Salihiden
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Salihiden, arabische Dynastie in Nordmarokko vom 8. bis 11. Jahrhundert
Begründer der Dynastie war Salih ibn Mamun, der Uqba ibn Nafi bei der Unterwerfung des Maghreb unterstützt hatte. Dafür erhielt er vom Kalif al-Walid I., nach der Befriedung der Berber unter Musa ibn Nusayr, das Gebiet der Gumara-Berber (Masmuda) zwischen Tetouan und Melilla als Lehen übertragen. Dieses Fürstentum entwickelte sich neben dem Reich der Idrisiden zu einer der wichtigsten Fürstentümer in Nordmarokko.
Am Ende des 8. Jahrhunderts wurde von Said ibn Idris die Hafenstadt Nakur als neue Residenz gegründet und ausgebaut. Nakur entwickelte sich durch den Handel mit Andalusien bald zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum in Nordmarokko. Die Salihiden hatten sehr enge und gute Kontakte zu den Umayyaden im Emirat von Córdoba und waren eine der wenigen Dynastien im westlichen Maghreb, unter denen die Sunniten gefördert wurden und diese auch die Mehrheit unter der Bevölkerung stellten.
Nachdem 858 Nakur von Normannen geplündert wurde, gerieten die Salihiden im 10. Jahrhundert in den Kampf der Umayyaden und Fatimiden um die Vorherrschaft in Marokko. Dabei wurden sie 917 von den fatimidischen Miknasa-Berbern vertrieben, konnten ihr Fürstentum aber mit umayyadischer Unterstützung wieder zurückerobern. Auch wenn in der Folgezeit keine Nachrichten vorliegen, ist auf Grund von Münzfunden davon auszugehen, dass das Reich der Salihiden sich noch bis ins 11. Jahrhundert behaupten konnte. Erst die Almoraviden scheinen das Fürstentum endgültig erobert zu haben.
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz Halm u.a. (Hrsg.): Geschichte der arabischen Welt. Beck, München 2004, ISBN 3-406-47486-1
- Stephan Ronart, Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt. Ein historisch-politisches Nachschlagewerk. Artemis Verlag, Zürich 1972, ISBN 3-7608-0138-2