Südgeorgien
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Südgeorgien (engl.: South Georgia) ist sowohl der Name einer einzelnen Insel als auch die Bezeichnung der gleichnamigen Inselregion. Das Gebiet zählt politisch zum Britischen Überseegebiet von "Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln", wird allerdings auch von Argentinien beansprucht.
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[Bearbeiten] Geographie
Das Inselgebiet liegt im Südatlantik etwa 1.400 km östlich der Ostküste Südamerikas (Argentinien) bzw. den vorgelagerten Falklandinseln.
[Bearbeiten] Inseln und Inselgruppen
Zum Inselgebiet Südgeorgien gehören folgende Inselgruppen und einzelne Inseln:
- die Hauptinsel Südgeorgien
- die Gruppe der Pickersgillinseln
- die Gruppe der Wellcomeinseln
- die Gruppe der Willisinseln
- Annekov Island
- Bird Island
- Cooper Island
- diverse Felsansammlungen (Clerke Rocks, Shag Rocks und Black Rocks)
[Bearbeiten] Landschaft
Die Hauptinsel Südgeorgien ist rund 160 Kilometer lang und bis zu 30 Kilometer breit. Sie umfasst eine Fläche von 3.756 km², also über 96 % der gesamten Landfläche von "Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln" (3.903 km²). An der Ostküste der Insel befindet sich mit Grytviken der einzige Ort von Südgeorgien, welcher allerdings auch nur von einigen Forschern bewohnt wird. Die Südküste ist ständig den Westwinden ausgesetzt und deshalb in der Witterung kälter, stürmischer und im Allgemeinen sehr unwirtlich. Die Nordküste liegt im Windschatten der Berge und das Wetter ist sehr viel angenehmer, die Buchten sind ruhiger.
Die gebirgige, zerklüftete und zumeist von Eis bedeckte Landschaft macht den Großteil der Hauptinsel und den anderen zum Gebiet zählenden Inseln schlecht bewohnbar. Elf Berge Südgeorgiens bringen es auf eine Höhe von über 2.000 m, als höchste Erhebung gilt der Mount Paget mit 2.934 m.
[Bearbeiten] Fauna
Südgeorgien gilt als eines der wichtigsten Brutgebiete des Königspinguins. Es wird geschätzt, dass dort etwa 400.000 Tiere dieser Art leben. Der Bestand an Goldschopfpinguinen wird auf ca. 5 Millionen Exemplare geschätzt. Des Weiteren stellt Südgeorgien einen wichtigen Lebensraum für Seeelefanten und Seelöwen dar. Eingeschleppt wurden Ratten und Rentiere.
Eine Beobachtungsstation für Seevögel und Robben befindet sich auch auf Bird Island, einer kleinen Insel vor der Nordwestspitze von Südgeorgien.
[Bearbeiten] Geschichte
Wahrscheinlich wurde Südgeorgien bereits im April 1675 von dem britischen Kaufmann Antoine de la Roché entdeckt. Dieser geriet vor Kap Hoorn in schlechtes Wetter und wurde weit vom Kurs abgetrieben. Er sichtete ein weites, gebirgiges Land mit tiefen Buchten, welches dann auf einigen historischen Karten als Roche Insel bezeichnet wurde. Es konnte sich der geographischen Lage wegen aber nur um Südgeorgien gehandelt haben.
Wiederentdeckt wurde die Insel jedenfalls 1775 durch den englischen Seefahrer James Cook, welcher am 17. Januar 1775 an Bord der HMS Resolution in einer Bucht, die er kurzerhand Possession Bay nannte, landete. Cook kartographierte einen Teil der Küstenlinie, und segelte weiter bis zur Südspitze der Insel, die er dann Cape Disappointment nannte, weil ihm nun klar wurde, dass diese Insel (Südgeorgien) nicht der antarktische Kontinent sein konnte, nach der er eigentlich suchte. Cook nannte die Insel alsdann "Isle of Georgia", zu Ehren des englischen Königs Georg III..
Von Anfang des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts diente Südgeorgien vornehmlich Robben- und Walfängern als Landstützpunkt. 1904 wurde zu diesem Zweck der Ort Grytviken gegründet, und erst Ende 1965 endgültig aufgegeben.
Während des Falklandkrieges war Südgeorgien kurzzeitig unter argentinischer Besatzung. Am 25. April 1982 wurden die Inseln allerdings von den britischen Seestreitkräften zurück erobert.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 54° 19' S, 36° 39' W