Sängerformant
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Als Sängerformant wird bei einer Singstimme der Frequenzbereich von rund 3 kHz bezeichnet.
Der Sängerformant ist für eine unverstärkt singende Stimme sehr bedeutsam, da Frequenzen um 3000 Hz für die Tragfähigkeit einer Stimme eine entscheidende Rolle spielen. Das heißt, der Sängerformant ist gut ausgeprägt, wenn in einem gesungenen Ton die Frequenzen, unabhängig vom Grundton, zwischen 2800 bis 3400 Hertz eine „relative Stärke“ haben. Damit ist es einer ausgebildeten Singstimme möglich, sich gegen Störgeräusche und ein Orchester besser durchzusetzen.
Es klingt eine ganze Serie von hohen Obertönen verstärkt mit, die den Klang deutlich prägen, dieses wird auch oft als „Klingeln“ in der Stimme bezeichnet.
Der Sängerformant entsteht insbesondere durch die Clusterung des dritten bis fünften Formanten. Hohe Schalldruckpegel des Sängerformanten sind insbesondere bei sängerisch aktiven, ausgebildeten Singstimmen zu finden und sind hauptsächlich bei männlichen Stimmen nachweisbar. Sängerinnen nutzen dagegen vorwiegend das Formanttuning als Klangstrategie.
Der Sängerformant von Enrico Caruso und von Placido Domingo wurde übereinstimmend mit 2800 Hz als h4 festgestellt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- J. Sundberg: The Acoustics of the Singing Voice. Scientific American, 3/1977
(Deutsch in: K. Winkler, Die Physik der Musikinstrumente (Spektrum der Wissenschaft: Verständliche Forschung), Heidelberg 1988; ISBN 3-8274-0291-3