Salzdahlum
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Salzdahlum ist ein Dorf im Landkreis Wolfenbüttel in Niedersachsen. Es ist heute ein Ortsteil der Kreisstadt Wolfenbüttel.
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[Bearbeiten] Geschichte
Salzdahlum wurde 888 erstmals urkundlich als Dalhem erwähnt. Weitere Namen waren Daleheim (1112), Saltdahlheim (1204) und im 17. Jahrhundert Salzthalen. Der Name bedeutet vermutlich "Heim in einem Tale". Das Wort Salz ist erst später hinzugefügt worden, wobei die Salzquelle nahe dem Ort namensgebend war. Die frühe Ortsgründung ist fruchtbare Ackerböden und das Vorhandensein von Gewässern zurückzuführen. Ursprünglich existierten Ober- und Niederdahlum, zwei nebeneinanderliegende Dörfer am Hain- und Wohlbleeke. Sie führten später, obgleich noch getrennt, den gemeinschaftlichen Namen Salzdahlum. Zu Oberdahlum gehörte im 18. Jahrhundert ein Schriftsassenhof, zu Niederdahlum das fürstliche Lustschloss Salzdahlum, dessen Garten und das Amtshaus. Die Kirche stand in der Mitte beider Dörfer.
Der Hauptanziehungspunkt des Ortes war seine Salzquelle, über die bereits 888 berichtet wird. Auf dem östlich gelegenen Salzberg bestand bereits um 1300 eine Saline, deren Betrieb 1853 eingestellt wurde. Südlich der "Salzbergstraße" von Salzdahlum nach Sickte liegt an der Wabe eine kleine Anhöhe, an der noch heute Salzwasser zutage tritt und die Vegetation bestimmt.
[Bearbeiten] Wappen
Im Wappen von 1999 sind drei silberne Salzkristalle zu finden, die in ihrer Anordnung auf die Bedeutung des Ortsnamens “Salz-Talheim” hinweisen. Ihre Zahl entspricht den alten Ortskernen Oberdahlum, Niederdahlum und Salzdahlum. Auf dem grünen Grund (Salzwiesen, Barockgärten, Landwirtschaft) steht auch der Herzogshut (Krone).
[Bearbeiten] Salzberg
Der Salzberg ist nicht leicht zu finden und in keiner Karte verzeichnet: vor der Stelle, an der die Wabe die Straße Salzdahlum-Sickte kreuzt, findet sich das Werksgelände "FHW". Am Firmenschild biegt rechts ein Feldweg ab. 50 Meter dahinter findet auf der linken Seite die seit 1980 als "Naturdenkmal" ausgewiesene Stelle.
Im niedersächsischen Raum geht der Ursprung vieler Salzquellen auf das Zechsteinmeer zurück, das sich vor 200 Millionen Jahren vom Ozean trennte und ein seichtes Becken über ganz Norddeutschland bildete. Unter dem Einfluss eines wüstengleichen Klimas setzte Verdunstung ein, wobei nacheinander Kalk, Gips, Steinsalz und Kalisalze ausfielen. Ursprünglich lagen die Salzschichten damit waagerecht. Dies änderte sich vor 150 Millionen Jahren, als die Ablagerungen in der saxonische Faltung zu gewaltigen Stöcken aufgepresst wurden. Im Wolfenbüttler Gebiet ist die Siedesalzgewinnung bei Salzdahlum und Barnstorf für das Mittelalter nachweisbar, sie mag jedoch weit früher begonnen haben. Schon 1864 regte sich neues Leben am Salzberg: Salzdahlumer Bauern hatten den Nutzen des Zuckerrübenanbaus erkannt. Sie gründeten die Actien-Zuckerfabrik und bauten Fabrikgebäude, zum Teil auch auf dem Salinengelände.
[Bearbeiten] Lustschloss Salzdahlum
Das Lustschloss Salzdahlum verdankt sein Entstehen dem Traum Herzog Anton Ulrichs von einem Schloss, das Versailles den Rang ablaufen sollte. 1677 wurde das Schlossprojekt südwestlich des Dorfes, wo sich heute der Gutsgarten, Wiesen und Felder erstrecken, angegangen. Erst elf Jahre später kam es zu den ersten Bauarbeiten und 1694 wurde das Schloss eingeweiht. Es war ein prächtiges Barockschloss mit mehreren Innenhöfen, einer Bildergalerie und Orangerie, eingebettet in weitangelegte Gärten mit Springbrunnen, Pagoden und Irrgarten. 1713 besuchte Zar Peter der Große den Wolfenbüttler Herzogshof und damit Salzdahlum. Friedrich der Große heiratete 1733 hier Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern - eine Verbindung im Interesse der Kontakte zwischen Preußen und Österreich, die nicht von Dauer war.
Allerdings war auch die leichte Holzbauweise des Schlosses nicht von langer Dauer: der feuchte Untergrund ließ die Gebäude verfallen und die Instandhaltung war kostspielig.1811 schenkte König Jerome von Westfalen der Stadt Braunschweig die Schlossbauten, und erwartete dafür ihre repräsentative Herrichtung. Die Stadt ließ das Schloss aber 1813 abreißen.
Heute ist von der Schlossanlage nichts mehr vorhanden außer der Alten Wache, einst Torhaus zum Schloss,und der zum Lagerschuppen heruntergekommene Reitbahn. Unzählige Reste des Schlosses (Kapitelle, Säulen, Möbel, Bilder, Skulpturen) finden sich noch in Parks, Höfen, Wohnungen und Museen der Umgegend. Eine barockene Toreinfahrt steht am Klosterhof in Mönchevahlberg, das Kavaliershaus wurde auf dem Gutshof derer von Münchhausen in Groß Vahlberg wieder aufgebaut.
Eine humoristische Schilderung von Schlossbau und Erbauer gibt Hans Pleschinski in seiner 1986 erschienenen Erzählung "Der Holzvulkan".
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 52° 11' 47" N, 10° 35' 10" O