Schwarzer Freitag
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der schwarze Freitag ist ein vor allem in Börsen- und Finanzkreisen gefürchteter Freitag mit besonders starken Kursverlusten.
Im Allgemeinen wird Freitag, der 25.Oktober 1929, als "Schwarzer Freitag" bezeichnet. Tatsächlich hat es eine Reihe schwarzer Tage im Oktober 1929 an Wall Street gegeben, ein Schwarzer Freitag war allerdings nicht dabei. Im Gegenteil: Am Freitag, dem 25. Oktober 1929, legte der Dow Jones Industrial Average 1,75 Punkte zu. Die größten Kursverluste erlitt der Index am Montag, dem 28. Oktober 1929. An diesem "Black Monday" fiel der Dow Jones Industrial Average auf 260,64 von 298,97 am Handelstag davor. Am "Black Tuesday" oder "Tragic Tuesday" fiel er dann weiter auf 230,07. Am Mittwoch, dem 23. Oktober 1929, war der Index auf 305,85 von 326,51 am Tag zuvor gefallen; und am Donnerstag, dem 24. Oktober 1929, nochmals um 6,38 Punkte auf 299,47.
Als Hilfserklärung für die irrige, aber weit verbreitete Bezeichnung des Anfangs der Weltwirtschaftskrise wird gelegentlich angegeben, dass eben am Freitag, dem 25. Oktober, die Börsenkrise auf Europa übergegriffen habe. In Wahrheit reagierten aber die hiesigen Wertpapiermärkte zunächst eher optimistisch auf den Zusammenbruch der riesigen Spekulationsblase an der New Yorker Börse. Man erwartete, dass die amerikanischen Kreditgeber künftig ihr Geld wieder nach Europa verleihen würden statt es, wie in den anderthalb Jahren zuvor, an der Wall Street zu investieren.
Der Begriff Schwarzer Freitag selbst für einen Börsenkrach ist älter. Am 24. September 1869 bewirkten Goldspekulationen an Wall Street vermutlich den ersten schwarzen Freitag. Auch das Platzen der Spekulationsblase der deutschen Gründerzeit am 9. Mai 1873 wurde so genannt, und ebenfalls der plötzliche Einbruch an der Berliner Börse am Freitag, den 13. Mai 1927.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Bankfeiertag
- Börsenkrach
- Finanzkrise
- Schwarzer Montag
- Schwarzer Dienstag
- Schwarzer Donnerstag
- Wirtschaftskrise
- Weltwirtschaftskrise