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Sansibar - Wikipedia

Sansibar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karte der südlichen Hauptinsel von Sansibar
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Karte der südlichen Hauptinsel von Sansibar
Flagge Sansibars seit Januar 2005
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Flagge Sansibars seit Januar 2005

Sansibar [ˈzanzibaːɐ̯] (auch Zanzibar; arab.: al-Zandjibar) ist eine Inselgruppe vor der Ostküste Afrikas. Sie besteht aus der gleichnamigen Hauptinsel Sansibar (Suaheli: Unguja, sprich: Unguudscha) mit einer Größe von 1.658 km² und Pemba mit einer Größe von 984 km² im Norden.

Sansibar ist ein autonomer Teil des Unionsstaates Tansania (Der Landesname "Tansania" setzt sich aus den zwei föderalen Teilen: "Tanganjika" - das kontinentale Festland - und "Sansibar" zusammen). Hauptstadt und ökonomisches Zentrum ist Zanzibar City mit der weltberühmten Altstadt Stone Town auf Sansibar. Die Inselhauptstadt von Pemba ist Chake Chake.

Sansibar wird lediglich von der Türkei als unabhängiger Staat anerkannt. International gilt er als Tansania zugehörig.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bevölkerung

Markt in Stone Town 1996
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Markt in Stone Town 1996

Die Sansibari, so nennt man die Inselbevölkerung, zählten im Jahre 2000 fast eine Million Menschen. Sie sind ein buntes Völkergemisch aus Afrikanern, Indern, Persern und Arabern.

Die mit 98 Prozent überwiegende Religion ist der Islam. Die Nationalsprache ist Kisuaheli. Auf Sansibar lebt außerdem eine kleine Gruppe von etwa 10.000 Kharidjiten. Für die Integrität des Staates Tansania und das junge demokratische Mehrparteiensystem ist die Lage auf Sansibar problematisch, da islamisch-arabische Kräfte den Ausbau der Autonomie und letztlich die Unabhängigkeit als einen islamischen Staat anstreben.

[Bearbeiten] Geschichte

Lage von Sansibar (grün markiert) vor Tansania
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Lage von Sansibar (grün markiert) vor Tansania

Die frühesten Besucher der Insel waren bereits im 8. Jahrhundert arabische Händler. Sie nannten die Küste der Inseln bar des zandj (arab. Küste des Schwarzen Mannes). Mit ihnen kam die heute noch vorherrschende Religion, der Islam. Als Folge der Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Händlern und Küstenbewohnern entwickelte sich eine neue Sprache: Suaheli (sahil = arab: Küste), eine Mischung aus dem Arabischen und der Sprache der einheimischen Stämme, wobei die Struktur der Sprache afrikanisch blieb, allerdings viele Lehnwörter aus dem Arabischen und heute auch zunehmend aus dem Englischen übernimmt.

Schon im 10. Jahrhundert hatten Araber Niederlassungen in der Region gegründet, die sich zu blühenden Republiken entwickelten. Als Vasco da Gama am 28. Januar 1499 dieselben besuchte, fand er gut gebaute und reiche Städte, die lebhaften Handel mit Indien trieben.

1503 landeten Portugiesen auf Sansibar und bilden dort eine Handelsstation. Die Muslime erkannten auf der Insel Sansibar die portugiesische Oberherrschaft an und nun wurden bald die Küstenstädte erobert und ihr Handel vernichtet.

Zu Ende des 17. Jahrhunderts verloren die Portugiesen alle ihre Besitzungen nördlich von Mosambik an den Imam von Maskat, unter dessen Herrschaft das Land, in zahlreiche kleine Staaten und Gemeinwesen zerfallend, danach verblieb. Im 17. bis 19. Jahrhundert bildete Sansibar unter der Herrschaft des Sultans von Oman ein Zentrum für den östlichen Sklavenhandel. Jahrhundertelang war die flache Insel Sansibar (neben Madagaskar die größte Insel vor Ostafrika), eine der wichtigsten Handelsmetropolen im Indischen Ozean. Sklavenhandel sowie Handel mit Elfenbein und ab 1818 die Kultivierung von Gewürznelken machten die Insel reich, berühmt, berüchtigt und begehrenswert. Im Gegenzug waren die muslimischen „Herren“ Sansibars auf den Kauf von Schusswaffen und Munition angewiesen, um die Herrschaftsstrukturen der Sklaverei (Sklavenhandel, Sklavenjagd und Sklavenkarawanen) bis ins innere Afrika durchzusetzen.

