St. Wolfgang (Pipping)
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Die Kath. Filialkirche St. Wolfgang in Pipping ist die letzte vollständige erhaltene gotische Dorfkirche Münchens. Sie gilt als erlesenes Beispiel für die mittelalterlich - dörfliche Sakralarchitektur Oberbayerns.
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[Bearbeiten] Lage
St. Wolfgang (Pippinger Str. 49a) befindet sich im Zentrum des alten Dorfkerns Pippings.
[Bearbeiten] Geschichte
Ausgrabungen aus dem Jahre 1977 belegen einen Vorgängerbau, der im 14. Jahrhundert entstand. Herzog Sigismund entschloss sich zum Neubau der Kirche, die auf dem Pilgerweg auf den Spuren des Hl. Wolfgang von Regensburg ins Salzkammergut liegt. Als Baumeister wird Jörg von Halsbach vermutet. Nach einer Gedenktafel aus dem Jahre 1848 an der Kirche war am 5. Mai 1478 Grundsteinlegung, am 13. August 1480, dem Sonntag vor Christi Himmelfahrt wurde die Kirche geweiht. Diese Angaben sind bisher nicht urkundlich bestätigt. Als Bauzeitraum für Kirche und Ausstattung wird jedoch 1480 bis 1485 vermutet.
Seitdem wurden an der Kirche keine Veränderungen vorgenommen. 1701 wurde die Dorfkirche als point de vue des Schlossparkes Nymphenburg in dessen Gesamtplanung einbezogen. Einen Umbau im Sinne des Barocks hatte diese Entscheidung glücklicherweise nicht zur Folge. Nachdem 1794 der Blitz in den Turm eingeschlagen war, wurde der Spitzhelm ergänzt.
1924 wurde die neue Stadtpfarrkirche Leiden Christi München-Obermenzing eingeweiht; St. Wolfgang wurde zu diesem Zeitpunkt Filiale von Leiden Christi. Den Zweiten Weltkrieg überstand die St. Wolfgang ohne Schaden. In den Jahren 1976 bis 1982 wurde der Innenraum des höfisch anmutenden Gotteshauses renoviert. Heute (2005) steht die Sanierung der Apsis-Friesbemalung und der Bemalung der Fenstergewände an.
[Bearbeiten] Bedeutende Werke
- Dreiteiliger Hochaltarschrein mit St. Wolfgang und Salzkammergut-Landschaften (spätgotisch; wahrscheinlich ein Schüler Jan Polaks)
- Marienaltar, Leonhardaltar spätgotisch; wahrscheinlich ein Schüler Jan Polaks)
- Kanzel (spätgotisch, Stein)
- Wandmalereien (Jan Polak, 1479 ?)
- Fassadenmalerei mit heraldischen Motiven des Hauses [[Wittelsbach]] (spätgotisch)
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. Köln: DuMont 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer)
- Adolf Thurner (Hrsg.): Die St. Wolfgang-Kirche zu Pipping. München: Selbstverlag 1990. ISBN 3-9802402-0-7
[Bearbeiten] Weblinks
- muenchen.de: St. Wolfgang in Pipping
- St. Wolfgang in Pipping beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege