Untergrundkirche
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Als Untergrundkirchen werden christliche Kirchen bezeichnet, die auf Grund staatlicher oder religiöser Repression und Verfolgung dazu gezwungen sind, sich im Geheimen und in Privathäusern zu Gottesdiensten und Versammlungen zu treffen. Das frühe Christentum war zur Zeit der Verfolgung eine Untergrundkirche. Auch die französischen Hugenotten konnten sich nach Beginn der Verfolgungen nur noch in Form von Untergrundkirchen organisieren. Zur Zeit des Kommunismus nach 1945 gab es in den osteuropäischen Staaten ebenfalls heimlich agierende christliche Glaubensgemeinschaften, die sich dem staatlich verordneten Atheismus widersetzten.
[Bearbeiten] Katholische Kirche Chinas
Heute gibt es nach wie vor eine Reihe von Ländern, in denen es keine Religionsfreiheit gibt und in denen vor allem Anhänger des Christentums verfolgt, verhaftet und ermordet werden, so dass sie in die Illegalität gedrängt werden. Am bekanntesten ist die Situation in China. Dort gründete der Staat 1958 die so genannte Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung als offizielle Staatskirche ohne Verbindung zum Vatikan und unabhängig von Weisungen des Papstes. Die Bischöfe werden vom chinesischen Staat eingesetzt. In den 1970er Jahren entstanden hier Untergrundkirchen, deren Mitglieder bei Entdeckung verhaftet und teilweise getötet wurden. Seit 1994 hat die Repression der Untergrund-Christen in China zugenommen. Die offizielle katholische Kirche hat 74 Bischöfe, 1740 Priester und 3500 Schwestern, die Untergrundkirchen haben rund 46 Bischöfe, 1000 Priester und 1700 Schwestern. Die Mitgliederzahl der christlichen Untergrundkirchen soll bei über 10 Millionen liegen; offen ist, ob dabei die Protestanten mitgezählt werden, die den Begriff Hauskirchen benutzen und die Zahl der Katholiken deutlich übertreffen.
