Sinn und Sinnlichkeit
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Sinn und Sinnlichkeit |
Originaltitel: | Sense and Sensibility |
Produktionsland: | USA und UK |
Erscheinungsjahr: | 1995 |
Länge (PAL-DVD): | 136 Minuten |
Originalsprache: | englisch |
Altersfreigabe: | FSK 6 |
Stab | |
Regie: | Ang Lee |
Drehbuch: | Emma Thompson nach Jane Austen (Roman) |
Produktion: | Lindsay Doran |
Musik: | Patrick Doyle |
Kamera: | Michael Coulter |
Schnitt: | Tim Squyres |
Besetzung | |
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Sinn und Sinnlichkeit ist ein Film des taiwanischen Regisseurs Ang Lee aus dem Jahr 1995. Die Romanvorlage, der englische Literaturklassiker Sense and Sensibility (dt. Titel: Verstand und Gefühl) von Jane Austen, wurde bereits für zwei TV-Versionen verfilmt, bevor er für die Kinoleinwand adaptiert wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Als ihr Vater stirbt, werden die Schwestern Elinor und Marianne Dashwood zusammen mit ihrer Mutter und der jüngsten Schwester aus dem herrschaftlichen Anwesen nach Barton Park in ein kleines Cottage in Devonshire vertrieben. Während die verschlossene Elinor Verstand, Selbstbeherrschung und Taktgefühl verkörpert und sich in Edward Ferrars, den Bruder der neuen Mrs. Dashwood verliebt hat, sprüht die junge impulsive Marianne geradezu vor spontaner Hingabe. Als Marianne die Bekanntschaft mit dem jungen Adligen John Willoughby macht, beginnt eine tragische Leidenschaft ihren Lauf zu nehmen.
[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Produzentin Lindsay Doran, die während ihres Collegestudiums auf Jane Austens Roman "Sinn und Sinnlichkeit" aus dem Jahr 1811 aufmerksam wurde, war schon nach dem ersten Lesen überzeugt, dass die Geschichte geradezu prädestiniert für eine Filmumsetzung wäre. Im Lauf von 10 Jahren las sie unzählige Drehbuch-Entwürfe auf der Suche nach einem geeigneten Autoren, dem es gelingen würde, den Roman für die Leinwand zu bearbeiten. Sie befand aber sämtliche eingereichte Vorschläge entweder für "zu höflich oder zu melodramatisch, zu modern oder zu obskur. Die komischen waren nicht romantisch genug, die romantischen waren nicht witzig."
Nach langer Suche entdeckte Doran bei den Dreharbeiten zu dem Film Schatten der Vergangenheit (1991) in der Hauptdarstellerin Emma Thompson die gesuchte Drehbuchautorin für das Projekt. Thompson, die ihr schriftstellerisches Talent schon im Schreiben kurzer Sketche für ihre eigene TV-Show Thompson bewiesen hatte, war ebenso wie Doran Feuer und Flamme für den Film, da Jane Austen zu ihren Lieblingsautoren gehört. 300 handgeschriebene Seiten waren Thompsons erster Drehbuchentwurf, dessen Prozess nach vier Jahren und vierzehn verschiedenen Entwürfen seine Vollendung fand. Thompson verzichtete auf mehrere Randfiguren, erfand dafür jedoch einige neue Szenen, um die Zeitumstände und den Charakter der Figuren besser einzufangen. So ist etwa die Szene ihre Erfindung, in der Edward und Elinor gemeinsam versuchen, die kleine Schwester Margaret mit einem Gespräch über Geographie aus ihrem Versteck unter dem Tisch hervorzulocken.
Am 19. April 1995 begannen die Dreharbeiten. Produzentin Lindsay Dorin hatte eine illustre Anzahl der derzeit besten britischen Schauspieler um sich geschart, darunter Drehbuchautorin Emma Thompson für den Part der Elinor Dashwood, sowie die noch unbekannte Kate Winslet in der Rolle Marianne. Auf der Besetzungsliste waren ebenfalls Alan Rickman, Hugh Grant, Harriet Walter, Hugh Laurie, Imelda Staunton und Robert Hardy vorzufinden. Die fast dreimonatigen Dreharbeiten fanden neben London in verschiedenen Herrenhäusern im Westen Englands statt.
[Bearbeiten] Interpretation
Mit dem Oscar-prämierten Drehbuch von Emma Thompson, die auch die Hauptrolle spielt, sowie der Mitwirkung vieler weiterer bekannter britischer Darsteller gelang es dem taiwanesischen Regisseur Ang Lee, die Atmosphäre der gesellschaftlichen Konventionen im England des angehenden 19. Jahrhunderts romangetreu wiederzugeben. Den Figuren gelingt es erst nach einem langen, leidvollen Prozess zu ihrem nicht immer angestrebten teilweise auch unerwarteten Glück zu gelangen. Hervorstechend sind die geschliffenen Dialoge und die guten Darstellerleistungen, allen voran die damals noch unbekannte 19-jährige Kate Winslet, die in der Rolle der ungestümen Marianne Dashwood über Nacht einem weltweiten Kinopublikum bekannt wird. Für den optischen Genuss sorgen die grandiosen Landschaftsaufnahmen und die prunkvollen Kostüme sowie Set-Dekorationen.
