Ruhrkessel
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Ruhrkessel | |||||||||||||||||
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Verlauf der Operationen |
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Konflikt | Zweiter Weltkrieg | ||||||||||||||||
Datum | 1. - 21. April 1945 | ||||||||||||||||
Ort | Ruhrgebiet und Sauerland | ||||||||||||||||
Ergebnis | Alliierter Sieg | ||||||||||||||||
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Als Ruhrkessel wird eine Kesselschlacht bezeichnet, die gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Ruhrgebiet stattfand.
Am 1. April 1945 vollendeten US-Truppen bei Lippstadt die Einkesslung des Ruhrgebietes. Im Norden dieser Region stießen britische und kanadische Truppen, im Süden US-Einheiten weiter in das deutsche Hinterland vor. Innerhalb des ruhr pocket waren 430.000 deutsche Soldaten der Heeresgruppe B (insgesamt 21 Divisionen) und Millionen von Zivilisten, in durch jahrelange Bombenangriffe teils völlig zerstörten Städten, eingeschlossen. Die südliche Front des Kessels bildete die Sieg.
Während sich das eigentliche Kriegsgeschehen weiter nach Nord- und Mitteldeutschland verlagerte, drängten US-Truppen den Ruhrkessel bis auf wenige Kilometer zusammen. Am 12. April 1945 begann eine Operation zur Teilung des Kampfgebiets. Von Süden kommend, spalteten starke amerikanische Verbände (1. und 9. US-Armee) den Kessel am 14. April im Raum Hagen-Witten in zwei Teile. Der kleinere, östliche Teil kapitulierte am Tag darauf im Raum Iserlohn.
Der westliche Teilkessel leistete noch bis zum 18. und 21. April Widerstand, da sein Oberbefehlshaber, Generalfeldmarschall Walter Model, bis zuletzt den Befehlen Adolf Hitlers folgte. Model beging am Ende der Schlacht in einem Waldgebiet südlich von Duisburg Selbstmord.
Unmittelbar vor dem Ende des Kessel verstarb auch der im südöstlichen Raum Schmallenbergs befehlsführende General Joachim von Kortzfleisch. Der General wurde am 20. April 1945 in Schmallenberg im Ortsteil Wulwesort erschossen.
Zuvor war es einer Widerstandsgruppe um den späteren Düsseldorfer Ehrenbürger Aloys Odenthal in Düsseldorf gelungen, den damaligen Polizeipräsidenten am 16. April 1945 einzusperren, sich mit US-Truppen in Verbindung zu setzen und die Stadt am nächsten Tag kampflos an die Alliierten zu übergeben.
Die überlebenden 325.000 Soldaten des Ruhrkessels, aber auch viele Zivilisten, wurden größtenteils in die Rheinwiesenlager verbracht. Es handelte sich um die Angehörigen der 15. Armee und der 5. Panzerarmee, insgesamt die Reste von 19 Divisionen. In den Rheinwiesenlagern kamen zehntausende Inhaftierte aufgrund mangelnder Versorgung ums Leben.
[Bearbeiten] Filme
- Gunther Dudda, Schmallenberg: Die Ruhrkesselschlacht 1945 (100 Min.)
- Delta-Production, Gunther Dudda, Schmallenberg-Bad Fredeburg: Die Eroberung von Schmallenberg am 07. April 1945 (12 Min.), 1997