Schloss Hohenfels
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Auf der Ernsthöhe in Coburg, oberhalb der Callenberger Straße, erhebt sich seit 1840 Schloss Hohenfels. Es wurde zeitgleich mit dem Landestheater Coburg von dem Schinkel-Schüler Harres geplant und war 50 Jahre lang Wohnsitz der Opernsängerin Natalie Frassini, geadelt als Baronin von Grünhof.
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[Bearbeiten] Geschichte
Der 53jährige Herzog Ernst von Württemberg, ein Neffe Ernst II. von Coburg, beauftragte 1837 den Bau-Conducteur Carl Balthasar Harres, einem Schinkel-Schüler, der auch das heutige Landestheater Coburg schuf, auf der grünen Anhöhe des ehemaligen Tiergartens für sich und seine zukünftige Gattin einen schlossähnlichen Landsitz zu errichten. Nach dem Tode Harres 1838 vollendete Vincenz Fischer-Birnbaum 1840 das Bauwerk im Stil des Klassizismus. Schloss und Park nannten sich nach ihrem Bauherrn Ernsthöhe.
Ernst von Württemberg hatte sich in die damals berühmte Opernsängerin Natalie Frassini verliebt, die er im Kasseler Hoftheater kennen gelernt hatte. Herzog Ernst überredete den hessischen Landgrafen Ferdinand, Natalie, die eigentlich Eschborn hieß und ihren Künstlernamen von ihrem Entdecker und Ausbilder Gioacchino Rossini ableitete, als Baronin von Grünhof in den Adelsstand zu erheben, um den Standesunterschied auf ein erträgliches Maß zu verringern.
Herzog Ernst II. von Coburg hatte zuvor die Frassini in London bei einem ihrer Auftritte kennen gelernt. Er, der sehr für die Opernkunst und deren attraktive Vertreterinnen schwärmte (siehe Schloss Ketschendorf), überredete sie zu einem Gastvertrag am Coburger Hoftheater. Mit größtem Erfolg verkörperte sie hier die Gilda im Rigoletto und war von der stillen Residenzstadt an der Itz derart angetan, dass sie ihren zukünftigen Gatten bat, den gemeinsamen Wohnsitz nach Coburg zu verlegen. Nach dem Tod Ernst von Württembergs 1868 lebte sie als Witwe noch bis 1890 auf der Ernsthöhe. Sie zog nach Berlin und überließ ihrer Tochter Alexandra den Besitz. Diese veräußerte ihn 1893 an den Fabrik- und Gutsbesitzer Julius Heinzel aus Lodz, der später als Baron Heinzel von Hohenfels geadelt wurde und damit aus der Ernsthöhe das Schloss Hohenfels machte. Heinzel errichtete unweit des Schlosses ein Gestüt, das in den Jahren 1906 und 1907 die Sieger auf der Trabrennbahn in Berlin stellte.
1918 verkaufte Heinzel das gesamte Anwesen an den Geheimen Baurat Dr. Siegmund Bergmann. Nach 1932 gingen Schloss, Gestüt und Park in städtischen Besitz über und wurden bis 1934 als Frauenarbeitslager Zweck entfremdet. Mit dem Nationalsozialismus zog in das Schloss die Reichsfrauenführerinnenschule ein, an die 1939 ein Reichsarbeitsdienstlager für weibliche Jugend angegliedert wurde. 1945 bis 1954 stand das Anwesen leer.
[Bearbeiten] Heutige Nutzung
1954 siedelte die als Medau-Schule seit 1929 bekannte private Schule für Gymnastik von Berlin in das Schloss Hohenfels über. Seit 1979 ist hier Deutschlands einzige Schule mit integrierter Gymnastik- und Physiotherapieausbildung angesiedelt, an die 1999 eine Berufsfachschule für Logopädie angegliedert wurde. 2004 wurde zusätzlich die "Fachhochschule Schloss Hohenfels, staatlich anerkannte private Hochschule für Fachtherapien im Gesundheitswesen" gegründet, welche diverse Bachelor-Studiengänge anbietet. Die Medau-Schule mit ihren Ausbildungen besteht weiterhin unter gleichem Namen.
[Bearbeiten] Literatur
- Dr. Fritz Mahnke: Schlösser und Burgen im Umkreis der Fränkischen Krone, Druck- und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH, Coburg, 1974, Seiten 20–21
- Hildegard Erbguth, Hans Medau: Porträt einer Gymnastikschule, Verlag Hofmann, 1991, ISBN: 3778037005
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 16' 2" N 10° 57' 16" O