Diskussion:Sexueller Fetischismus
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[Bearbeiten] Merkwürdiger Link und Frage
Hallo Nemissimo: der Link http://www.smikipedia.org geht auf eine kommerzielle werbeseite. Nix SM-Lexikon.
weiter: Wo ist den der Wikipedia Artikel über die Ballon-Fetischisten (Looner) hin?
da GameCat
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- Der Looner-Artikel wurde erst nach Luftballon-Fetisch verschoben und dort nach elend langer Diskussion in einen Redirect auf Sexueller Fetischismus umgewandelt. --Fußfetischist 11:14, 14. Aug 2006 (CEST)
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Im "Deutschen Luftballon- Forum" geht das Gerücht um, dass hinter Erwin U. I(ngo)C steht. Dies entspricht nicht der Wahrheit, auch wenn es Trolle gerne hören. Auch in Hinblick auf "Familienfotos" und seltsam- schlüssige Forenverweise versuche ich seit zwei Wochen, mit C.H. aus Hil. in telefonischen Kontakt zu treten - leider vergeblich. Ich bedaure, dass es immer wieder zu Vandalismus im Looner- Artikel kommt. Ingo Claus
Vandalismus ? Ja, Löschvandalismus könnte vielleicht sagen. Warum hat dieser Fetisch keine Befugnis für einen Artikel in Wikipedia. Ich habe mir Mühe gegeben ihn (den alten Looner-Artikel) zu überarbeiten. Bitte fügt den Artikel mit beiden Bildern wieder unter Luftballonfetisch ein. Danke --Alpha1000 16:05, 4. Sep 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Was zählt als Fetischismus, was nicht?
Ich arbeite jetzt seit mehreren Tagen an dem Artikel und habe zahlreiche Quellen gelesen. Dabei habe ich beobachtet, dass es vor allem im Internet einen Hang dazu gibt, jeden erdenklichen Scheiß als sexuellen Fetisch zu bezeichnen und mit irgendeinem blödsinnigen englischen oder lateinischen „Fachbegriff“ zu bekleben. Wir Wikipedianer haben hier meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten: Wir machen diesen Mist mit und haben bald bei jeder erdenklichen sexuellen Neigung „sexueller Fetisch“ drinstehen, oder wir halten uns eng an die Definition und nehmen nur solche Neigungen auf, denen wirklich die Fixierung auf einen unbelebten Gegenstand oder Körperteil zugrunde liegt. Ich denke, es ist klar, wofür ich stimme ;-) Hier ein paar der ewig vielen Beispiele, die nach strenger Handhabung nicht sexueller Fetisch sind:
- Sadistische Handlungen. Begründung: Fehleinordnung.
- Fixierung auf eine Handlung. Begründung: Die Handlung steht im Vordergrund, ein einzelner Gegenstand oder Körperteil ist nicht auszumachen.
- Fixierung auf ein Erscheinungsbild. Begründung: Das Erscheinungsbild der ganzen Person Fetisch zu nennen ist widersinnig.
- Makrophilie, Mikrophilie
- Fett-Fetischismus, Feeding
- Neoterophilie
- Komplexe Strukturen. Begründung: Große Oberbegriffe, die sich aus einer Vielzahl sexueller Vorlieben und Praktiken zusammensetzen. Kann mit Fetischismus einhergehen, hat aber erstmal nix damit zu tun.
Was passiert, wenn die Wikipedia der Pornoindustrie nach dem Maul schwatzt, kann man am englischen Artikel Sexual fetishism absehen. Dort wird einem plötzlich die Vorliebe für Striptease als sexueller Fetisch verkauft. Klar, und ich bin bekennender „Bellezzaphilist“ – ich fühle mich zu schönen Frauen hingezogen. --Fußfetischist 18:33, 14. Aug 2006 (CEST)
- Fußfetischist stellt hier eine Fragestellung in den Raum, die für die zukünftige Entwicklung dieses Bereichs selbst, seine Akzeptanz in der Wikipedia und seine generelle Seriosität von ganz grundlegender Bedeutung ist. Letztendlich stellt sich hier die Frage nach der Definition des Lemmas selbst. Ohne gründliche Literaturexegese wird das wohl nix. Als nicht Fetisch-Experte fühle ich mich hier ohne weitere Rechrchen deutlich überfordert und vermute, das es den meisten so geht.--Nemissimo ¿⇔? 15:26, 17. Aug 2006 (CEST)
- Zitat:"Entgegen der selbst unter einigen Fachleuten verbreiteten Meinung[8] sind z. B. weder Tiere noch tote Menschen Fetische" -> bitte belegen.--Nemissimo ¿⇔? 16:30, 24. Aug 2006 (CEST)
- Was genau meinst du: a.) Dass die Meinung unter Fachleuten verbreitet ist? oder b.) Dass es sich dabei nicht um Fetische handelt? --Fußfetischist 10:59, 25. Aug 2006 (CEST)
- B. ;-)--Nemissimo ¿⇔? 17:31, 28. Aug 2006 (CEST)
- Hm, gar nicht so einfach. Im Prinzip geht das direkt aus der Definition hervor: Ein Tier ist weder ein unbelebter Gegenstand noch ein Körperteil, ergo kein Fetischismus. Vielleicht Quelle 22: Dort bemängelt ein Psychotherapeut, dass eine Katze eben kein Fetisch ist. Ein toter Mensch ist kein Körperteil, könnte aber mit etwas Flexibilität als unbelebter Gegenstand ausgelegt werden. Andererseits ist aber ein toter Mensch immer eine Leiche und die sexuelle Vorliebe für Leichen heißt in jedem Fall Nekrophilie. Teile von toten Menschen gehen andererseits aber wieder als Fetische durch. Ich glaube nicht, dass ich hier noch einen konkreten Beleg auftreiben kann. --Fußfetischist 17:43, 28. Aug 2006 (CEST)
- Eine sexuelle Fixierung auf Leichen ist immer eine Form von Nekrophilie (im pathologischen Sinne). Dies gilt auch für Leichenteile (deren "Benutzung" unter Nekrophilen nicht unüblich ist). Bezüglich der Artikel von Odd Reiersøl. and Svein Skeid muss gesagt werden, dass dies nicht mit der allgemeinen Meinung gleichzusetzen ist. Unabhängig davon, ob ich diese Meinung teile oder nicht, ich kenne Odd und seine Gruppe von ReviseF65.org. Dies sind Lobbyisten und nicht die gängige Fachmeinung!!! --Heartlight 07:38, 29. Aug 2006 (CEST)
- Der Abschnitt handelte von Körperteilfetischismus und davon, dass es so etwas nach der strikten ICD-10-Definition nicht gibt. Die Arbeit von Reiersøl / Skeid stand dahinter, weil sie genau dieses Manko anspricht. Dass die beiden Herren für die Allgemeinheit sprechen, war nicht die Aussage. Die Änderung hat die Arbeit in einen falschen Kontext gestellt, denn von Nekrophilie und einer eventuellen Anzweiflung war weit und breit keine Rede. Ich habe nachgebessert. --Fußfetischist 08:26, 29. Aug 2006 (CEST)
- Eine sexuelle Fixierung auf Leichen ist immer eine Form von Nekrophilie (im pathologischen Sinne). Dies gilt auch für Leichenteile (deren "Benutzung" unter Nekrophilen nicht unüblich ist). Bezüglich der Artikel von Odd Reiersøl. and Svein Skeid muss gesagt werden, dass dies nicht mit der allgemeinen Meinung gleichzusetzen ist. Unabhängig davon, ob ich diese Meinung teile oder nicht, ich kenne Odd und seine Gruppe von ReviseF65.org. Dies sind Lobbyisten und nicht die gängige Fachmeinung!!! --Heartlight 07:38, 29. Aug 2006 (CEST)
- Natürlich gibt es keinen Körperteilfetischismus. Das wäre ja auch ein Widerspruch in sich. Ein sexueller Fetisch ist ein Ersatzobjekt, wobei die Betonung auf Objekt liegt. Ein Körperteil, egal ob am Lebenden oder am Toten, ist demnach kein Fetisch (außer in der Laiensprache). Fußfetischisten gibt es z.B. nicht, auch, wenn dein Name so lautet *lol*. Die sexuelle Fixierung auf ein Körperteil (egal ob tot oder lebendig) ist (insofern pathologisch) eine sonstige Störung der Sexualpräferenz/sonstige Paraphilie und immer unter F65.8x zu kodieren (ähnlich wie bei z.B. Tierphobien, die auch keine eigene Kategorie haben, sondern unter F40.2 (spezifische Phobie) kodiert werden). Über dieses System wird vermieden, dass die Listen aller möglichen Störungen endlos werden.--Heartlight 16:10, 29. Aug 2006 (CEST)
- Oi, ich habe eben erst deinen gewaltigen Kommentar auf deiner Benutzerseite gelesen - sorry, hab wohl vergessen, das Teil auf meine Beobachtungsliste zu klicken. Verstehe ich das richtig, dass du empfiehlst, den Körperteilbereich abzuschießen und den Artikelbereich auf den harten Kern der echten Ersatzobjekte zusammenzuschrumpfen? Oder sollten wir auf die etwas weicheren DSM-IV-Kriterien umschwenken, um den Kulturgraben zwischen Wikipedia-en und Wikipedia-de nicht allzu groß werden zu lassen? Oder sollten wir bei der jetzigen Labberduddelversion bleiben und uns auch weiterhin mit den Fetischmachern der Pornoindustrie herumprügeln? Was machen wir mit den vielen unterhaltsamen-aber-nicht-mehr-passenden Entstehungstheorien, falls wir den Bereich enger fassen? --Fußfetischist 18:46, 29. Aug 2006 (CEST) P. S: Um meinen Benutznamen brauchst du dir keine Sorgen zu machen, der ist eh nur ein Gag.
