Sondermann
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Sondermann ist eine Cartoon-Figur des Malers und Cartoonisten Bernd Pfarr und der Schriftstellerin Simone Borowiak. Sie erschien von 1987 bis 2004 regelmäßig im Satiremagazin Titanic und ist die Schöpfung eines Zeichners, der, wie Bernd Pfarr selbst einmal sagte, „den Bildern die Realität austreiben“ will. Vorbild für den Namen der Figur war Gerhard Sondermann, der erste Verleger der Titanic.
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[Bearbeiten] Der Comic
Die Welt Sondermanns unterliegt eigenen, eigenwilligen Gesetzen: So ist in Sondermanns Firma das „Negerschrubben“ ein traditionelles Ritual, Sondermann und sein Chef bändigen ihren Hunger, indem sie „sich weich aneinander schmiegen“, das Verzehren eines Schnitzels oder das Hinaustragens des Abfalls sind gängige Yoga-Übungen, und Sondermann besiegt „den lieben Gott“ beim Tennis spielen.
Sondermanns Welt ist bevölkert von seltsamen Kreaturen:
- einem Nachbarn Schulze, der stets „zum Sprengen kommt“;
- den Gebrüdern Strittmatter, auch Nachbarn Sondermanns, die Pinguine sind und „in ihrer Freizeit Saurier sprengen“;
- dem von Sondermann aus unerfindlichen Gründen ungeliebten Mr. Sharp, „Herr über sieben Fliegen“, ebenfalls Pinguin und „neuester Stecher“ von Sondermanns Mutter;
- Herrn Siehlbeck, der stets einen toten Fisch mit sich führt und erwartet, dass man ihn streichelt;
- dem kleinen Hündchen Willi, dessen „freigeistige Ausführungen der Zubereitung seines Fresschens betreffend“ den Weltgeist derart beeindrucken, dass sie bei ihm zur Levitation führen;
- und nicht zuletzt Sondermann selbst: Buchhalter, alleinstehend und bildungsbeflissen, mit ausgeprägter musischer Seite und dabei nicht unempfänglich für erotische und homoerotische Reize.
Die frühen Sondermann-Folgen beschränkten sich zunächst weitgehend auf die Herr-Knecht-Beziehung zwischen Sondermann und seinem Chef. Aus diesem Grundkonflikt erwuchs erst im Lauf der Zeit das Pandämonium der oben aufgeführten Figuren. Nach Bekunden des Schriftstellers Robert Gernhardt entwickelte die Figur sehr schnell ein „Eigenleben“, auf das selbst die Titanic-Redaktion nicht vorbereitet war.
[Bearbeiten] Sondermann als Comic-Preis
Sondermann heißt auch ein nach Bernd Pfarrs Figur benannter, undotierter Publikumspreis für Comics, der seit 2004 von und auf der Frankfurter Buchmesse gemeinsam mit dem Magazin Comixene vergeben wird.
[Bearbeiten] Preisträger 2004
- Comic international: Asterix plaudert aus der Schule von Albert Uderzo und René Goscinny
- Comic-Eigenpublikation (national): Nichtlustig 2 von Joscha Sauer
- Manga/Manhwa international: Angel Sanctuary von Kaori Yuki
- Manga-Eigenpublikation (national): Without Identity von Sascha Schätzchen
- Newcomer 2004: Joscha Sauer (Nichtlustig 2)
[Bearbeiten] Preisträger 2005
- Comic international: Onkel Dagobert von Don Rosa
- Comic-Eigenpublikation (national): Die Chronik der Unsterblichen von Wolfgang Hohlbein, Benjamin von Eckartsberg und Thomas von Kummant
- Manga/Manhwa international: One Piece von Eiichiro Oda
- Manga-Eigenpublikation (national): Dystopia von Judith Park
- Cartoon: Shit happens! von Ralph Ruthe
- Newcomer 2005: Arne Bellstorf (Acht, neun, zehn)
- Bernd-Pfarr-Sondermann für komische Kunst: Rudi Hurzlmeier
[Bearbeiten] Preisträger 2006
- Comic international: Sin City von Frank Miller
- Comic-Eigenpublikation (national): Adolf - der Bonker von Walter Moers
- Manga/Manhwa international: Shinshi Doumei Cross von Arina Tanemura
- Manga-Eigenpublikation (national): Jibun-Jishin von Nina Werner
- Cartoon: Shit happens! von Ralph Ruthe
- Newcomer 2006: Moki
- Bernd-Pfarr-Sondermann für komische Kunst: Greser & Lenz