Web Analytics

See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Transzendente Zahl - Wikipedia

Transzendente Zahl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Eine reelle Zahl (oder allgemeiner: eine komplexe Zahl) x heißt transzendent, wenn sie nicht als Lösung einer algebraischen Gleichung beliebigen (endlichen) Grades

a_{n}x^{n} + \dots + a_{1}x + a_{0} = 0

für n ≥ 1 mit ganzzahligen oder allgemein algebraischen Koeffizienten ak auftreten kann, wobei an 0 gelten soll. Andernfalls handelt es sich um eine algebraische Zahl. Jede transzendente Zahl ist überdies irrational.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Grad einer algebraischen Zahl

Im Weiteren wird es außerdem wichtig sein, eine Definition des sogenannten Grades einer algebraischen Zahl zu besitzen. Eine komplexe Zahl x wird als algebraische Zahl vom Grad n bezeichnet, wenn sie der algebraischen Gleichung

f(x) = a_{n}x^{n} + \dots + a_{1}x + a_{0} = 0 \, (n \ge 1, \, a_n \ne 0, \, a_k \in \mathbb{Z}) \, ,

aber keiner derartigen Gleichung geringeren Grades genügt.

[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung des Transzendenzbegriffs

Die Vorstellung der mathematischen Transzendenz kam im Laufe des 18. Jahrhunderts ganz allmählich in den Überlegungen großer Mathematiker wie Gottfried Wilhelm Leibniz (omnem rationem transcendunt) und Leonhard Euler auf, die zwar keine strenge Definition dieses Begriffs besaßen, sich aber trotzdem sicher waren, dass es solche mathematisch "schwer fassbaren" Zahlen geben müsse, von denen Euler schrieb sie "überschreiten [...] die Wirksamkeit algebraischer Methoden". 1748 behauptete Euler in seinem Lehrbuch Introductio in Analysin Infinitorum sogar, dass bei positivem rationalem a1 und natürlichem b, das keine Quadratzahl ist, die Zahl a^{\sqrt{b}} nicht nur nicht rational, sondern auch "nicht mehr irrational" sei (wobei er unter "irrationale Zahlen" den heute algebraische Zahlen genannten Zahlenbereich verstand). Tatsächlich wurde diese "Transzendenzvermutung" 1934 als Spezialfall eines Resultats des russischen Mathematikers Alexander Ossipowitsch Gelfond in ihrer Richtigkeit bestätigt.

Joseph Liouville konnte 1844 als Erster die Existenz transzendenter Zahlen beweisen und war imstande, mittels seiner konstruktiven Beweismethode explizite Beispiele zu liefern. In seiner Arbeit konnte er zeigen, dass es für jede algebraische Zahl x vom Grad n\ge 2 eine Konstante c gibt, so dass für jede rationale Approximation p / q:

\left|x-\frac{p}{q}\right|>\frac{c}{q^n}

gilt. Daraus folgt, dass die Liouville-Konstante

L = \sum_{k=1}^{\infty} 10^{-k!} = 0{,}110001000000000000000001000\dots

transzendent ist.

Im Jahr 1874 konnte Georg Cantor nicht nur abermals die Existenz von transzendenten Zahlen beweisen, sondern sogar zeigen, dass es "mehr" transzendente als algebraische Zahlen gibt. Im Gegensatz zu Liouville sicherte Cantor aber seine Erkenntnisse durch einen indirekten Beweis. Die mathematisch exakte Formulierung des Begriffs "mehr" war aber sicherlich das wichtigste Ergebnis von Cantors Arbeit, weil es das Wissen über das reelle Zahlensystem revolutionär vertiefte. Allerdings konnten sich seine neuartigen Ideen gegen einflussreiche konservative Kritiker wie Leopold Kronecker lange Zeit nicht durchsetzen. Er bewies, dass die Menge der algebraischen reellen Zahlen (in moderner Sprechweise) abzählbar ist, während die Menge aller reellen Zahlen überabzählbar (unendlich, aber nicht abzählbar) ist. Daraus folgt auch leicht, dass die Menge aller transzendenten Zahlen gleichmächtig mit der Menge aller reellen Zahlen (insbesondere: ebenfalls überabzählbar) ist.

Dieser Sachverhalt lässt sich mengensprachlich folgendermaßen ausdrücken:

Wenn \mathbb{T} die Menge der transzendenten Zahlen und \mathbb{R} die Menge der reellen Zahlen bezeichnet, dann gilt:

\hbox{card} \, \mathbb{T} = \hbox{card} \, \mathbb{R} = 2^{\aleph_0}

Hierbei ist 2^{\aleph_0} das mengentheoretische Symbol für die Mächtigkeit von \mathbb{R}; {\aleph_0} (sprich "Aleph null") ist das mengentheoretische Symbol für die Mächtigkeit einer abzählbar unendlichen Menge, insbesondere von \mathbb{N}.