- Ich finde, wir sollten uns hier auf das limitieren, was per Definition ein sexueller Fetischismus ist. Schließlich wollen wir ja einen gewissen Qualitätsstandard sichern. Im Artikel über Schizophrenie wird diese ja bestimmt auch nicht als gespaltene Persönlichkeit erklärt, nur, weil das der Volksmund fälschlicherweise so definiert. Ich habe eh vor, sobald ich Zeit habe, den Artikel über die Paraphilie mal von Grundauf zu überarbeiten. Sicherlich kann an der richtigen Stelle ein Hinweis auf die Diskrepanz zwischen echtem sexuellem Fetischismus und sexuellem Fetischismus im laienhaften Sprachgebrauch alles andere als Schaden, da dies ja bei der Aufklärung um die Diskrimierung von Menschen mit Special Interest als Paraphile von Nutzen ist. Allerdings muss dabei natürlich auch mit Vorsicht vorgegangen werden, damit auch wirklich klar wird, was die Paraphilien wirklich sind und was nicht. Vor allem muss ganz deutlich werden, dass ein Paraphiler (i.d.F. ein sexueller Fetischist) nicht aufgrund seiner sexuellen Neigung krank ist, sondern nur aufgrund der Tatsache, dass diese Neigung klinisch relevantes Leiden bei ihm/ihr oder anderen hervorruft.--Heartlight 07:48, 1. Sep 2006 (CEST)
- Stimme zu. Ich habe den Artikel auf Fetische nach ICD gekürzt. Es steht jetzt aus, die zahlreichen verwandten Artikel zu besuchen und dort auf die Diskrepanz zwischen Laien- und Fachverständnis hinzuweisen. Ich habe einen ersten Versuch bei Fußfetischismus unternommen, mal sehen, wie das ankommt. --Fußfetischist 11:45, 1. Sep 2006 (CEST)
- Hm, gar nicht so einfach. Im Prinzip geht das direkt aus der Definition hervor: Ein Tier ist weder ein unbelebter Gegenstand noch ein Körperteil, ergo kein Fetischismus. Vielleicht Quelle 22: Dort bemängelt ein Psychotherapeut, dass eine Katze eben kein Fetisch ist. Ein toter Mensch ist kein Körperteil, könnte aber mit etwas Flexibilität als unbelebter Gegenstand ausgelegt werden. Andererseits ist aber ein toter Mensch immer eine Leiche und die sexuelle Vorliebe für Leichen heißt in jedem Fall Nekrophilie. Teile von toten Menschen gehen andererseits aber wieder als Fetische durch. Ich glaube nicht, dass ich hier noch einen konkreten Beleg auftreiben kann. --Fußfetischist 17:43, 28. Aug 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Reviewdiskussion
Nach einer langen Geschichte blödsinnigen Inhalts habe ich das Ding – hoffentlich – auf ein wissenschaftliches Fundament gestellt. Keine Ahnung, was hier noch fehlt. Gebt mir mal ein paar Anregungen. --Fußfetischist 17:00, 14. Aug 2006 (CEST)
- Kompliment und Danke für die Überarbeitung. Man könnte vielleicht noch etwas zu "historischen" Behandlungsmethoden und deren Ausmaß sagen, und natürlich auf den Fetischismus in Kunst und Literatur eingehen. --Phrood 23:29, 15. Aug 2006 (CEST)
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- Ah, sehr gute Ideen. Danke! Wie ich sehe haben auch bereits zwei andere Benutzer Dummheitsfehler korrigiert, ebenfalls danke! --Fußfetischist 00:30, 17. Aug 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Zweifelhafte Änderungen
Rtc, du betrachtest die medizinische und die umgangssprachliche Definition als gleichwertig und hast deswegen mit der Begründung POV einige Änderungen eingebracht, die sinnentstellend sind und die ich deshalb nicht gut heiße. Fetischismus ist und bleibt ein medizinischer Fachbegriff und muss auch als solcher behandelt werden. Auch andere medizinische Fachbegriffe kämpfen mit Mehrdeutigkeit, werden aber auf die rein wissenschaftliche Bedeutung reduziert; so bleibt z. B. bei Primär ischämischer Hirninfarkt das umgangssprachliche Schlaganfall fast völlig außen vor. Hier ist die Sache noch wichtiger, denn das umgangssprachliche Verständnis lässt sich überhaupt nicht in eine klare Definition packen und widerspricht dem Fachverständnis in vielerlei Hinsicht. Dieses „Verständnis“, das eher ein „Unverständnis“ ist, als vollwertige zweite Meinung zu betrachten, ist einfach nicht angebracht. Du bezeichnest Angaben wie „Laienverständnis“, „fehlinterpretiert“ und „falsch“ als POV, das sind sie aber nicht: „Laienverständnis“ ist kein Schimpfwort, sondern bedeutet einfach „Verständnis dessen, der im Fachgebiet nicht ausgebildet wurde“. Auch „fehlinterpretiert“ ist völlig gerechtfertigt, denn Paraphilie ist kein Synonym für Fetischismus; der Begriff wird also in der Tat falsch ausgelegt. Weiters ist auch die Bewertung „falsch“ angebracht: Wenn eine ausgebildete Fachkraft ihre eigenen diagnostischen Leitlinien nicht beherrscht, dann ist „falsch“ noch viel zu nett; man könnte es auch „Stümperei“ nennen. Andererseits hast du Änderungen eingebracht, die durchaus sinnvoll sind. Ich führe daher einige behutsame Anpassungen aus. --Fußfetischist 16:29, 14. Sep 2006 (CEST)
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- Ich will mich hier echt nicht irgendwie aufspielen, aber ich forsche schon seit einigen Jahren auf diesem Gebiet und kenne mich daher schon mit der Materie aus. Daher kann ich nur sagen: Fußfetischist, Du hast vollkommen recht mit Deinen obigen Aussagen!!! Bitte ändere diese unqualifizierte Änderung wieder um, sodass da wieder RICHTIGE Aussagen stehen!!!
