Seliwanow-Probe
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Die Seliwanow-Probe kann als Pendant der Fehling'schen Probe betrachtet werden. Sie stellt einen Test auf Ketosen dar, also eine Methode, um zu untersuchen, ob ein Zucker eine Keto-, oder eine Aldehydgruppe trägt.
Dazu wird eine zu untersuchende Zuckerlösung mit Zugabe von wenig HCl (Salzsäure) angesäuert und es wird eine Resorcin-Lösung hinzugefügt. Die Probe wird in kochendes Wasser gestellt. Nach wenigen Sekunden tritt eine Reaktion auf, die von dem Zuckermolekül mit einer Ketongruppe schnell drei Moleküle Wasser pro Zucker abspaltet. Dadurch kommt es im Falle einer Ketohexose, einem Monosaccharid mit sechs C-Atomen, welches eine Ketogruppe trägt, z.B. Fructose, zur Bildung des so genannten Hydroxymethylfurfurals, welches sich mit dem Resorcin zu dem Farbstoff Trimethymethan zusammenschließt. Dies bewirkt eine rötliche Färbung der Probe. Zuckerlösungen, die über Aldohexosen, Monosaccharide mit einer Aldehydgruppe, z.B. Glucose, verfügen, färben sich dabei nicht. Eine Rotfärbung dieser Lösungen erfolgt nur sehr langsam und ist damit zeitabhängig.