Wechselkursparität
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Als Wechselkursparität (lat. Gleichheit) bezeichnet man in der Wirtschaft
- ein festes Umtauschverhältnis zwischen zwei Währungen oder einer Währung und einem Sachwert. Das Umtauschverhältnis wird von einer staatlichen Institution (meistens der Zentralbank per nicht-gesetzlicher Bindung oder der Regierung per Gesetz) fixiert.
- ein (nicht notwendigerweise dauerhaftes) Umtauschverhältnis zwischen zwei Währungen von Eins. Diese Bezeichnung wird hauptsächlich für den Euro-Dollar-Wechselkurs verwendet, der um diese Parität herum pendelt.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der ersten Definition, da diese die gebräuchlichere ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich hatten die meisten Währungen ein feststehendes Wertverhältnis zu den Münzmetallen, insbesondere zu Silber und Gold. Der Wert der Münzen entsprach dem Metallwert. Mit der zunehmenden Bedeutung des Papiergeldes wurde es notwendig ein bestimmtes Umtauschverhältnis einer Währung zum Gold festzulegen. Die Nationalbanken, als Emittenten des Papiergeldes, verpflichteten sich, bei Vorlage von Papiergeld eine bestimmte Menge Gold herauszugeben, dies war der sogenannte Goldstandard. Die Staaten verfügten über entsprechende Goldreserven.
Der US-Dollar war bis in die späten 1960er an Gold gebunden, eine Unze Feingold hatte zunächst die Parität von 35 US-Dollar. Zur Aufrechterhaltung der Goldparität wurde 1961 zwischen mehreren Ländern ein Goldpool vereinbart, dabei verpflichteten sich die teilnehmenden Länder durch Marktintervention den Goldpreis in einer bestimmte Höhe zu halten.
In einer Fernsehansprache am 15. August 1971 kündigte der US-Präsident Richard M. Nixon einseitig das Abkommen von Bretton-Woods nach dreißig Jahren. Am (12. Dezember 1971) wurde die Goldparität endgültig obsolet.
Als Ersatz dienten die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie feste Wechselkurse verschiedener Währungen untereinander.
[Bearbeiten] Ziele fester Wechselkurse
Hauptartikel Währungspolitik
Eine Bindung des Außenwertes einer Währung wird häufig zur Eindämmung der Inflation im Inland eingesetzt. Dies kann erreicht werden, da sich bei festen Wechselkursen Importe nicht mehr durch Abwertungen verteuern können.
Ein zweites ökonomisches Ziel fester Wechselkurse besteht in der Förderung des Außenhandels. Der Import und Export wird dadurch erleichtert, dass für einen längeren Zeitraum die Handelspartner auf einen feststehenden Erlös setzen können und Währungsrisiken entfallen.
Die Argentinien-Krise und andere große Währunskrisen zeigen jedoch, dass der erwartete volkswirtschaftliche Nutzen nicht zwangsläufig eintreten muss. Dennoch stellen feste Wechselkurse neben dem freien Floating und dem dirty Floating immer noch eine bedeutende Form der Währungspolitik dar.