Und an Benutzer Rtc: Du meinst es sicherlich nur gut, aber wenn es um Diagnosen von Krankheiten geht, die nicht korrekt gestellt werden, dann ist der Begriff "fälschlicherweise" vollkommen angebracht. Eine Fehldiagnose ist schließliche eine falsche Diagnose. Und wenn ein Sodomist als Fetischist diagnostiziert wird, ist das genauso "fälschlicherweise" wie eine Diagnose von Prostata-Carcinoma bei einer Frau :-) Sooo, beste Grüße an alle!!! --Heartlight 23:18, 14. Sep 2006 (CEST)
Da können noch so viele Ausrufezeichen dahinter stehen, es gibt kein falsche Begriffsverwendungen. Auch Fehldiagnosen sind immer relativ zu einer Systematik zu verstehen. Meine Darstellung stellt den Sachverhalt ausreichend klar. "Wenn möglich, alle ernsthaften Standpunkte erwähnen. Eine Sicht mag dann als ernsthaft gelten, wenn sie von beträchtlichen Teilen der Bevölkerung oder von Wissenschaftlern eines Fachgebiets aktuell vertreten wird." Die beiden Standpunkte sind hier einerseits eben grade die der Allgemeinbevölkerung und andererseits die des Fachgebiets. Beide sind ernsthaft und daher ist nicht von fälschlich zu sprechen, denn "Zur unparteiischen Darstellung gehört in erster Linie, die Argumente aller Seiten angemessen zu schildern, das heißt, sowohl vom Umfang her eine Ausgewogenheit zu wahren, als auch in der Wortwahl keine (implizite) Wertung vorzunehmen." (beide Zitate aus WP:NPOV "Fetischismus ist und bleibt ein medizinischer Fachbegriff" das ist bereits der POV, den Artikel aus der Sicht der Verwendung des Wortes in der Medizin zu schrieben, obwohl das Wort in beträchtlichen Teilen der Bevölkerung anders verstanden wird. Der Vorschlag, die Wikipedia der aus der Sicht der Wissenschaft zu schreiben, und diese höher als populäre Sichtweisen zu bewerten, wurde abgelehnt. Bewertungen werden in der Wikipedia nicht akzeptiert, Punkt. --Rtc 14:47, 15. Sep 2006 (CEST)
- Warum gibt es keine falsche Begriffsverwendung? Für mich wird ein Begriff genau dann falsch verwendet, wenn er im Widerspruch zu seiner Definition verwendet wird. Sind "ernsthaft" und "falsch" Widersprüche? Für mich kann eine Meinung durchaus ernsthaft geäußert, aber trotzdem falsch sein. Findest du es notwendig, den Leser darauf hinzuweisen, dass selbst Experten oft nicht wissen, wovon sie reden? Was stört dich an dem Wort „Laienverständnis“? --Fußfetischist 18:31, 15. Sep 2006 (CEST)
- Was ist "seine Definition"? So etwas gibt es nicht. Definitionen sind rein konventionelle Angelegenheiten. Deine Sichtweise, dass Begriffsverwendungen durch Missverständnisse entstanden sind (was Du wohl unter "falsch" bzw. "Laienverständnis" verstehst) und dass sie auch unter "Experten" verbreitet sind, weil die "oft nicht wissen, wovon sie reden" sind rein ad hoc und alles andere als objektiv. Es sind weitreichende komparatistische Schlüsse, die alleine schon wegen WP:TF nicht in Wikipedia-Artikel gehören. Über die Frage, ob der Begriff durch Missverständnisse entstanden ist, oder nicht, würden Komparatistiker ganze Doktorarbeiten schreiben. --Rtc 18:47, 15. Sep 2006 (CEST)
Ich denke, eine Lösung, die sich hier anbietet, wäre, in dem Satz: "Umgangssprachlich werden auch sexuelle Neigungen als Fetischismus bezeichnet, die nach medizinisch-psychologischem Verständnis keine sind." den Begriff "umgangssprachlich" zu ersetzen durch "von Laien". Damit ist nicht explizit gesagt, dass die "laienhafte" Vorstellung falsch ist und es bleibt dem Leser überlassen, zu entscheiden, ob die Laienvorstellung in irgendeiner Weise als ebenso gültig angesehen werden kann wie die Vorstellung der wissenschaftlichem Vorgehen entsprechenden, nachprüfbaren und klaren Definitionen entsprechenden Fachmeinung. Für einen wissenschaftlich vorgebildeten Leser wird eine Laienmeinung nicht denselben Stellenwert besitzen, einem wissenschaftskritischem Leser, der den Laien ein gleichwertiges Verständnis zutraut wie den Experten, wird bei der Formulierung seine Meinung aber auch noch zugestanden; bei der Mehrheit der Leser wird meiner Einschätzung nach die Verwendung des Begriffes "Laie" (lt. Artlikel: jemand, der auf einem bestimmten Gebiet keine Fachkenntnisse hat) allerdings wohl tatsächlich eher abwertend gesehen werden. --Proofreader 18:49, 15. Sep 2006 (CEST)
- Der Begriff "Laie" ist alleine schon deshalb nicht angebracht, weil es eben grade auch Experten sind, wie Fußfetischist sagt. Die Sicht der "Vorstellung der wissenschaftlichem Vorgehen entsprechenden, nachprüfbaren und klaren Definitionen" basiert auf einem populären ("falschen", wie Fußfetischist sicherlich sagen würde) positivistischen Verständnis der Wissenschaft und ignoriert die gesamte Erkenntnistheorie des 20. Jahrhunderts, insbesondere die Unmöglichkeit des Definitionspostulats und die Unwesentlichkeit aller Definitionen auch in der Wissenschaft. (Diese Quelle erklärt das ganz wunderbar: [1], suche nach Definitionspostulat. Zum Glück "ist das Definitionspostulat des Positivismus ein sehr gemäßigtes und relativ harmloses Beispiel für eine Beschäftigung dieser Art" und ich muss mich hier nicht mit den schwulstigen Gesängen "der dialektisch-hermeneutischen Tradition" beschäftigen.) --Rtc 18:56, 15. Sep 2006 (CEST)
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- Also langsam verliert sich ja hier vollkommen jegliche Perspektive und vor allem jeglicher Bezug zum Ausgangsthema. Lieber Rtc: Ich finde es höchst erfreulich, dass Du Dir so viele Gedanken über die Dinge machst und die Sachen hinterfragst, die Andere schreiben. Aber irgendwann sollte man einfach mal mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Es bringt doch nichts, hier irgendwelche Schriftsätze zu zitieren, die nun gar nichts mehr mit der Materie (i.d.F. der Definition des Sexuellen Fetischismus) zu tun haben. Diese Krankheit ist von der WHO und der APA so definiert worden, wie Fußfetischist es schildert... und nicht anders, egal, was "der Laie" sagt. Schizophrene haben auch keine gespaltene Persönlichkeit, nur, weil das das Laienverständnis des Begriffs ist. Lasst uns uns hier bitte an die offiziellen diagnostischen Kriterien der WHO und der APA halten. Wenn das nicht passiert, wissen ja alle Beteiligten, was passiert: Diskriminierung und Fehldiagnosen von vollkommen Gesunden! Da sollten wir einfach ganz klar Position beziehen. --Heartlight 21:25, 15. Sep 2006 (CEST)
- Ich bitte auch Dich, Heartlight, auf dem Boden zu bleiben. Meine Darstellung war lediglich der Versuch, die Gründe der unfraglich existierenden Richtlinie WP:NPOV klarzumachen, deren Anwendbarkeit für diesen Fall ich oben ausführlich beschrieben habe, und nicht, etwas zum Artikel selbst beizutragen. Davon, dass der Artikel "Diskriminierung und Fehldiagnosen von vollkommen Gesunden" zur Folge hat, kann ja wohl keine Rede sein. Es wird ausdrücklich erklärt, was die "offizielle" Bedeutung des Begriffs ist und es wird gesagt, was unter dem Begriff populär und umgangssprachlich verstanden wird, und klargemacht, dass dies nicht die "offizielle" Verwendung ist. Das ganze auch noch "falsch" zu nennen ist überhaupt nicht nötig. Wikipedia ist eine Enzyklopädie, kein Diagnoseratgeber für den Mediziner, wo eine solche Wortwahl vielleicht angebracht wäre! --Rtc 21:38, 15. Sep 2006 (CEST)
