Sühudi
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Das Sühudi ist eine Figur der Einsiedler Fasnacht. Es tritt am Güdelmontag (Rosenmontag) am Sühudiumzug auf. Das Sühudi ist mit alten, aber sauberen Kleidern bekleidet. Damen- und Herrenkleider werden oft kombiniert, wobei aber nichts richtig passen soll. Vor dem Gesicht trägt ein Sühudi eine aus Pappmaché selber gefertigte Maske, am besten voller Warzen, Beulen und Geschwüre wie Aussätzige, mit riesigen Kinn und Nasen. Das Sühudi darf nicht schön im ästhetischen Sinn, sondern soll eine schaurig schöne, groteske Gestalt sein.
Jedes Sühudi hat ein eigenes Thema, welches es persifliert. Obschon ein Sühudi oft eine etwas schauerliche Gestalt hat, geht es niemals darum, die Zuschauer zu erschrecken. Ein wirkliches Sühudi geht auf die Zuschauer zu. In einem Zwiegespräch und mit verstellter Stimme (sog. breugen) trägt es seine Persiflage vor, es intrigiert, wie die Einheimischen sagen.
Insgesamt handelt es sich um eine sehr interessante und auch ältere Fasnachtsfigur, deren Ursprung nicht gänzlich geklärt ist. Die Figur lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen, ist aber vermutlich noch älter. Anzumerken ist, dass es kaum eines finanziellen Aufwandes bedarf, sich in ein Sühudi zu verwandeln. Eine passende Maske lässt sich mit einfachen Mitteln selbst herstellen. Somit war es bereits in früherer Zeit auch ärmeren Bevölkerungsschichten möglich, sich in Form dieser Figur am Fasnachtsgeschehen zu beteiligen. Entsprechend frech, origniell und aktuell tritt ein gutes Sühudi auf. Das Sühudi-Laufen steht jedem offen. Der Sühudi-Umzug wird auch von keinem Verein organisiert. Trotz oder gerade wegen der nicht vorhandenen Organisation erfreut sich diese Figur grosser Beliebtheit.
[Bearbeiten] Literatur
- Autorenteam: "Einsiedler Fasnacht", Fasnachtsgesellschaft Goldmäuder Einsiedeln (ohne ISBN / erhältlich bei Buchhandlung Benziger Einsiedeln)