Das alte Fort in Stone Town, Zanzibar City
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Das alte Fort in Stone Town, Zanzibar City

Ab 1698 bauten die Omanis die ersten steinernen Gebäude und das Fort, dessen Erweiterungen 80 Jahre später die heute noch sichtbare Form hinterließ.

Ab dem 18. Jahrhundert übten die Araber auf der strategisch wichtigen Insel ihren zunehmenden Einfluss aus. Das Hauptgeschäft bestand im Sklavenhandel, der als Transitgeschäft über die Inseln lief. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden 6.000 bis 10.000 Sklaven jährlich „umgesetzt“. Man schätzte den Anteil der Sklaven an der Gesamtbevölkerung auf 75 %.

Historische Karte (um 1888)
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Historische Karte (um 1888)

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts standen in der Stadt Sansibar nur einige Hütten und eine Burg, 1842 erst fünf Magazine. 1832 entschied der Sultan Sayyid Sa‘îd, den omanischen Hof nach Sansibar zu verlegen. Mit dem Regenten zogen viele einflussreiche und wohlhabende Familien in die neue Hauptstadt und erhöhten die arabische Einwohnerzahl sprunghaft auf 5.000. Schon Mitte der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts zählte die Bevölkerung der Stadt 17.000 Menschen. In dieser Zeit erreichten europäische und amerikanische Händler Sansibar. Als erstes „westliches“ Gebäude entstand 1837 das US-amerikanische Konsulat. 1841 folgte das britische, 1844 das französische. Damit wurde das Sultanat auch international anerkannt.

Beit al-Ajaib, House of Wonders (1907)
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Beit al-Ajaib, House of Wonders (1907)

Mit dem 1883 von Sayyid Barghash gebauten Beit al-Ajaib (heute das House of Wonders) und dem Leuchtturm direkt neben dem Sultanspalast bekam die Stadt ihr erstes Elektrizitätswerk. Um 1888 zählte die Stadt über 3.000 Häuser und 80.000 Einwohner. 1829 legte der Sultan die erste Gewürznelkenplantage auf Sansibar an.

Nach dem Tode Sayyid Sa‘îds (Said-Dynastie) 1856 wurde das Sultanat geteilt. Sein Sohn Sayyid Mâdjid wurde Sultan von Sansibar. Nach dessen Tod am 7. Oktober 1870 wurde ein jüngerer Bruder des Sultans, Barghash ibn Sa‘îd, Souverän des Gebiets, und als dieser 1888 starb, folgte ihm sein zweiter Bruder, Sayyid Khalîfa ibn Sa‘îd.

Die Briten, die schon vor der Afrika-Konferenz auf der Insel Fuß fassten, zwangen den Sultan von Sansibar, Barghash ibn Said, 1873 offiziell, den Sklavenhandel zu beenden. Der Sultan ließ den Sklavenhandel aber inoffiziell weiterlaufen, so dass sich ein Sklaven-Schwarzmarkt entwickelte, der bis 1897 weiterlief und der muslimischen Oberschicht weiterhin hohe Einnahmen einbrachte.

Bis um 1870 hatte sich der Herrschaftsbereich des Sultanats Sansibar im Inland bis jenseits des Tanganjika-Sees ausgebreitet. Daraus entstand ein Interessenkonflikt mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft, die ab 1884 begann, Herrschaftsrechte auf dem Kontinent zu erwerben. Am 1. November 1886 legte eine deutsch-britische Kommission die Grenzen der sansibarischen Festlandsbesitzungen fest. Sie sollten demnach einen Küstenstreifen von 10 Seemeilen Breite von Kap Delgado (heute Mosambik) bis Kipini (heute Kenia) mit allen vorgelagerten Inseln und die Städte Kismaayo, Baraawe, Merka, Mogadischu und Warshiikh im heutigen Somalia umfassen. Der britische Vertreter in dieser Kommission war der spätere Feldmarschall Horatio Herbert Kitchener. 1887/89 wurde die Küste des späteren Kenia an die Imperial East African Company verpachtet und bis zur Unabhängigkeit von den Briten verwaltet. Der südliche Küstenabschnitt wurde 1888 an die Deutschen verpachtet und am 28. Oktober 1890 an sie verkauft. Die nördlichen Städte wurden 1892 an Italien verpachtet, 1906 verkauft (Mogadischu erst 1924).