- Also langsam verliert sich ja hier vollkommen jegliche Perspektive und vor allem jeglicher Bezug zum Ausgangsthema. Lieber Rtc: Ich finde es höchst erfreulich, dass Du Dir so viele Gedanken über die Dinge machst und die Sachen hinterfragst, die Andere schreiben. Aber irgendwann sollte man einfach mal mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Es bringt doch nichts, hier irgendwelche Schriftsätze zu zitieren, die nun gar nichts mehr mit der Materie (i.d.F. der Definition des Sexuellen Fetischismus) zu tun haben. Diese Krankheit ist von der WHO und der APA so definiert worden, wie Fußfetischist es schildert... und nicht anders, egal, was "der Laie" sagt. Schizophrene haben auch keine gespaltene Persönlichkeit, nur, weil das das Laienverständnis des Begriffs ist. Lasst uns uns hier bitte an die offiziellen diagnostischen Kriterien der WHO und der APA halten. Wenn das nicht passiert, wissen ja alle Beteiligten, was passiert: Diskriminierung und Fehldiagnosen von vollkommen Gesunden! Da sollten wir einfach ganz klar Position beziehen. --Heartlight 21:25, 15. Sep 2006 (CEST)
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Ich kann deine Argumentation immer noch nicht nachvollziehen, Rtc. Du sprichst von "dem" Standpunkt der Allgemeinbevölkerung und "dem" populären Verständnis. Ein solches Verständnis existiert aber nicht. Wenn ich drei Dutzend Laien frage, was Fetischismus ist, so erhalte ich ebensoviele völlig verschiedene individuelle Antworten. Ich weiß das, denn ich habe es getan. Die "Definition" im Text wurde nicht empirisch aus der Bevölkerung ermittelt, sondern stellt meinen kläglichen Versuch dar, die Kakophonie an Laienmeinungen in eine einigermaßen brauchbare Formulierung zu zwängen. Und nun wird dieses Sammelsurium in seiner Bedeutung zwei über die Jahrzehnte hinweg immer wieder sorgfältig verfeinerten Fachdefinitionen gleichgestellt. Dann ist da noch eine Sozialtherapeutin, die - gestützt von zwei Doktorinnen der Medizin als Herausgeber - sagt: "Sogar Tiere und Pflanzen können zum sexuell besetzten Fetisch werden." Au weia! Das ist etwa so, als würde der Medizinprofessor erklären, ein Tumor sei ein kleines schwarzes Tier mit Flügeln. Aber statt dem Leser mitzuteilen, dass diese Frau offenbar von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, sagt der Artikel nun, dass auch Fachleute die Definition immer wieder anders auslegen würden. Für mich sind das wertende Eingriffe in die Darstellung. --Fußfetischist 00:02, 16. Sep 2006 (CEST)
- Ich denke, es wird deutlich genug, für was der Ausdruck in der medizinischen Fachsprache steht, und wofür er nicht steht. (Fachsprache ist nicht zu verwechseln mit dem Oxymoron "wissenschaftliche Sprache", denn das würde eine wissenschaftliche Unterscheidbarkeit von wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Sprache/Begriffen suggerieren, die es, wie oben bereits ausführlich dargelegt, nach der modernen Erkenntnistheorie nicht geben kann). Zu behaupten, dass jemand "von Tuten und Blasen keine Ahnung hat" ist sehr oberflächlich und sicherlich auch weder geboten, noch nützt es irgendeiner Sache. Wenn ein Medizinprofessor erklärt, "ein Tumor sei ein kleines schwarzes Tier mit Flügeln" und er entwickelt daraus eine überprüfbare Hypothese, welche die Wissenschaft weiterbringt, warum nicht... Du denkst zu sehr im Rahmen des Gesundheitswesens und der Effekte dieser oder jener Diagnose im rechtlichen, finanziellen, politischen und gesellschaftlichen Kontext. Das hat aber nicht viel mit dem leider sehr missbrauchten Begriff der Wissenschaft zu tun. --Rtc 00:17, 16. Sep 2006 (CEST)
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- In der Hoffnung, dass diese Diskussion nun bitte bald zu Ende geht, habe ich mir mal die Freiheit genommen, noch ein wenig zu feilen, an dem, was ihr zwei da so gemeinsam erarbeitet habt. Zwei Anmerkungen hierzu: (1) Habe nun mal den Begriff der Paraphilie in diesem Zusammenhang verlinkt, sodass sich der interessierte Leser hier weiterbilden kann und (2) der Begriff der "Medizin" ist in diesem Zusammenhang ein wenig ungünstig, da Paraphilien psychische Störungen sind, die zwar den Psychiater interessieren, aber keinen anderen Arzt. Dafür sehr wohl aber den Psychologen. Ich hoffe, wir kommen nun langsam hier mal zusammen.
- Ich muss aber doch noch abschließend was an Dich loswerden, Rtc: Prinzipiell gebe ich dir vollkommen recht, dass Wiki auf einem Neutralitätsprinzip aufbaut. Allerdings gibt es einfach gewissen Begriffe, die in der Bevölkerung derart schwammig (wenn überhaupt) definiert sind und denen eine andere Definition aus einem wissenschaftlichen Sektor gegenübersteht. In solchen Fällen, muss es einfach die Aufgabe eines "Nachschlagewerks" sein, eine Definition darzureichen, denn aus diesem Grund existiert eine Enzyklopädie ja: Damit ich etwas nachschlagen kann, dessen genaue Definition ich nicht kenne und mich darüber informieren kann. Das beste Beispiel in diesem Zusammenhang ist der Mord. Möchtest du etwa auch, dass der Artikel überarbeitet wird, nur weil die breite Masse im wahrsten Sinne der Wortes "Mord und Totschlag" in einen Topf wirft? Ich hoffe, du verstehst, worauf ich hinaus will. Greetz --Heartlight 13:09, 16. Sep 2006 (CEST)
- Es geht doch hier nicht darum, dass der Artikel überarbeitet wird, wer behauptet denn sowas? Ich wollte nur nicht, dass eine Definition "falsch", die andere "richtig" genannt wird, sondern "umgangsprachlich" (o.ä.) und "in der medizinischen (nicht: wissenschaftlichen) Fachsprache", Genauso wie bei Mord steht "Die Umgangssprache unterscheidet nicht immer exakt zwischen Mord und Totschlag oder sonstigen Tötungsdelikten" und nicht etwa "Die Umgangssprache verwendet den Begriff Mord oft fälschlicherweise auch für Totschlag oder sonstige Tötungsdelikte". Ich bin mit der aktuellen Version zufrieden. --Rtc 19:19, 16. Sep 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Lesenswert-Kandidatur, 10. September 2006 (gescheitert)
Aus dem Review: (Sexueller) Fetischismus (zusammengesetzt aus „sexuell“, von lat. sexus, „Geschlecht“, und „Fetischismus“, von lat. facere, „machen“, und pt. feitiço, „Zauber“, „Wahn“) ist eine Paraphilie, bei der ein unbelebter Gegenstand, der sogenannte Fetisch, Objekt sexueller Begierde ist. Fetischismus liegt nur dann vor, wenn über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten entsprechende sexuelle Fantasien oder dranghafte Verhaltensweisen auftreten und der Betroffene darunter leidet und in mehreren Funktionsbereichen eingeschränkt wird oder eine andere Person Schaden nimmt. -- southpark Köm ? | Review? 17:25, 10. Sep 2006 (CEST)
- neutral weil ich einfach wirklich gar keine ahnung vom thema hab' und mir ebenjenes thema zu umstritten für ein laienpro ist. Erweckt aber zumindest einen guten Eindruck und ich geb' dann mal hierhin in der Hoffnung hier kompetentere Leute zu treffen. -- southpark Köm ? | Review? 17:25, 10. Sep 2006 (CEST)
