Sukkot
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Sukkot, das Laubhüttenfest, ist ein jüdisches Pilgerfest bzw. Wallfahrtsfest. Es wird im Herbst acht (in der Diaspora) oder sieben Tage lang (in Israel) gefeiert - vom 15. bis 22./21. Tischri des Jüdischen Kalenders. Im 3. Buch Mose, Kapitel 23, finden sich die entsprechenden biblischen Anweisungen.
Sukkot gilt als das größte Freudenfest des jüdischen Jahres. Der Name stammt von folgendem Brauch: In Erinnerung an die Wüstenwanderung (Exodusbezug erst in der Exilszeit, zuvor reines Erntefest) bauen Juden aus Ästen, Blättern und Stoffplanen zu diesem Fest eine Laubhütte - im Garten, auf dem Hof oder auch auf dem Balkon. Im Falle von Hochhaussiedlungen wird meist eine gemeinsame Hütte für alle dort lebenden jüdischen Familien im Hof aufgestellt. In dieser Hütte werden die Mahlzeiten abgehalten, es wird gefeiert und evtl. werden auch jüdische Texte gelesen. Falls das Klima es zulässt, kann in dieser Laubhütte auch übernachtet werden. Gänzlich gesichert ist die Herkunft dieses Festes aber nicht - möglicherweise entspringt es auch einem Fest zur Weinlese in Palästina.
Das Bauen der Laubhütte gilt als Erinnerung daran, dass wir Menschen uns in der Welt auf Materielles wenig verlassen können, weil wir es vielleicht bald verlieren werden. Vielleicht müssen wir bald sogar unser Haus und unseren Wohnort verlassen. Gott hingegen können wir unbedingt vertrauen; er ist unvergänglich.
Zu den Gottesdiensten in der Synagoge bringen die Teilnehmer Feststräuße aus vier Pflanzenarten mit: ein Palmzweig, drei Myrtenzweige, zwei Bachweidenzweige, und die Etrog (eine Zitrusfrucht). Dieser Feststrauß, auch Lulaw genannt, wird während des Gottesdienstes geschwenkt (im orthodoxen Judentum von den Männern). Dies ist ein Zeichen der Freude.
Da zu Sukkot Salomo den Tempel in Jerusalem geweiht hat, wird an Sukkot aus der Bibel das Buch Kohelet, das Weisheitsbuch des Königs Salomo, gelesen.
Am letzten Tag von Sukkot findet das Fest der Tora-Freude (Simchat Tora) statt.
Im Reformjudentum dauert Sukkot auch in der Diaspora nicht acht, sondern nur sieben Tage.
Im Buch des Propheten Sacharja wird das Laubhüttenfest mit den Nichtjuden in Verbindung gebracht:
„Und es wird geschehen: Alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, die werden Jahr für Jahr hinaufziehen, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern. Und es wird geschehen, wenn eines von den Geschlechtern der Erde nicht nach Jerusalem hinaufziehen wird, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten: über diese wird kein Regen kommen. Und wenn das Geschlecht Ägyptens nicht hinaufzieht und nicht kommt, dann [wird der Regen] auch über dieses nicht [kommen]. Das wird die Plage sein, mit der der HERR die Nationen plagen wird, die nicht hinaufziehen werden, das Laubhüttenfest zu feiern. Das wird die Strafe für Ägypten und die Strafe für alle Nationen sein, die nicht hinaufziehen, das Laubhüttenfest zu feiern. Sacharja 14,16-19“
– Quelle: Revidierte Elberfelder Bibel
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Film über Sukkot
Eine unterhaltsame Bebilderung des Themas bietet Giddi Dars Spielfilm „Ushpizin“ (Israel 2004).
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Sukkot – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |