Strichart
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Unter Strichart versteht man bei Streichinstrumenten die Weise, mit der der Bogen über die Saiten geführt wird. Hierbei können der Druck, die Geschwindigkeit und die Richtung des Bogenstrichs variiert werden. Hierzu ist eine subtile Koordination zwischen Handgelenk und Arm erforderlich.
Einige wichtige Stricharten sind:
- Détaché (frz. abgetrennt) war im 18. Jahrhundert gleichbedeutend mit staccato, bezeichnet heute jedoch, dass für jede Note der Bogen gewechselt (der Strich getauscht) werden soll. Dabei soll man ( der Zuhörer ) das Geräusch, das beim Bogenwechsel entsteht, möglichst nicht hören. Man spricht hierbei von einem lautlosen oder unhörbaren Bogenwechsel.
- Portato (ital. getragen) ist eine Strichart, bei der mehrere Noten auf einen Bogen, aber getrennt gespielt werden: die Strichrichtung wird also nicht geändert, sondern nur kurz unterbrochen.
- Martelé (frz. gehämmert) bezeichnet ebenso mehrere Noten, entweder auf einem Bogen oder hin- und her gestrichen, die kürzer und druckvoller artikuliert werden. Meistens wird im modernen Violinspiel auf diese Art ein Staccato ausgeführt.
- Ricochet, Saltellando oder Springbogen bedeutet, dass der Bogen auf die Saite „geworfen“ wird, damit er einige Male in derselben Strichrichtung regelmäßig ab- und wieder aufprallt.
- Spiccato oder Sautillé ist ein leichtes Zurückschnellen des Bogens von der Saite, das bei abgesetzten Einzeltönen verwendet werden kann, wobei spiccato für eine eher aktiv mit der Hand geführte Strichart, sautillé für ein durch die Eigenschwingung des Bogens bei schneller Folge von Ab- und Aufstrichen erzeugtes Federn steht.
- Tremolo entsteht durch schnelle Folge von kurzen Auf- und Abstrichen auf demselben Ton
- Col legno heißt, dass die Saite "mit dem Holz" der Bogenstange leicht angeschlagen wird.
- Col legno tratto heißt, dass die Saite "mit dem Holz" der Bogenstange gestrichen wird.
Das Pizzicato ist keine „Strich“-Art im engeren Sinne, gleichwohl aber eine gebräuchliche Spielweise der Streichinstrumente. Dieses Zupfen der Saiten mit der Hand ermöglicht dem Komponisten wie dem Virtuosen zusätzliche Klangeffekte und Nuancen und wird darum viel verwendet. Je mehr von der Fingerkuppe dabei beteiligt ist, desto voller, je näher der „Abriss“ am Steg geschieht, desto klarer klingt der Ton. Ein weiches Pizzicato wird mit dem Daumen in aufstreichender Richtung erzeugt, ebenso auch Pizzicato-Akkorde. Als Besonderheit gibt es das „Bartók-Pizzicato“, bei dem man die Saite von unten über das Griffbrett hebt und sie vertikal von oben aufschlagen lässt, was ein klatschendes Geräusch zur Folge hat.