- Neutral, siehe Vorredner. --SPS ♪♫♪ eure Meinung 20:35, 10. Sep 2006 (CEST)
- pro Ein Beispiel für einen seriösen Artikel aus dem Bereich Sexualität, der mit sinnvollen Verweisen auf Fachpublikationen belegt wurde. --Phrood 09:57, 11. Sep 2006 (CEST)
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- Nachtrag: Die Überschrift Auslöser für Verbrechen halte ich allerdings für bedenklich, denn Korrelation ≠ Kausalität. --Phrood 10:06, 11. Sep 2006 (CEST)
- Geändert in „Zusammenhang mit Verbrechen“. Bei der Kürzung des Abschnitts wurde vergessen, die Überschrift anzupassen. --Fußfetischist 13:16, 11. Sep 2006 (CEST)
- Nachtrag: Die Überschrift Auslöser für Verbrechen halte ich allerdings für bedenklich, denn Korrelation ≠ Kausalität. --Phrood 10:06, 11. Sep 2006 (CEST)
- Neutral als Hauptautor. Die Nominierung kommt überraschend, ist aber aus fachlicher Sicht gerechtfertigt. Stilistisch finden sich noch einige kleinere Macken, doch die werden im Zuge der noch andauernden Arbeiten bald ausgemerzt. --Fußfetischist 13:16, 11. Sep 2006 (CEST)
- Ein zaghaftes Pro, da ich ein bisschen was darüber weiss und ich den Artikel gut finde. Und ich meine sowieso, dass man im Bereich Sexualität mehr Aufklärungsarbeit leisten müsste. Aber soviele neutrale Stimmen hinterlassen natürlich einen zweispältigen Eindruck, zumindest bei mir... Anyway: Ich wünsche dem Artikel noch einige mehr Pro-Stimmen, verdient hätte er es allemal. :-) --Trinityfolium Anregungen? | Bewerte mich! 18:35, 11. Sep 2006 (CEST)
- Neutral Sachlich und Inhaltlich hab ich keine Einwände, aber der Text ist mir zu trocken und langweilig geraten. Andere lesenswerte Artikel machen Lust auf mehr, dieser Artikel paßt der Sprache nach eher in ein Fachlexikon für Mediziner. A. Foken 10:15, 13. Sep 2006 (CEST)
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- Hm, ich hielt gerade diese fachliche Trockenheit für angebracht, um die notwendige Seriosität zu vermitteln. Kannst du ein paar konkrete Verbesserungsvorschläge auf der Diskussionsseite des Artikels machen oder einen gelungenen Beispielartikel – möglichst aus einem verwandtem Fachgebiet – nennen? --Fußfetischist 11:47, 13. Sep 2006 (CEST)
- Bitte den Text "trocken" lassen, ich habe Angst, dass am Ende so ein distanzloser und wenig ernsthafter Text wie bei wie bei Orgasmus herauskommt. --Phrood 15:08, 13. Sep 2006 (CEST)
- Naja, wenn er ein paar vernünftige Ideen hat. „Lust auf mehr“ sollte ein Fachartikel über eine psychische Störung sicher nicht machen ;-) --Fußfetischist 15:55, 13. Sep 2006 (CEST)
- Neutral Ich habe auch keine Ahnung vom Thema und weiß nicht so recht. Es klingt zwar alles irgendwie plausibel, aber irgendwie traue ich dem ganzen nicht voll und ganz. Es fehlt irgendwie der rote Faden. Einige Stellen waren auch Wortstreiterei-POV, wollten gar die Verwendung des Wortes in der Wikipedia offiziell auf die ICD-Definition festlegen. Das habe ich zumindest beseitigt. --Rtc 23:58, 13. Sep 2006 (CEST)
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- Der Vorwurf der Wortstreiterei-POV ist nicht gerechtfertigt, siehe Diskussion. Sexueller Fetischismus muss als der medizinische Fachbegriff behandelt werden, der er auch ist, alles andere ist schlichtweg unseriös. Der Fachdefinition widersprechende Verwendungsweisen eines Fachbegriffs sind in der Tat „falsch“, mit POV hat das nichts zu tun. Der Hinweis – und nicht etwa wie behauptet die „Festlegung“ – auf die einheitliche Verwendung der ICD-Definition sollte dem Leser klarmachen, warum er manche Artikel in der Kategorie:Sexueller Fetischismus findet und manche nicht. --Fußfetischist 16:43, 14. Sep 2006 (CEST)
- Der Vorwurf ist gerechtfertigt, weil hier manche Definitionen als falsch und andere als richtig bezeichnet werden. Das gibt prinzipiell schon nicht und in der Wikipedia auch nicht, wir haben da einen ehernen Grundsatz WP:NPOV. Wenn mehrere Verständnisse eines Wortes im Gebrauch sind, sollen alle beschrieben werden, natürlich so, dass klar wird, wo welche stattfindet. Die Fachdefinition hat hier keinen grundsätzlichen Vorrang. Es ist nicht unseriös, wenn man nicht suggeriert, diese und jene sei der fachausdruck, wenn er es garnicht ist. Das geschieht auch nicht bei meiner Version; es ist völlig klar was gemeint ist. Begriffsverwendungen sind nicht falsch, auch dann nicht, wenn sie Fachdefinitionen widersprechen. "dem Leser klarmachen" widerspricht auch WP:NPOV, wir appellieren nicht an den Leser und versuchen ihn nicht von etwas zu überzeugen oder ihn in Richtung einer "wahr–falsch"-Sache zu überzeugen. Wenn es Strittigkeiten gibt, kann man auf der Beschreibungsseite von Kategorie:Sexueller Fetischismus Kriterien angeben, wie z.B. ICD-10. Wenn das nicht akzeptiert wird, kann man die Kategorie umbennen in das unmissverstänldiche Kategorie:Sexueller Fetischismus (ICD 10). Kategorien sind sowieso ein Übel, da sie oft leicht pauschalisierenden POV-charakter haben, wenn mehrere Wortbedeutungen gängig sind, und werden hoffentlich irgendwann mit dem semantic mediawiki abgeschafft und typisierten links. --Rtc 20:39, 14. Sep 2006 (CEST)
- Es geht hier überhaupt nicht darum, eine der mehreren Fetischdefinitionen zu bevorzugen. Es geht um die falsche Verwendung von Wörtern und Diagnoserichtlinien, also Dinge, die objektiv falsch oder richtig sind. Siehe Diskussion dort, das hat hier nichts zu suchen. --Fußfetischist 11:43, 15. Sep 2006 (CEST)
- Deine Aussage basiert auf nicht zutreffenden Annahmen: Es gibt keine objektiv falschen oder richtigen Wörter. Zudem wäre ein Wortgebrauch selbst dann als ernsthaft und nicht als fälschlich darzustellen, wenn er objektiv falsch sein könnte, es sogar wäre, aber immer noch bei "beträchtlichen Teilen der Bevölkerung" gängig ist (wie es hier unzweifelhaft der Fall ist). --Rtc 14:57, 15. Sep 2006 (CEST)
- Es geht hier überhaupt nicht darum, eine der mehreren Fetischdefinitionen zu bevorzugen. Es geht um die falsche Verwendung von Wörtern und Diagnoserichtlinien, also Dinge, die objektiv falsch oder richtig sind. Siehe Diskussion dort, das hat hier nichts zu suchen. --Fußfetischist 11:43, 15. Sep 2006 (CEST)
- Der Vorwurf ist gerechtfertigt, weil hier manche Definitionen als falsch und andere als richtig bezeichnet werden. Das gibt prinzipiell schon nicht und in der Wikipedia auch nicht, wir haben da einen ehernen Grundsatz WP:NPOV. Wenn mehrere Verständnisse eines Wortes im Gebrauch sind, sollen alle beschrieben werden, natürlich so, dass klar wird, wo welche stattfindet. Die Fachdefinition hat hier keinen grundsätzlichen Vorrang. Es ist nicht unseriös, wenn man nicht suggeriert, diese und jene sei der fachausdruck, wenn er es garnicht ist. Das geschieht auch nicht bei meiner Version; es ist völlig klar was gemeint ist. Begriffsverwendungen sind nicht falsch, auch dann nicht, wenn sie Fachdefinitionen widersprechen. "dem Leser klarmachen" widerspricht auch WP:NPOV, wir appellieren nicht an den Leser und versuchen ihn nicht von etwas zu überzeugen oder ihn in Richtung einer "wahr–falsch"-Sache zu überzeugen. Wenn es Strittigkeiten gibt, kann man auf der Beschreibungsseite von Kategorie:Sexueller Fetischismus Kriterien angeben, wie z.B. ICD-10. Wenn das nicht akzeptiert wird, kann man die Kategorie umbennen in das unmissverstänldiche Kategorie:Sexueller Fetischismus (ICD 10). Kategorien sind sowieso ein Übel, da sie oft leicht pauschalisierenden POV-charakter haben, wenn mehrere Wortbedeutungen gängig sind, und werden hoffentlich irgendwann mit dem semantic mediawiki abgeschafft und typisierten links. --Rtc 20:39, 14. Sep 2006 (CEST)
