Wilhelm von Malmesbury
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Wilhelm von Malmesbury (* um 1080/1095 in Wiltshire; † um 1143) war ein englischer Geschichtsschreiber, Sohn eines Normannen und einer Engländerin, und Mönch in Malmesbury Abbey.
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[Bearbeiten] Biographie
Wilhelms Erziehung, die er in Malmesbury Abbey genoss, umfasste auch oberflächlich Logik und Physik, in erster Linie jedoch widmete er sich der Moralphilosophie und vor allem der Geschichte. Er stellte eine Sammlung mittelaltericher Erzählungen zusammen und schrieb einen populären Bericht über englische Geschichte, der auf den Historia ecclesiastica gentis Anglorum (Kirchengeschichte des englischen Volkes) des Beda beruhte.
Als Fortsetzung verfasste er um 1120 die Gesta regum anglorum (Taten der englischen Könige (449-1127), die heute bei modernen Gelehrten als einer der großen Werke englischer Geschichtsschreibung gilt. Ihr folgte 1125 die Gesta pontificum anglorum (Taten der englischen Bischöfe). Anschließend schrieb Wilhelm über theologische Themen. Eine Überarbeitung der Gesta regum anglorum aus dem Jahr 1127 widmete er dem Grafen Robert von Gloucester.
Wilhelm schloss Bekanntschaft im dem Bischof Roger von Salisbury, der in Malmesbury eine Burg hatte, aufgrund der er 1140 vielleicht die Abtei Malmesbury angeboten bekam; Wilhelm lehnte ab und zog es vor, Gelehrter zu bleiben. Seinen einzigen öffentlichen Auftritt hatte er 1141 auf dem Konzil von Winchester, bei dem sich der Klerus auf die Seite der Kaiserin Mathilde stellte. Zu dieser Zeit schrieb er die Historia Novella (Neue Geschichte (1128-1142)), in der er über die Ereignisse seit 1125 berichtet, darunter auch die Anarchie unter König Stephan. Diese Arbeit schließt abrupt mit dem Ende des Jahres 1142 und dem nicht eingelösten Versprechen einer Fortsetzung – vermutlich starb Wilhelm, bevor er die Arbeit wieder aufnehmen konnte.
[Bearbeiten] Bedeutung
Wilhelm von Malmesbury wird als einer der besten englischen Geschichtsschreiber seiner Zeit angesehen, John Miltons Meinung, er sei sowohl dem Stil und dem Urteils nach ("both for style and judgment") bei weitem der beste Schreiber von allen ("by far the best writer of all") Chronisten des 12. Jahrhunderts. Ein starker lateinischer Stylist mit literarischem und historiographischem Instinkt und – für seine Zeit – bemerkenswertem Klang. Er ist für die Zeit ab 1066 eine Autorität von beachtlichem Wert; viele Anekdoten und scharfsinnigen Urteil zu Personen und Ereignissen können seinen Werken entnommen werden.
[Bearbeiten] Bibliographie
- William of Malmesbury: Gesta Regum Anglorum , Band I, herausgegeben und übersetzt von R. A. B. Mynors, Oxford University Press, 1998. ISBN 019820678X
- William of Malmesbury: Gesta Regum Anglorum , Band II: Allgemeine Einführung und Kommentar, R. M. Thomson und M. Winterbottom, Oxford University Press, 1999. ISBN 0198206828
- William of Malmesbury: Saints' Lives, Herausgegeben von M. Winterbottom und R. M. Thomson, Oxford University Press, 2002, ISBN 0198207093
- William of Malmesbury: Historia Novella, herausgegeben von Edmund King, übersetzt von K. R. Potter, Oxford University Press, 1999, ISBN 0198201923
- William of Malmesbury, Chronicle of the Kings of England, Übersetzung von Rev. John Sharpe, 1815. J.A. Giles (Hg.). London: George Bell and Sons, 1904.
- William of Malmesbury: The Deeds of the Bishops of England [Gesta Pontificum Anglorum], Übersetzt von David Preest, 2002, ISBN 0851158846
- Rodney M Thomson, William of Malmesbury, ISBN 1843830302
[Bearbeiten] Weblinks
- Lateinische Chronisten des 11. bis 13. Jahrhunderts: William of Malmesbury aus The Cambridge History of English and American Literature, Band I, 1907–21.
- Deeds of the English Kings, Auszüge.
- Schlacht von Hastings, 1066, Auszüge (englisch).
- Bericht über die Schlacht von Lincoln 1142, Auszüge (englisch).
- Historia Novella, Auszüge.