1890 wurde das immer kleiner werdende Sultanat Sansibar, das nur noch aus den Inseln Sansibar und Pemba bestand, britisch annektiert und dem britischen Kolonialreich als Protektorat einverleibt. Die duftende „Nelkeninsel“ Sansibar wurde nicht, wie allgemein dargestellt, 1890 von Großbritannien gegen die Insel Helgoland eingetauscht (Sansibar-Vertrag); tatsächlich war Sansibar nie deutsche Kolonie, sondern bis 1890 freies Sultanat.

1896 kam es zum kürzesten Krieg der Weltgeschichte, dem nur 38 Minuten dauernden Britisch-Sansibarischen Krieg. Der Krieg begann um 9:00 Uhr morgens. Nachdem der Sultan von Sansibar gestorben war, reklamierte sein zweiter Sohn, der die moralische Unterstützung des Deutschen Kaiserreichs für sich behauptete, den Thron für sich. Der britische Admiral Sir Harry Rowson ließ daraufhin nach einem Ultimatum den Palast des selbsternannten Sultans bombardieren, so lange, bis dieser die Flucht ergriff.

Erst im folgenden Jahr 1897 wurde auch gegen die Strukturen des Sklaven-Schwarzmarkt durchgegriffen. Das britische Militär schaffte nun den Sklavenhandel auf Sansibar endgültig ab, mit massiven finanziellen Einbussen für die muslimische Oberschicht. Die Briten befanden sich fortan zwischen den Spannungen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Am 10. Dezember 1963 erlangten Sansibar (444.000 Einwohner) und Pemba (314.000 Einwohner) die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft. Der Sultan wurde jedoch schon nach wenigen Monaten 1964 gestürzt, es kam zu einem Massaker seitens der schwarzen Bevölkerungsmehrheit an der bis dahin regierenden arabischen Oberschicht. Nach kurzer Übergangszeit als „Volksrepublik“ vereinigte sich Sansibar noch 1964 mit dem Festlandsstaat Tanganjika zu einem neuen Staat Tansania, dem es bis heute als Bundesstaat angehört.

Immer wieder kommen in Sansibar jedoch Autonomie- oder Sezessionsbestrebungen auf.

[Bearbeiten] Liste der Sultane von Sansibar

  1. Sayyid Sa‘îd ibn Sultân (1804–1856).
  2. Mâdjid ibn Sa‘id (1856–1870).
  3. Barghash ibn Sa‘îd (1870–1888).
  4. Khalîfa ibn Sa‘îd (1888–1890).
  5. ‘Alî ibn Sa‘îd (1890–1893).
  6. Hâmid ibn Thuwainî ibn Sa‘îd (1893–1896).
  7. Hammûd ibn Muhammad ibn Sa‘îd (1896–1902).
  8. ‘Alî ibn Hammûd (1902–1911).
  9. Khalîfa ibn Harûb ibn Thuwainî (1911–1960).
  10. ‘Abdallâh ibn Khalîfa (1960–1964) (Revolution).

Anm.: Thuwainî, der älteste Sohn Sayyid Sa'îds, erbte 1856 Oman mit der Hauptstadt Masqat (Said-Dynastie).

Nach der Revolution von 1964 wurde Sheikh Abeid Amani Karume zum Präsidenten des Bundesstaats gewählt. Er wurde am 7. April 1972 durch ein Attentat getötet. Aboud Jumbe Mwinyi wurde sein Nachfolger. Seit 2000 ist Karumes Sohn Amani Abeid Karume Präsident von Sansibar.

