Stamm (Pfadfinder)
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Der Stamm ist in der Pfadfinderarbeit die Bezeichnung für die Organisationseinheit, in der Gruppen aller Altersstufen eines Ortes zusammengeschlossen sind.
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[Bearbeiten] Ausprägung
Ein Stamm kann in seiner Größe und Erscheinungsbild von Ort zu Ort, Land zu Land und Pfadfinderschaft zu Pfadfinderschaft stark variieren, wobei jedoch immer eine oder mehrere Sippen (auch: Team/Gruppe) einen Stamm bilden. Folglich gibt es Pfadfinderbünde, deren Stämme als reine Jungen- oder Mädchenstämme auftreten. Meist jedoch arbeiten Verbände im deutschsprachigen Raum mit koedukativen Stämmen.
Ein Stamm bildet häufig zusammen mit anderen Stämmen eine regionale Verbandsstruktur und gehört zu einem Pfadfinderverband. Sogenannte freie Stämme, die losgelöst solcher Strukturen arbeiten, sind oftmals nicht anerkannter Träger der freien Jugendhilfe.
Ein Stamm umfasst normalerweise 25–125 Mitglieder, wobei es auch größere Stämme gibt. Zum Beispiel hat eine Stammposten genannte Gliederung der christlichen Pfadfinderschaft Royal Rangers in Stuttgart 1000 Mitglieder. [1]
[Bearbeiten] Gliederung
Wie auch schon bei der Ausprägung kann ein Stamm recht unterschiedlich gegliedert sein. Ein Grundprinzip bilden aber immer die sog. Stufen, die vergleichbar dem Klassensystem in der Pädagogik, die den Altersunterschieden und der dementsprechend unterschiedlichen körperlichen und geistigen Entwicklung gerecht werden. Gebräuchliche Bezeichnungen für die einzelnen Stufen sind:
- Wölflinge/Wichtel (6–11 Jahre)
- (Jung)-Pfadfinder (11–13 Jahre)
- Pfadfinder (14–16 Jahre)
- Ranger/Rover (16-21/25 Jahre)
- Leiter/Erwachsener (ab 18/21 Jahre)
Vereinzelt werden in manchen Pfadfinderverbänden Stämme, die Mitgliederzahlen über ca. 150 aufweisen, nochmal in Trupps unterteilt, die wiederum aus mehreren Sippen bestehen.
[Bearbeiten] Ursprünge
Das aus der deutschen Jugendbewegung kommende Stammesprinzip oder Prinzip der Stammeserziehung löste die englische Gliederung und Struktur des Scoutismus mit ihren militärischen Einheitsbezeichnungen und Erziehungsmodell ab. Man schloss sich zu „Stämmen“ und nicht mehr zu „Trupps“ oder „Korps“ zusammen und aus den „Fähnlein“ wurden die „Sippen“.
[Bearbeiten] Besonderheit
Anders als in anderen Pfadfinderschaften steht der Begriff „Sippe“ in der Heliand-Pfadfinderschaft für die Gruppen einer Gemeinde. Der „Stamm“ bezeichnet einen Zusammenschluss mehrerer Sippen einer Region.[2][3]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Homepage Stammposten 35 Stuttgart: Leitung/Aufbau, 17. Juli 2006
- ↑ Homepage Stamm 3 Beowulf: Sippe, 17. Juli 2006
- ↑ Homepage Stamm 3 Beowulf: Stamm, 17. Juli 2006