Schloss Marienburg
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Schloss Marienburg ist offizieller Wohnsitz der Prinzen von Hannover (Welfen). Das Schloss befindet sich auf einer Anhöhe links der Leine, südlich von Schulenburg, einem Ortsteil von Pattensen (Region Hannover) in Niedersachsen. Der Bahnhof Nordstemmen wurde als königlicher Bahnhof für das Schloss Marienburg gebaut und bildet mit dem Schloss Marienburg ein Ensemble.
[Bearbeiten] Geschichte
In den Jahren 1857 bis 1867 wurde es von Ernst August von Hannover im neugotischen Stil durch den Architekten Conrad Wilhelm Hase auf einem Berg im Leinetal errichtet (ursprünglich war der Bau auf dem erheblich näher an Hannover gelegenen Stemmer Berg vorgesehen, der heute zur Barsinghäuser Ortschaft Stemmen gehört, aber die dortigen Bauern verkauften nicht). Die Inneneinrichtung erfolgte durch den Architekten Edwin Oppler. Das Schloss war ein Geschenk von König Georg V. an seine Frau Marie und sollte als Sommerresidenz dienen.
Wegen der Niederlage des Königreichs Hannover 1866 im Krieg gegen Preußen wurde das Schloss nie von König Georg V. bewohnt, da dieser ins österreichische Exil gehen musste. Seine Frau Marie bewohnte das Schloss bis zu dessen Fertigstellung ein Jahr lang. Dann musste auch sie die nun preußische Provinz Hannover verlassen und folgte ihrem Mann ins Exil. Danach stand das Schloss 80 Jahre leer. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Schloss für 12 Jahre von einem Zweig der Welfen bewohnt, der aus der damaligen sowjetischen Besatzungszone von Schloss Blankenburg in den Westen geflüchtet war. Heute wird das Schloss nur noch von einem Verwalter bewohnt. Einige Räume werden vom Prinzen von Hannover bei offiziellen Empfängen genutzt. Neben der musealen Nutzung dienen weitere Schlossräume als Depot für Kunstgegenstände.
Die heutige Ausstattung stammt aus verschiedenen Welfenschlössern. Schloss Marienburg kann nur im Rahmen einer kostenpflichtigen Führung besichtigt werden.
Vom 30. September bis 3. Oktober 2005 fand eine Ausstellung von Kunstgegenständen statt, die im Zeitraum vom 5. Oktober bis 15. Oktober durch das Auktionshaus Sotheby’s auf dem Schloss zur Versteigerung angeboten wurden. Unter den angebotenen Gegenständen befinden sich auch Möbelstücke und eine größere Anzahl Gemälde. Während dieser Zeit war das Betreten des Schlosses zwar ohne Führung erlaubt, jedoch musste dazu der dreibändige Auktionskatalog erworben werden. Die Auktion ergab 37 Mio. €. Damit gründete Ernst August eine Stiftung, die dem Erhalt des Schlosses und weiterer Besitztümer dienen soll.
[Bearbeiten] Literatur
- Kiesow, Gottfried: Schloss Marienburg. Deutscher Kunstverlag 1963.
- Arends, Isabel: Gothische Träume. Die Raumkunst Edwin Opplers auf Schloß Marienburg. Hannoversche Studien Band 11. 380 Seiten. Hannover 2006. ISBN 3-7752-4961-3
- Arends, Isabel: Ausflug "ohne Nebelkappe" zu Schloss Marienburg. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge 59. Hannover 2005, S. 189-199.
- Brinkmann, Jan: Geschichten aus Niedersachsen. Land&Forst Edition. Landbuch Verlagsgesellschaft Hannover 2004. ISBN 3784206700
[Bearbeiten] Weblink
- Homepage des Schlosses
- Infoblatt zur Geologie des Schlossbergs Marienburg
- Marienburg bei www.burgen.de
Koordinaten: 52° 10' 22" N 9° 45' 58" O