Syncytium
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Ein Syncytium (Plural: Syncytien), auch Coenoblast oder Coenocyt, bezeichnet eine mehrkernige (polyenergide) Zelle. Ein Syncytium kann durch Verschmelzung von mehreren Einzelzellen oder durch Kernteilungen ohne anschließende Teilung des Zytoplasma entstehen. Als funktionelles Syncytium werden Zellen bezeichnet, die morphologisch voneinander getrennt, deren Zytoplasma aber über gap junctions miteinander verbunden ist.
Einige Definitionen bezeichnen als Syncytien nur polyenergide Zellen die durch Fusion entstanden sind. Zur Abgrenzung werden Produkte unvollständiger Zellteilung manchmal als Plasmodium (Plural: Plasmodien) bezeichnet.
Ein Energide (Plural: Energidien) bezeichnet einen Zellkern und den ihm umgebenden Plasmabereich eines Syncytiums.
[Bearbeiten] Beispiele
Syncytien sind zum Beispiel:
- Die Herzmuskulatur von Säugetieren, wobei der Muskel aus mehreren Syncytien besteht.
- Gliazellen im Gehirn von Säugern, auch hier sind nicht unbedingt alle Zellen miteinander verbunden.
- Die Larven der Fruchtfliege Drosophila vor der Furchung.
- Das Endosperm der Kokosnuss, im Volksmund auch Kokosmilch genannt.
- Das Phloem des Leitgewebes von Sprosspflanzen.
- Viele Pilze.
- Die Plasmodien der Schleimpilze.
- Die Blätter der Grünalge Caulerpa, hier besteht ein ganzes Blatt aus einer Zelle.
- Die Neodermis von Bandwürmern (Cestoda) und Saugwürmern (Trematoda).
Auch die besondere Organisation der Wimpertierchen (Ciliaten) wird als weiterentwickeltes Syncytium diskutiert.