- Der Vorwurf der Wortstreiterei-POV ist nicht gerechtfertigt, siehe Diskussion. Sexueller Fetischismus muss als der medizinische Fachbegriff behandelt werden, der er auch ist, alles andere ist schlichtweg unseriös. Der Fachdefinition widersprechende Verwendungsweisen eines Fachbegriffs sind in der Tat „falsch“, mit POV hat das nichts zu tun. Der Hinweis – und nicht etwa wie behauptet die „Festlegung“ – auf die einheitliche Verwendung der ICD-Definition sollte dem Leser klarmachen, warum er manche Artikel in der Kategorie:Sexueller Fetischismus findet und manche nicht. --Fußfetischist 16:43, 14. Sep 2006 (CEST)
- neutral Was mir erstmal störend auffällt, ist fehlende Literatur außerhalb der Einzelnachweise. Selbige lassen mich teilweise an ihrer Seriösität zweifeln (wrongdiagnosis.com - woher stammen die Daten: „following are statistics from various sources“ - ja welche denn?). Ansonsten fällt mir die prominente Darstellung einzelner Entwicklungen/Meinungen aufgefallen - eine Darstellung, deren Gewichtung im Kontext für mich erstmal nicht nachvollziehbar ist (ReviseF65, Topiramat z. B.). Ich habe in der Wikipedia:Redaktion Medizin auf das Thema aufmerksam gemacht und würde mich freuen,wenn der Abschluss der Kandidatur soweit hinausgezögert werden könnte, bis einschlägig Vorgebildete ihre Meinung dazu geäußert haben. Ich denke, das ist im Interesse des Artikels. Grüße, --Polarlys 11:08, 17. Sep 2006 (CEST)
- Kontra - noch im Nachhinein, dafür aber eindeutig! Ich habe dieses lange Ding nur überflogen. Leider hat das gereicht. Ein "sexueller Fetischismus" ist ein "weißer Schimmel". Paraphilisten? Gleichsetzung mit Wahn (wenn auch nur als Laienmeinung)? Zusammenhang mit Verbrechen völlig unkommentiert. Sprachlich unzureichend und offensichtlich von Grundkenntnissen der Psychodynamik unbeleckt: "Nach heutigem Kenntnisstand entsteht ein Fetisch unbewusst und sehr früh im Leben" usw. Für mich ist dieser Beitrag leider wieder einmal die Bestätigung des Verdachts, dass das (einzige!) Auswahlkriterium für Lesenswert und Exzellent die Länge eines Beitrags ist. -- Robodoc 17:57, 17. Sep 2006 (CEST)
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- Hm. „Ich habe dieses lange Ding nur überflogen.“ Damit ist für mich diese Wortmeldung bereits erledigt. Wer einen kurzen Blick auf Fetischismus wirft, stellt sofort fest, dass das Lemma Sexueller Fetischismus als Abgrenzung hiervon gewählt wurde, anstatt dem kryptischen Fetischismus (Psychologie). Paraphilie wird durchgängig korrekt verwendet; auf die Falschverwendung im Volksmund hinzuweisen, ist notwendig. „Zusammenhang mit Verbrechen“ erklärt sich von selbst, mehr gibt es zu diesem völlig belanglosen Thema nicht zu sagen. Als Warmmacher für den sehr langen Abschnitt „Entstehungstheorien“ die vorherrschende Meinung widerzugeben kann wohl nicht falsch sein. Sprachlich unzureichend? Damit kann ich leider nichts anfangen. Präziser, bitte! Freuds Ansatz als Vertreter der Psychodynamik wird geschildert, auch Hirschfeld und Winnicott sind alles andere als Behavioristen. Falls es weitere fruchtbare Erkenntnisse aus diesem Wissensgebiet gibt, hat es sie mir bisher leider sehr effektiv vorenthalten. Oder waren damit etwa Kommentare wie aus einer sehr alten Version von Fußfetischismus gemeint: „Zudem folgt er [der Fußfetischismus] ebenso unbewusst der kosmischen Gesetzmäßigkeit, dass man Pflanzen an der Wurzel gießen muss, damit sie gedeihen. Der psychologische Hintergrund dieses Fetisches ist also die in der heutigen Zeit noch unbewusste Ahnung, den anvertrauten Partner, den man liebt, anatomisch richtig zu befriedigen, nämlich von unten.“ Fazit: Für mich ist dieser Beitrag leider wieder einmal die Bestätigung des Verdachts, dass kaum jemand einen Artikel durchliest, bevor er abstimmt. --Fußfetischist 17:29, 18. Sep 2006 (CEST)
- Nicht wirklich, denn: "Zwischen 1978 und 1997 kamen in der Umgebung von Hannover 17 männliche Fetischisten und Paraphilisten durch Unfälle beim Ausleben ihres Fetischs ums Leben. 7 starben durch Strangulation, 4 durch Asphyxie" Eine Strangulation ist kein Fetisch, und dass es durch eine Strangulaton zu einer Asphyxie kommt, ist eigentlich auch bekannt. Hypoxyphilie ist ein selten benutzter Begriff, aber schon gut, dass es ihn gibt. Deshalb habe ich Todesfälle gestrichen. (einer der Punkte, weshalb schon beim "Überfliegen" klar wird, dass man nicht weiterlesen möchte. Aber nachdem die Mediziner bislang nicht Willens waren etwas zu unternehmen - bitte, ich habe begonnen. Es gibt keine "Literatur" zum Thema? Schnell raus. (Google "PubMed" "fetishism": 111.000 Treffer; "fetishism" in PubMed: 279) -- Robodoc 12:42, 26. Sep 2006 (CEST)
- Hm. „Ich habe dieses lange Ding nur überflogen.“ Damit ist für mich diese Wortmeldung bereits erledigt. Wer einen kurzen Blick auf Fetischismus wirft, stellt sofort fest, dass das Lemma Sexueller Fetischismus als Abgrenzung hiervon gewählt wurde, anstatt dem kryptischen Fetischismus (Psychologie). Paraphilie wird durchgängig korrekt verwendet; auf die Falschverwendung im Volksmund hinzuweisen, ist notwendig. „Zusammenhang mit Verbrechen“ erklärt sich von selbst, mehr gibt es zu diesem völlig belanglosen Thema nicht zu sagen. Als Warmmacher für den sehr langen Abschnitt „Entstehungstheorien“ die vorherrschende Meinung widerzugeben kann wohl nicht falsch sein. Sprachlich unzureichend? Damit kann ich leider nichts anfangen. Präziser, bitte! Freuds Ansatz als Vertreter der Psychodynamik wird geschildert, auch Hirschfeld und Winnicott sind alles andere als Behavioristen. Falls es weitere fruchtbare Erkenntnisse aus diesem Wissensgebiet gibt, hat es sie mir bisher leider sehr effektiv vorenthalten. Oder waren damit etwa Kommentare wie aus einer sehr alten Version von Fußfetischismus gemeint: „Zudem folgt er [der Fußfetischismus] ebenso unbewusst der kosmischen Gesetzmäßigkeit, dass man Pflanzen an der Wurzel gießen muss, damit sie gedeihen. Der psychologische Hintergrund dieses Fetisches ist also die in der heutigen Zeit noch unbewusste Ahnung, den anvertrauten Partner, den man liebt, anatomisch richtig zu befriedigen, nämlich von unten.“ Fazit: Für mich ist dieser Beitrag leider wieder einmal die Bestätigung des Verdachts, dass kaum jemand einen Artikel durchliest, bevor er abstimmt. --Fußfetischist 17:29, 18. Sep 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Wer hat die Deutungshoheit über den Begriff?
