Siegesdenkmal Bozen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Siegesdenkmal in Bozen (Südtirol) auf dem Siegesplatz ist ein Relikt aus der Zeit des Faschismus. Es ist auf Mussolinis persönliche Initiative errichtet worden. Den 19 Meter breiten Triumphbogen plante der Architekt Marcello Piacentini. Gewidmet wurde das Bauwerk den "Märtyrern des ersten Weltkrieges".
Folgende lateinische Inschrift findet sich an der Front: "Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus" ("Hier als Grenzen des Vaterlandes hisse die Fahnen. Von hier bildeten wir die übrigen durch Sprache, Gesetze und Künste.")
Die Einweihung fand am 12. Juli 1928 durch König Vittorio Emanuele III. statt.
Der Name des Denkmals und die geschichtsfälschende Inschrift wird von den deutschsprachigen Südtirolern als Provokation empfunden: Denn natürlich hatten die Südtiroler schon vor der Annexion durch Italien eine eigenständige Sprache, Gesetze, und eine eigenständige Kunst.
Am Tag der Einweihung fand in Innsbruck eine Gegendemonstration mit 10.000 Teilnehmern statt.
Der Platz um das Siegesdenkmal heißt seit 2002 wieder Siegesplatz, nachdem die (mehrheitlich italienischsprachige) Bevölkerung der Stadt Bozen seine Umbenennung in Friedensplatz abgelehnt hat.
In Südtirol wird das Siegesdenkmal auch Faschistentempel genannt, was auch mit den an den Säulen und Pilastern angebrachten Liktorenbündeln zu erklären ist.
Am 22. Februar 2005 haben die Vertreter der Gemeinde Bozen vor dem Denkmal Tafeln enthüllt, die an die Leiden der Bevölkerung und die Verbrechen der Faschisten in jener Zeit erinnern.
Siehe auch: Geschichte Südtirols