dorfgemeinschaft herum laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein, welche im angeschlossenen Café ihren Abschluss finden können.
siehe auch: Kloster Rieneck
[Bearbeiten] Weblinks
- Tourismusseite von Rieneck
- http://www.burg-rieneck.de/ Webseite des Wahrzeichens von Rieneck
- Geschichte der Grafschaft Rieneck
- Private Homepage über Rieneck von Matthias Freitag (Geschichte, Bilder, Links)
- Rieneck. Artikel in: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Aufl. 1888 ff., Bd. 13, S. 823 f.
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