Der Artikel ist durch die Bearbeitungen der vergangenen beiden Monate auf ein deutlich wissenschaftlicheren Standard gehoben worden. Zumindest was den Begriff als psychologischen / medizinischen Terminus betrifft. Doch ich sehe auch Probleme:
1. Die Bedeutung des Begriffs innerhalb der Fetisch-Szene weicht erheblich ab. Deren unschärfere Begriffsdefiniion als >falsch< zu titulieren, finde ich problematisch, weil somit den selbst Betroffenen die Deutungshoheit über ihre Vorliebe / ihre Störung genommen wird. Ich würde sagen es gibt verschiedene Definitionen: es gibt verschiedene (jeweils relativ exakte) Definitonen im Bereich von Medizin / Psychologie (vieleicht auch in anderen Disziplinen: Kulturwissenschaften, Soziologie ???), aber es gibt auch (deutlich weniger exakte) Begriffsbestimmungen z.B. in der Fetischszene. Ich denke beides hat in jeweiligen Kontext Berechtigung und sollte gleichberechtigt Erwähnung finden.
2. Der Artikel lässt völlig offen, wie Menschen zu nenen sind, die im Volksmund und in der Fetischszene als Fetischisten bezeichnet werden, aber die im Sinne des medizinisch-psychologischen Terminus keine Fetischisten sind. Wie wäre die wissenschaftliche Bezeichnung für Menschen, die ein Vorliebe / sexuelle Orientierung auf unbelebte Gegenstände haben, die diese aber nicht als Störung oder Krankheit erleben, die nicht darunter leiden, keinem andern schaden und sich damit wohl fühlen?
3. Für den unbedarften Leser, der mit der umgangssprachlichen Bedeutung im Kopf den Artikel liest, klingt die Eingangsdefinition so, als sei jede Vorliebe für unbelebte Gegenstände eine Krankheit. In der Eingangsdefinition sollte Erwähnung finden, dass der medizinisch-psychologischen Fachbegriff von der umgangssprachlichen Bedeutung erheblich abweicht.
4. In dem Artikel sollten auch die emanzipatorischen Entwicklungen innerhalb der nach Anerkennung oder sogar Gleichberechtigung (der eigenen sexuellen Vorliebe) strebendenen Fetischszene Erwähnung finden.
-- 217.76.102.66 14:02, 28. Sep 2006 (CEST)
- Diskussion zum obigen Statement siehe im folgenden Abschnitt "Überarbeiten" -- 217.76.102.66 16:20, 1. Okt 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Überarbeitung
Ich habe mal begonnen. Ziele sind,
- das Problem der "Deutungshoheit über den Begriff" mit einzuschließen. Ich hoffe, dass ich mit der neuen Überschrift Definition auch diesbezüglich eine bessere Übersichtlichkeit schaffe.
- gleichzeitig würde ich gerne die Definition der Krankheit einer Definition nach dem Verständnis der "Subkultur" gegenüberstellen. Beide Definitionen stehen hier in keinem sehr großen Widerspruch, sofern man die positiven Auswirkungen eines vorhandenen Krankheitsbegriffs (Kostenübernahme bei Leidensdruck, Rechtssprechung, andere?) anerkennen mag. Gleichzeitig sollte der großen (?) Mehrheit (?) der "Laien" damit auch klar werden, was "normale" Sexualität bedeutet. Wobei das alles evtl. auch unter Paraphilie geklärt werden kann, damit nicht jeder Paraphilie-Einzelartikel ausufert...
- Meiner Meinung nach ließen sich unter Geschichte des Begriffs auch verschieden Theorien übersichtlich und leicht unterbringen, sodass mindestens eine Überschrift gestrichen werden kann.
- ebenso kann unter "Geschichte" die Entstehung "einer" (?) "Fetischismus-Subkultur" (oder wie immer man die bezeichnen will) u.a. (?) als eine Reaktion auf Ausgrenzung verständlich gemacht werden.
- wenn das alles klar ist, muss aber auch nicht mehr auf jeden "Umgangssprachler" Rücksicht genommen werden. Die Einordnung des Fetischismus unter "Wahn" habe ich jetzt schon ersatzlos gestrichen. -- Robodoc 16:01, 28. Sep 2006 (CEST)
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- Danke für die schnelle Reaktion. Mir wäre es ein Anliegen, dass klar wird, dass es zwei prinzipielle Varianten gibt, den Begriff zu definieren: als sexuelle Neigung einerseits oder als Störung / Krankheit andererseits. In der Fetischszene ist ersteres üblich, in der medizinisch-psychologischen Fachwelt scheint (nach den Ausführungen des Artikels) eher zweiteres der Fall zu sein. Hier scheint die Neigung noch nicht als Fetischismus zu gelten, wenn sie keine Krankheit ist. In der Fetischismusszene wird der Begriff wertneutral wie "Homosexualität", "Heterosexualität" etc. verwendet. Ich selbst fühle mich in Aussagen bzgl. des Gebrauchs in der Fetischszene etwas kompetenter als im Bezug auf den Gebrauch im medizinisch-psychologisch-wissenschaftlichen Kontext. Ich bin kein Psychologe.
- In der Szene hat der Begriff, würde ich sagen, keine Assoziation von Störung. Das, was in der Szene mit dem Begriff Fetischismus bezeichnet wird, ist gerade nicht eine Form von Paraphilie, sondern eine von vielen möglichen Neigungen.
- (Vielleicht ist sogar noch ein Unterschied in der Begriffsbenutzung zwischen heterosexuellen und homosexuellen Fetischszene, aber das ist nur eine Vermutung. Hat da jemand Kenntnisse?)
- -- 217.76.102.66 20:41, 28. Sep 2006 (CEST)
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- Hm, ich sehe da tatsächlich auch ein Problem. Und um das ganze noch etwas komplizierter zu machen, muss ich (?) um tatsächlich "NPOV" zu sein doch noch die "Definitionshoheit" der "schweigenden Mehrheit" mit hinzunehmen, denn selten widerspricht etwas so sehr dem "gesunden" Menschenverstand wie hier.... oder täusche ich mich da? ("Wahn" habe ich wirklich noch nie gehört, Perversion schon). Sofern diese Mehrheit (ist es eine?) wirklich schweigt - tut sie das leider? Oder Gotteseidank? Scheibenkleister! ich glaube, ich muss schön langsam wieder das Thema wechseln.... Nebenbei gehört diese Diskussion eigentlich auf die Diskussion zur Paraphilie, damit die Diskussion sich nicht bei einer "harmloseren" Devianz/Paraphilie/Neigung (laut Paraphilie erschöpft bzw. sich nicht alles x-fach wiederholt. Irgendwo sollte dies alles sauber aufgelöst werden. -- Robodoc 00:59, 29. Sep 2006 (CEST)
- Entschuldigung, noch etwas: Der Beitrag ist schon sehr lang. Auch wenn der Abschnitt über Diagnose und Fehldiagnose gut ist, stellt er doch eine Überschneidung mit dem auf Paraphilie gesagten dar. Es müsste doch möglich sein, einfach darauf zu verweisen, ohne damit dem Beitrag hier wirklich etwas wegzunehmen. -- Robodoc
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- Danke für deine produktiven Gedanken. Deine Gedanken finde ich zum Teil nachvollziehbar, insbesondere der Gedanke der "Definitionshoheit der schweigenden Mehrheit", also der >nicht-betroffenen< Öffentlichkeit jenseits von Szene und psychologisch-medizinischer Fachwelt. Vermutlich ist es noch komplizierter, denn - so glaube ich - auch diese Öffentlichkeit ist vergleichsweise heterogen: je nach politischem Lager ist Sympathie oder Antipathie verbreiteter, außerdem ist die Toleranz in Großstädten wie Berlin vermutlich größer als auf dem Land, weil man im Plurlismus der Großstadt die Phänomene nicht nur aus dem Fernsehen (= weit weg vom eigenen Alltag) kennt, sondern häufig auch aus dem eigenen Umfeld. Ich bin nicht der Meinung, dass jede Bevölkerungsgruppe erwähnt werden soll, ein lapidarer Verweis auf unterschiedliche politsche Einstellungen und verbreitete Bilder der nicht informierten und nicht betroffenen Öffentlichkeit reichen vielleicht. Die Positionen der beiden Personengruppen, die sich explizit mit dem Thema beschäftigen, sollten stärker erwähnt werden: also die Menschen, die sich aus eigener Betroffenheit damit beschäftigen (Szene) gleichberechtigt mit denen, die sich aus fachlichem Interesse damit beschäftigen (Psychologie / Medizin).
