Wilhelmstein
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Der Wilhelmstein ist eine kleine künstlich geschaffene Insel in der Region Hannover mit einer darauf befindlichen Festung, der Festung Wilhelmstein. Sie liegt im Steinhuder Meer nahe Hagenburg. Man kann sie per "Auswanderer"-Boot von Steinhude aus sehr gut erreichen. Die Insel hat eine Fläche von nur 0,014 km² und ist damit rund 30 x kleiner als die Insel Mainau im Bodensee.
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[Bearbeiten] Geschichte
1761 - 1767 erbaut als vierstrahlige tenaillierte Inselfestung mit modernster Bewaffnung durch Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (1724-1777), beherbergte sie ursprünglich eine Militärschule, die zu ihren Schülern den nachmaligen preußischen General und Heeresreformer Scharnhorst zählte. Rund um die Hauptinsel wurden weitere 16 Außenwerke errichtet, auf denen Werkstätten, Magazine, Studienräume und sogar ein Versuchsgarten eingerichtet wurden. Diese Außenwerke bestehen heute nicht mehr, sie wurden durch Verfüllung der Zwischenräume in die Hauptinsel integriert.
[Bearbeiten] Bedeutung
Der Wilhelmstein galt trotz seiner geringen Ausdehnung als Mittelpunkt des Kleinstaates Schaumburg-Lippe und wurde lange Zeit als verspielter Einfall eines Fürsten angesehen. Als jedoch 1787 hessische Truppen die Grafschaft besetzten, scheiterten sie an der uneinnehmbaren Inselfestung und mussten, nach Intervention der Reichsführung, wieder abziehen. Hier wurde auch 1772 das erste Unterseeboot der Welt, der Steinhuder Hecht zu Wasser gelassen. Später diente der Wilhelmstein zeitweilig als Staatsgefängnis der Fürsten zu Schaumburg-Lippe. Die Zitadelle der Festung ist heute ein Museum, in dem Planmaterial, Waffen und andere Dinge aus der Geschichte des Wilhelmstein gezeigt werden. In den Sommermonaten wird hier auch eine kleine Gaststätte betrieben.
Mit der Gebietsreform kam das Steinhuder Meer in den Besitz des finanzkräftigeren Landkreises Hannover. Der Wilhelmstein gehört jedoch nach wie vor der Familie Schaumburg-Lippe.
[Bearbeiten] Sonstiges
Seit dem 21. Mai 2005 ist es erstmals seit über 50 Jahren auch wieder möglich, sich im ehemaligen Zimmer des Inselkommandanten standesamtlich trauen zu lassen. Die standesamtliche Trauung, wurde ursprünglich ab ca. 1900 eingeführt und war sehr beliebt. Nach dem Krieg aber versiegte das Interesse und man stellte diese Möglichkeit, sich das Ja-Wort zu geben, ein.
Siehe auch: Liste von Festungen
[Bearbeiten] Bilder
[Bearbeiten] Literatur
- Curd Ochwadt: Wilhelmstein und Wilhelmsteiner Feld. Vom Werk des Grafen Wilhelm zu Schaumburg-Lippe (1724- 1777). Hannover: Charis-Verlag [um 1970].
- Das Steinhuder Meer. Eine Sammlung von Nachrichten und Beschreibungen bis 1900. Mit Übersetzungen und Nachbemerkungen hrsg. von Curd Ochwadt. 2. Aufl. Hannover: Charis-Verlag 1975. ISBN 3-921160-03-0
- Silke Wagener-Fimpel, Martin Fimpel: Die Festung Wilhelmstein im Steinhuder Meer. Bückeburg: Schaumburger Landschaft 2004. ISBN 3-00-011662-1
- Ernst Andreas Friedrich: Wenn Steine reden könnten. Landbuch-Verlag, Hannover 1989, ISBN 3-7842-0397-3
[Bearbeiten] Weblinks
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