[Bearbeiten] Transzendenzbeweise von e und π

Die ursprünglichen Beweise der Transzendenz von e und π stammen von Charles Hermite bzw. von Ferdinand von Lindemann. Die Beweise sind allerdings nur sehr schwer nachzuvollziehen. Im Laufe der Zeit gab es aber immer wieder Vereinfachungen dieser Beweise. Einen sehr "eleganten" Beweis veröffentlichte der berühmte Mathematiker David Hilbert (1862-1943) im Jahre 1893 in seinem Aufsatz "Über die Transcendenz der Zahlen e und π".

Siehe Beweis der Transzendenz von e und π im Beweisarchiv

[Bearbeiten] Beweis des Liouvilleschen Approximationssatzes

Theorem: Ist z_m = \frac{p_m}{q_m} mit z_m \to z für m \to \infty eine rationale approximierende Folge der algebraischen Zahl z vom Grad n > 1, dann gilt: |z - z_{m}| > \frac{1}{q_{m}^{n+1}}.

Sei nun also z eine algebraische Zahl vom Grad n > 1, die f(z) = a_{n}z^{n} + \dots + a_{1}z + a_{0} = 0,\,(n>1,\,a_{n} \ne 0) erfüllt. Weiterhin sei z_m = \frac{p_m}{q_m} wie oben. Dann erhalten wir f(z_{m}) = f(z_{m}) - f(z) = a_{1}(z_{m}-z) + a_{2}(z_{m}^{2} - z^{2}) + \dots + a_{n}(z_{m}^{n} - z^{n}). Nun teilen wir beide Seiten der Gleichung durch zmz und benutzen die algebraische Identität \frac{u^{n}-v^{n}}{u-v}=u^{n-1} + u^{n-2}v + u^{n-3}v^{2} + \dots + uv^{n-2} + v^{n-1}. Es ergibt sich also \frac{f(z_{m})}{z_{m}-z} = a_{1} + a_{2}(z_{m} + z) + a_{3}(z_{m}^{2} + z_{m}z + z^{2}) + \dots + a_{n}(z_{m}^{n-1} + \dots + z^{n-1}). Da | zmz | < 1 für ausreichend großes m gilt, können wir folgende grobe (aber vollkommen ausreichende) Abschätzung machen: \left|\frac{f(z_{m})}{z_{m} - z}\right| < |a_{1}| + 2|a_{2}|(|z| + 1) + 3|a_{3}|(|z| + 1)^{2} + \dots + n|a_{n}|(|z| + 1)^{n-1} =\colon M. M ist eine Konstante, da wir z als feste Zahl angenommen haben. Wenn wir jetzt m so groß wählen, dass in z_m=\frac{p_m}{q_m} der Nenner qm > M ist, erhalten wir die Ungleichungskette |z - z_{m}| > \frac{|f(z_{m})|}{M} > \frac{|f(z_{m})|}{q_{m}}\;(1). Wenn wir zur Abkürzung p für pm und q für qm schreiben, dann ist |f(z_{m})| = \left|\frac{a_{0}q^{n} + a_{1}q^{n-1}p + \dots + a_{n}p^{n}}{q^{n}}\right|\;(2). Nun kann die Zahl zm keine Nullstelle des Polynoms f sein, denn sonst könnte man (xzm) aus f(x) ausklammern. Daraus würde aber im Widerspruch zur Voraussetzung (der Grad von z ist n) folgen, dass z einer Gleichung genügen würde, deren Grad < n wäre. Daher ist f(z_m) \ne 0. Setzt man (2) in (1) ein, erhält man einen ganzzahligen Zähler und den Nenner qn + 1. Dieser Zähler ist ungleich 0, also vom Betrag größer oder gleich 1. Somit ergibt sich: |z - z_{m}| > \frac{|a_{0}q^{n} + \dots + a_{n}p^{n}|}{|q^{n+1}|} \geq \frac{1}{q^{n+1}} = \frac{1}{q_{m}^{n+1}}.

[Bearbeiten] Beispiele für transzendente Zahlen

[Bearbeiten] Verallgemeinerung

Im Kontext allgemeiner Körpererweiterungen L/K betrachtet man ebenfalls Elemente in L, die algebraisch oder transzendent über K sind. Siehe dazu Algebraisch.

[Bearbeiten] Literatur

  • P. Bundschuh Zahlentheorie. Heidelberg, Springer 1998, 4. Aufl., ISBN 3-540-43579-4.
    Bietet einen einführenden Überblick zum Thema "transzendente Zahlen" an.
  • A. Baker Transcendental number theory. Cambridge, Cambridge University Press 1990 (Nachdruck), ISBN 052139791X.
    Ein anspruchvolles Standardwerk, das tiefgreifende Theoreme entwickelt, aber profundes Vorwissen voraussetzt.
  • A. Shidlovskii Transcendental numbers. Berlin, de Gruyter 1989, ISBN 3-11-011568-9.
    Besser lesbar als das Buch von Baker, dennoch ähnlich fundiert.
  • A. Jones, S. Morris, K. Pearson Abstract Algebra and Famous Impossibilities. New York, Springer 1994, 2. Aufl., ISBN 0-387-97661-2.
    Enthält eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Erläuterung des Lindemannschen Transzendenzbeweises für π.
  • D. Hilbert Über die Transcendenz der Zahlen e und π. Mathematische Annalen 43, 216-219 (1893).

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Static Wikipedia (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2006 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia February 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu