Sidonius
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Sidonius (* im Rhône-Loire Gebiet; † nach 580) war Bischof von Mainz.
Sidonius entstammte einer vornehmen aquitanischen Familie. Als die Nachfolger des Frankenkönigs Chlodwig, Theuderich I. und Theudebert I. darangingen, die Beschlüsse des chlodwig´schen Reichskonzils von 511 durchzusetzen, bevorzugten sie aquitanische Kleriker wie Sidonius als Unterstützer auf den wichtigsten Bischofsstühlen.
Wann genau Sidonius Bischof wurde, ist nicht bekannt. 566 jedoch war er Gastgeber des Venantius Fortunatus, welcher Sidonius nachher in Versen verewigte. Aus diesen geht hervor, dass Sidonius damals wohl seit kurzem, also vielleicht seit 565 Bischof der Diözese Mainz war. Diese Überlieferungen sind praktisch die einzigen Zeugnisse des bedeutenden ersten Franken auf dem Mainzer Bischofstuhl. Mainz war erst kurz zuvor durch die so genannte frankische Landnahme in das Herrschaftsgebiet der Frankenkönige gekommen, deren bedeutendster Vertreter Chlodwig sich um 498 hatte taufen lassen. Die Organisation des Christentum in Franken war im Laufe des gesamten 6. Jh. die wichtigste Aufgabe Chlodwigs Nachfolger. In Mainz schuf Sidonius die Voraussetzungen für den späteren Aufstieg des Mainzer Bistums zum Erzbistum und Hauptstadt des größten Metropolitanverbandes.
Er ließ neue Kathedralen und Kirchenbauten errichten und förderte das Wissen über den christlichen Kult und die Begehung des christlichen Glaubens wie z. B. die Festlegung von Prozessionswegen, die im Kern bis ins Spätmittelalter Bestand hatten.
Sidonius war durch königliche Unterstützung faktisch Stadtherr von Mainz und förderte als solcher die Wirtschaft, legte eine Rheinbefestigung an und sorgte sich um die Armenfürsorge.
Siehe auch: Merowinger, Frühmittelalter, Bistum Mainz
Vorgänger Theomastus |
Bischof von Mainz 565 |
Nachfolger Sigimund |
Personendaten | |
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NAME | Sidonius |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Mainz |
GEBURTSORT | im Rhône-Loire Gebiet |
STERBEDATUM | nach 580 |