Tribus (Rom)
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Die Tribus (Plural: Tribus) war eine Abteilung der Bürgerschaft in der römischen Republik. Es gab insgesamt vier städtische Tribus (sog. tribus urbanae) und zunächst 26, dann 31 ländliche Tribus (tribus rusticae). Ursprünglich stellten sie geschlossene räumliche Gebiete dar.
Jede Tribus untergliederte sich in fünf centuriae seniorum und fünf centuriae iuniorum. Jeder Vollbürger musste in einer Tribus eingeschrieben sein. Daher wurde aus den Tribus auch der Zensus gebildet sowie die Kriegssteuer (lat. tributum) erhoben.
Die vier städtischen Tribus (Suburana, Palatina, Esquilina und Collina) wurden nach Livius 1,43,13 durch den König Servius Tullius eingerichtet. Die ältesten der ländlichen Tribus befanden sich im Umfeld Roms und weisen geographischen Namen auf. Es sind die Tribus Lemonia, Camilia, Pupinia, Pollia und Voltinia. Im 5. Jh. v.u.Z. kamen Tribus mit Namen auf, die nach bedeutenden gentes dieser Zeit benannt wurden: Romilia, Claudia, Fabia, Horatia, Papiria, Menenia, Aemilia, Voturia, Sergia und Cornelia. Im 4. Jh. u.Z. kam eine große Anzahl Tribus hinzu, deren Namen wieder geographischer Natur war. Es sind die Tribus Galeria, Clustumina, Stellatina, Tromentina, Sabatina, Arnensis, Pomptina, Publilia, Maecia, Scaptia, Oufentina, Falerna, Aniensis und Terentina. Die letzten beiden der insgesamt 35 Tribus wurden nach Livius 1,43,12 im Jahr 241 v.u.Z. eingerichtet (Velina und Quirinia). Obwohl später das römische Bürgergebiet erweitert wurde, wurden keine neuen Tribus mehr geschaffen. Die neu hinzugekommenen römischen Bürger wurden einer der existierenden Tribus zugewiesen. Aus der räumlichen Gliederung entstand ein zusammengestückelter Stimm- und Verwaltungsbezirk.
Nach den Tribus wurden auch eine Form der Volksversammlung gegliedert (sog. comitia populi tributa) und die (bis auf die fehlende Beteiligung der Patrizier) damit identische Versammlung der Plebejer (concilium plebis), die nicht von einem Konsul oder Praetor, sondern von den Volkstribunen geleitet wurde.
Siehe auch: Comitia
[Bearbeiten] Literatur
- Jochen Bleicken: Die Verfassung der römischen Republik. 8. Aufl. Paderborn [u. a.]: Schöningh, 2000. ISBN 3-506-99405-0
- Hans Volkmann, Der kleine Pauly 5 (München 1979) 950-952 s.v. Tribus.