[Bearbeiten] Flaggen

[Bearbeiten] Historische Nationalflaggen des unabhängigen Sansibar 1963/1964

Sultanat Sansibar 9. Dezember 1963 - 12. Januar 1964
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Sultanat Sansibar 9. Dezember 1963 - 12. Januar 1964
Die Flagge wurde kurzfristig im Januar 1964 benutzt
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Die Flagge wurde kurzfristig im Januar 1964 benutzt
Volksrepublik Sansibar 12. Januar 1964 - 26. April 1964
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Volksrepublik Sansibar 12. Januar 1964 - 26. April 1964


[Bearbeiten] Nationalflagge der „Volksrepublik Pemba“ 1964

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Die Flagge wurde am 18. Januar 1964 unter Ausrufung der "Volksrepublik Pemba" gehisst. Sie war als offizielle Flagge bis zum 7. April 2006 im Einsatz.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Gewürzhandel in Stone Town, 1996
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Gewürzhandel in Stone Town, 1996

Sansibars Wirtschaft basiert auf Gewürzen (einschließlich Gewürznelken, Muskatnuss, Zimt und Pfeffer), Kokospalmen und dem Tourismus. Außerdem bauen Frauen rund um die Insel im seichten Wasser Algen an, die zu Kleinstpreisen von Händlern abgenommen und zur Kosmetik- und Arzneiproduktion exportiert werden. Diese Arbeit ist höchst schädlich für die Gesundheit, weil das Salzwasser aggressiv ist und die Sonne enorm reflektiert, sodass viele ihre Sehkraft verlieren und an Artrithis leiden. Die Algenart ist außerdem nicht heimisch auf Sansibar, sondern aus Asien importiert, und zerstört die empfindliche Fauna der die Insel umgebenden Korallenriffe. Im 19. Jahrhundert war Sansibar der weltgrößte Produzent von Gewürznelken.

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Küsten- und Bodengestaltung

Beliebter Strandabschnitt, wenige Kilometer nördl. v. Stone Town
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Beliebter Strandabschnitt, wenige Kilometer nördl. v. Stone Town

Die Westküste Sansibars ist durch zahlreiche - teilweise atollartige - Buchten reich gegliedert, hat nur ein schmales Strandriff und große Wassertiefen nahe dem Ufer. Sansibar wird umsäumt von einem Wallriff, das in der Nähe der vorgelagerten Inseln (die größte ist Tumbatu) sich über den Meeresspiegel erhebt. Fast überall ist das Ufer der Westküste leicht zugänglich.

Die Ostküste ist dagegen fast ungegliedert und wird von einem mächtigen Strandriff mit hoher Brandung begleitet und fällt häufig steil ins Meer ab.

Das Innere der Insel zerfällt kulturgeographisch und physisch in zwei Hälften. Die Westhälfte trägt meridionale Hügelketten, so den Masinginiberg (135 m) und zeigt stellenweise sumpfige Niederungen. Zahlreiche fließende Gewässer zeigen sich hier, so der Zingwe-Zingwe und der Mwera. Der außerordentlich fruchtbare Boden besteht aus tiefgründigen Alluvialmassen aus verwittertem Korallenkalk.

Die Osthälfte ist dagegen unfruchtbar, flach und wasserarm, hat eher Karstcharakter mit Dolinen, Höhlen und unterirdischen Flüssen.

[Bearbeiten] Klima

Das Klima von Sansibar steht zu Unrecht in schlechtem Ruf. Es ist insular, im Dezember und Januar wird es am heißesten, die jährlichen Durchschnittstemperaturen liegen bei 26,5 °C. Das Kulturgebiet ist tropisch.

[Bearbeiten] Flora und Fauna

Sansibar ist die einzige Heimat des Sansibar-Stummelaffen (Piliocolobs kirkii). Die Inselstrände von Prison Island werden von Meeresschildkröten für ihr Brutgeschäft aufgesucht.

[Bearbeiten] Tourismus

Das House of Wonders in Stone Town (ehem. Sultanspalast)
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Das House of Wonders in Stone Town (ehem. Sultanspalast)

Die Inseln bestehen zum größten Teil aus Korallen, die meisten Steinhäuser sind ebenfalls aus Korallengestein. Viele Häuser wurden bereits restauriert.

Auf der gesamten Insel hat sich durch großzügige Investitionen ein hervorragendes Netz an Hotelanlagen und Reiseunterkünften entwickelt. An der Ostküste eher etwas für das gediegenere Publikum mit dem größeren Geldbeutel. An der West- und Südküste sind vorwiegend billigere Ressorts.

Alte arabische Holzschiffe verkehren auch heute noch auf den alten Handelsrouten. Sie haben weder Motor noch andere Metallteile und können ohne moderne Werkzeuge gebaut werden. Sie halten etwa 10 bis 20 Jahre, bis sie zerfallen.

Vor dem Hafen der Hauptstadt liegt im Norden die kleine Insel Prison Island mit dem verfallenen Krankenhaus, das die Quarantänestation für Britisch-Ostafrika war. In Stone Town befinden sich die großen Stadthäuser der ehemaligen arabischen Oberschicht. An der Stelle des Sklavenmarktes befindet sich die anglikanische Kathedrale, die von der durch Livingstone initiierten "Universities Mission" im orientalisierenden Stil erbaut wurde. In Kellergewölben der Nebengebäude zeigt man ehemalige Sklavengefängnisse. Das House of Wonders (Beit al-Ajaib), direkt am Hafen gelegen, war auf der Insel das erste Gebäude mit elektrischem Licht.

[Bearbeiten] Exportierte Kunst

Am Eingang des berühmten Weingutes Cos d´Estournel in St. Estephe bei Bordeaux befindet sich eine gewaltige, über und über kunstvoll geschnitzte, dunkle Doppelflügel-Tür aus dem Sultanspalast von Sansibar.

Der Kaufmann Louis-Gaspard Estournel handelte im 19. Jahrhundert mit Araberpferden und bezahlte sie vor Ort in arabischen Ländern des öfteren mit Fässern Wein aus Bordeaux. Diese gewaltige Tür brachte er von einer seiner Reisen in die arabischen Länder aus Sansibar mit und ließ sie als Eingang in dem großen neuen Fasskeller-Gebäude seines Weingutes stirnseitig an prominenter Stelle einbauen, wo sie seit über 170 Jahren eine Touristen-Attraktion darstellt.

Blick über die Dächer von Stone Town
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Blick über die Dächer von Stone Town

[Bearbeiten] Wissenswertes

  • Freddie Mercury wurde 1946 unter dem Namen Farrokh Bulsara auf Sansibar geboren.
  • Am 13. April 2004 erließ die Regierung von Sansibar ein Gesetz, mit dem homosexuelle Akte künftig mit Gefängnis bestraft werden. Männer können dafür bis zu 25 Jahre ins Gefängnis kommen, Frauen sieben Jahre. Als Begründung wird angegeben, man wolle die Bevölkerung vor der „zunehmenden Akzeptanz eines besorgniserregenden Verhaltens“ schützen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jörg Gabriel: Tansania, Sansibar, Kilimanjaro. (Reise Know-How Reihe, Verlag Rump) 2006. ISBN 3831713677
  • Ulla Ackermann: Tansania und Sansibar. Köln 2000. ISBN 3-7701-5303-0
  • Reinhard Dippelreither: Tansania. Sansibar. Stuckum 2000. ISBN 3-89392-269-5
  • Sabine Heilig und Christina Gottschall: Sansibar. Das komplette Reisehandbuch. Singen 2000. ISBN 3-86112-114-X
  • Andreas Birken: Das Sultanat Zanzibar im 19. Jahrhundert. Tübingen 1971.
  • John Gray: History of Zanzibar from the middle ages to 1856. London 1962.

[Bearbeiten] Belletristik

  • Adam, Shafi: Die Sklaverei der Gewürze, München 1997.
  • Ruete, Emily: Leben im Sultanspalast, 2000.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Sansibar – Bilder, Videos und/oder Audiodateien


Koordinaten: 6° 8' 3" S, 39° 18' 59" O

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