- Mit der Problematik der Dopplung von Themen bei ähnlichen Minderheiten-Sexual-Spielarten stimme ich dir zu. Da habe ich leider keine Patent-Antwort anzubieten. Allerdings sollten dabei die Positionen der psychologischen "Fachwelt" genauso behandelt werden, wie die Positionen der Szene, also entweder in beiden Fällen Doppelungen oder in beiden Fällen zusammenfassen auf eine Seite (Devianz/Paraphilie/Neigung/sexuelle Minderheitenkulturen).
- Mein Vorschlag für den Abschnitt >Definition< (Umarbeitung des bestehenden Artikels, in Großbuchstaben meine Änderungen):
- "DER BEGRIFF FETISCHISMUS WIRD IN VERSCHIEDENEN KONTEXTEN IN UNTERSCHIEDLICHEN BEDEUTUNGEN GEBRAUCHT: DABEI GIBT ES Z.T. ERHEBLICHE UNTERSCHIEDE ZWISCHEN DEM UMGANGSSPRACHLICHEN GEBRAUCH, DEM BEGRIFF IN DER SZENESPRACHE UND DEM MEDIZINISCH-PSYCHOLOGISCHEN TERMINUS. WÄHREND IN DER FETISCHSZENE V.A. DIE (NICHT ALS KRANKHAFT INTERPRETIERTE) NEIGUNG ALS FETISCHISMUS BEZEICHNET WIRD, SIND DIE DEFINITIONEN IN DER PSYCHOLOGIE ANDERE: NACH DEREN DEFINITION liegt Fetischismus IN DER REGEL nur dann vor, wenn über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten entsprechende sexuelle Fantasien oder dranghafte Verhaltensweisen auftreten und der Betroffene darunter leidet und in mehreren Funktionsbereichen eingeschränkt wird oder eine andere Person dabei Schaden nimmt. Erst damit wird (laut ICD-10; Schlüssel F65.0) von einer (behandlungsbedürftigen) Unterform einer Störung der Sexualpräferenz bzw. (nach DSM-IV; Schlüssel 302.81) von einer Paraphilie gesprochen.
- Umgangssprachlich werden auch SOLCHE sexuelle Neigungen als Fetischismus IM SINNE EINER STÖRUNG bezeichnet, die nach medizinisch-psychologischem Verständnis ebenso wie dem Selbstbild von "Betroffenen" Ausdrucksformen der normalen Sexualität sind. So wird oft von Fetischismus gesprochen wird, obwohl - mit Ausnahme der Ausgrenzung durch mehr oder weniger weite Kreise der Restbevölkerung - keine Anzeichen einer Beeinträchtigung vorliegen. Die widersprüchliche Begriffsverwendung führt immer wieder zu Verwechslungen und Streitigkeiten. So wird die Frage aufgeworfen, welche Gruppen der Gesellschaft die "Deutungshoheit über den Begriff" zustehe, eine Diskussion, die nicht nur in Bezug auf den "Fetischismus" geführt wird[1]. Eine klare Unterscheidung ist allerdings wichtig, um eine (subjektive) Bereicherung eines (im Verständnis der Medizin, der Rechtssprechung und der entsprechenden Subkultur) normalen Sexualverhaltens von behandlungsbedürftigen Problemfällen abzugrenzen. So wird erst damit ein bestimmtes Sozial- und Sexualverhalten (mit den daraus entstehenden Folgen) im Einzelfall zu einem gesundheitlichen Problem - und dessen Behandlung jetzt aus Sicht der Kostenträger bezahlbar. Ebenso kann nun in der Rechtssprechung der Ausgang eines Verfahrens von der Bereitschaft zu einer Therapie abhängig gemacht werden und diese zu einem für den Betroffenen günstigeren Ausgang führen."
- -- 217.76.102.66 14:06, 29. Sep 2006 (CEST)
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Als Interessent an Wikipedia und als Psychoanalytiker finde ich die Anmerkungen über psychoanalytische Auffassungen zu diesem Thema nicht nur verkürzt sondern auch extrem entwertend. Auf jeden Fall nicht neutral! - Auf der anderen Seite finde ich es sehr schwierig, den psychoanalytischen Ansatz klar zu machen, ohne einfach nur eine Theorie herunterzubeten, wie "Fetisch = Phallus", denn das versteht natürlich kein Mensch! Darf ich einmal einen kleinen Versuch machen und den gelehrten Wikipedia-Kreis um Hilfe in der Frage bitten, wie das unterzubringen wäre. Der Fetisch ist für die Psychoanalyse aus folgendem Grund ein hochinteressantes Problem: Er ist einerseits ein reales Ding in der Welt, das jedermann "sehen" kann, z.B. einen Damenschuh. Dieser Schuh erzeugt aber bei Nicht-Betroffenen nicht die geringste sexuelle Erregung. Wie kommt es zur sexuellen Erregung? Die vorgängige psya. Antwort lautet: weil dieses Ding mit einer "Phantasie" verbunden ist. Phantasie ist in diesem Sinne nicht ein "Bild", sondern ein - oft sehr komplizierter - psychischer Vorgang, der einen Verlauf (Mini-Prozeß)und eventuell eine Reihe von Elementen enthält. Diese Phantasie ist dem Betroffenen meist (nicht immer) "unbewußt". (Beispielsweise findet man in schizophrenen Verläufen nicht selten "Klartext".) - Eine Phantasie ist aber nicht dieselbe Art von "Ding in der Welt" wie ein Schuh. Darin liegt der casus knackus! Wenn man eine Analogie dazu benötigt, wäre es vielleicht die Szene eines Filmes, die den Betrachter berührt. Die Herstellung der Szene im Atelier mit den Schauspiel-anweisungen usw. kennt der Betrachter nicht und diese Kenntnis würde ihn vielleicht sogar mächtig stören. Es kommt auf den Effekt an! Die Bildung solcher Phantasien hat Freud mit Hilfe seiner Assoziationsmethode ám Traum, an den Fehlleistungen und an der Technik des Witzes, schließlich an den "Neurosen" zu erforschen versucht. Wissenschaftliches Problem dabei ist, daß es bis heute für den gesamten Bereich dieser Phantasien (des sogenannten Unbewußten) keinen theoretischen oder praktischen Ansatz außerhalb der Psychoanalyse gibt. - Allerdings hängt das auch mit übergreifenden Problemen der Psychologie zusammen: Es gibt generell keinen anerkannten separaten Bereich des "Mentalen" als abgegrenzt vom Physiologischen und Behavioralen. Das ist ein äußerst haariges Problem, welches z.B. in der Philosophie des Geistes - einem philosophischen Gegenstandsbereich - diskutiert wird (Stichwort in Wikipedia). Zur Haarigkeit dieses Problems gehört z.B. zur Zeit die Diskussion zur Willensfreiheit. Zu der Aussage, die benannten Phantasieprozesse seien empirisch nicht belegt, muß man die Gegenfrage stellen, was heißt "empirisch". Dieser Begriff wird in der gängigen Psychologie mit "experimentell" übersetzt, was die "phänomenologische Empirie", die in der Medizin als "klinische Empirie" bezeichnet wird, ausschließt. Damit wird auch die direkte Beobachtung mentaler Prozesse ausgeschlossen (s. Stichwort Behaviorismus in Phil. d. Geistes). Akzeptiert man die "klinische Empirie" z.B. durch Falldarstellungen, dann findet man z.B. in einem der ersten umfangreichen psychoanalytischen Werke zum Thema - Wilhelm Stekel "Der Fetischismus" von 1923 - eine derartige Unmasse von kommentierten Verläufen, daß es selbt einem altgedienten Fachmann noch schlecht beim Lesen werden kann. Ist das verständlich? Und kann man das in eine Kurzform bringen? Ohne Polemik? Und ohne Überfrachtung? Meinungen dazu würden mich interessieren. Ich wähle den Namen: Dundeln.