[Bearbeiten] Kritiken
- "Brillant und amüsant. Ein herrlicher, romantischer Genuss für alle Liebenden" von Jamie Bernard (New York Daily News)
- "Ein mit grandiosen Landschaftsaufnahmen und glanzvollen schauspielerischen Leistungen aufwartender Film." (film-dienst)
- "Humorvolles Drama über zwei Schwestern, die aus dem englischen Standesdünkel im 19. Jahrhunderts ausbrechen wollen. " (DVD & Video Report)
- "Regisseur Ang Lee, der mit der eleganten Satire 'Das Hochzeitsbankett' das westliche Publikum im Sturm gewann, erweist sich in 'Sinn und Sinnlichkeit' als Meister der Charakterzeichnung, der mit viel Humor die versteckten Gefühle seiner Protagonisten aufdeckt. Emma Thompson ('Carrington'), die auch das Drehbuch verfaßte, überzeugt als vernunftbetonte Elinor, während die schöne Kate Winslet wie eine geborene Romantikerin anmutet. Ein köstlicher Kostümfilm für Freunde der gehobenen Unterhaltung. " (VideoWoche)
- "Ein delikater, visuell eindrucksvoller Ausflug ins Revier James Ivorys, der sich mühelos mit dessen besten Arbeiten messen kann." (Blickpunkt: Film)
[Bearbeiten] Anmerkungen
- Das Sonett von William Shakespeare, das während des Films zitiert wird, ist das Sonett Nr. 116. Weitere Gedichte, die im Film Erwähnung finden sind The Castaway von William Cowper, ein Sonett von Hartley Coleridge und ein wenig von Book V canto ii verse 39 von Edmund Spensers The Faerie Queene.
- Ursprünglich sollte der britische Schauspieler und Regisseur Kenneth Branagh an dem Projekt mitwirken.
- Regisseur Ang Lee hatte niemals Jane Austens Roman gelesen, bis ihm das Filmstudio Columbia Pictures Emma Thompsons Drehbuch schickte.
- Auch dieser Film kommt nicht ohne Vornamen aus, selbst wenn es "nur um Nebendarsteller" geht- Jane Austen tat ihm diese Ehre jedenfalls niemals an: Colonel Brandons Vorname wird in ihrem Buch nie erwähnt; der Name "Christopher", mit dem er einen Begleitbrief für sein Geschenk an Marianne, ein Pianoforte, unterschreibt, ist reine Fiktion.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
1996 galt Sinn und Sinnlichkeit mit sieben Nominierungen als einer der großen Favoriten für die Oscar-Verleihung, nachdem das Werk zuvor mit dem Golden Globe und dem BAFTA-Award als bestes Drama bzw. Film des Jahres ausgezeichnet worden war. Bei den Academy Awards unterlag jedoch Ang Lees Drama in den wichtigen Kategorien Mel Gibsons Historienepos Braveheart, das mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde, darunter auch in den Kategorien Film und Regie. Lediglich Emma Thompson gewann den Oscar für ihre Drehbuchadaption des Jane-Austen-Romans.
[Bearbeiten] Oscar 1996
- Bestes adaptiertes Drehbuch
Nominiert in den Kategorien
- Bester Film
- Beste Hauptdarstellerin (Emma Thompson)
- Beste Nebendarstellerin (Kate Winslet)
- Beste Kamera
- Beste Filmmusik
- Beste Kostüme
[Bearbeiten] BAFTA-Award 1996
- Bester Film
- Beste Hauptdarstellerin (Emma Thompson)
- Beste Nebendarstellerin (Kate Winslet)
Nominiert in den Kategorien
- Beste Regie
- Bester Nebendarsteller (Alan Rickman)
- Beste Nebendarstellerin (Elizabeth Spriggs)
- Bestes adaptiertes Drehbuch
- Beste Musik
- Beste Kamera
- Beste Ausstattung
- Beste Kostüme
- Bestes Make-Up/Haarstyling
[Bearbeiten] Golden Globe 1996
- Bester Film - Drama
- Bestes adaptiertes Drehbuch
Nominiert in den Kategorien
- Beste Regie
- Beste Hauptdarstellerin - Drama (Emma Thompson)
- Beste Nebendarstellerin (Kate Winslet)
- Beste Filmmusik
[Bearbeiten] Weitere
- Goldener Bär als bester Film
- 2. Platz bei der Wahl der Leser-Jury der Berliner Morgenpost
[Bearbeiten] Literatur
- Jane Austen: Verstand und Gefühl, 1982 Reclam/Ditzingen, ISBN 3150078369
- Jane Austen: Sense and Sensibility (Dover Thrift Editions), 1996 Dover Publications, ISBN 0486290492 (engl. Ausgabe)
- Thompson; Emma: The Sense and sensibility screenplay & diaries : bringing Jane Austen's novel to film. New York : Newmarket Press, 1995. ISBN 1557042608 (engl. Ausgabe)
[Bearbeiten] Weblinks
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