Tile Kolup
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Tile Kolup († 7. Juli 1285 in Wetzlar), auch bekannt als Dietrich Holzschuh, war ein Hochstapler, der sich für den toten Kaiser Friedrich II. ausgab.
Tile Kolup nutzte den Volksglauben an die Rückkehr des Kaisers aus und erhob erstmals 1284 in Köln den Anspruch, er sei in Wirklichkeit rex Fridericus. Hier wurde er allerdings dem Gespött des Volkes preisgegeben, in eine Kloake getaucht und aus der Stadt verjagt.
Der Betrüger, der mit einem gefälschten Siegel Friedrichs II. eigene Urkunden ausstellte, fand in Neuss - gut über ein Jahr - starken Rückhalt. Er hielt dort Hof, empfing hohe Herren und Legaten, Bischöfe und Fürsten, gab Urkunden aus und bestätigte Privilegien (z.B. der Äbtissin zu Essen). Der rechtmäßige König Rudolf von Habsburg, an dessen Gegner sich Kolup geschickt anschloss, belagerte diese Stadt vergeblich.
Im Sommer 1285 zog Tile Kolup nach Wetzlar und hielt dort förmlich Hof, wobei die Herkunft der dafür nötigen Geldmittel unklar ist. Er verlieh sogar Privilegien unter königlichem Siegel.
Als König Rudolf von Habsburg vor Wetzlar lagerte, nahmen die Wetzlarer Tile Kolup fest und lieferten ihn an den rechtmäßigen König aus. Der ließ ihn dort am 7. Juli 1285 als Ketzer verbrennen.
Tile Kolup und andere "falsche Friedriche" machten sich den populären Glauben zunutze, der Stauferherrscher sei in Wirklichkeit gar nicht tot.
[Bearbeiten] Literatur
- Lexikon des Mittelalters, Bd. 3, Sp. 1036-1037
- Meyer, Victor: Tile Kolup, der falsche Friedrich und die Wiederkunft eines Friedrich, Kaisers der Deutschen : eine Studie. - Wetzlar : Meyer, 1868
- Röhrig, Tilman: Wie ein Lamm unter Löwen : Roman. - Bergisch-Gladbach : Bastei-Lübbe, 2000. - ISBN 3-404-14431-7 (belletrist. Biographie)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Kolup, Tile |
ALTERNATIVNAMEN | Holzschuh, Dietrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Hochstapler |
STERBEDATUM | 7. Juli 1285 |
STERBEORT | Wetzlar |