Zeche Eintracht Tiefbau
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Zeche Eintracht Tiefbau war ein Steinkohlen-Bergwerk in Essen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Zeche entstand als fortgeführter Tiefbaubetrieb einer schon seit längerer Zeit in Betrieb befindlichen Stollenzeche.
Bereits 1765 wurde in Freisenbruch der Eintracht-Stolln in Betrieb genommen. Die Berechtsame dieses Stollenbetriebes wurde fortwährend vergrößert. 1818 wurde eine bergrechtliche Gewerkschaft gegründet. Mehrere große Grubenfeldbesitzer wurden konsolidiert, und die Stollenzeche künftig als Gewerkschaft des Eintracht Erbstollen fortgeführt.
Nach zunehmender Erschöpfung der Vorräte auf Höhe der Erbstollensohle wurde die Gewerkschaft 1856 nach nochmaliger Grubenfeldvergrößerung zur Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Eintracht Tiefbau konsolidiert. Im gleichen Jahr wurde südlich der Bochumer Landstraße in Freisenbruch mit dem Abteufen des Schachtes 1 begonnen. Dieser konnte 1858 in Förderung gehen. Der alte Erbstollen wurde weiterhin als Wasserlösungsstrecke für die neuen tieferen Grubenbaue genutzt.
In den 1860er Jahren wurde ein zweiter Schacht namens Justus geteuft, welcher aber nicht lange in Förderung blieb.
Nach 1873 wurde eine zweite separate Betriebsanlage an der Alleestraße abgeteufelt. Diese ging 1877 unter dem Namen Eintracht Tiefbau II in Betrieb.
1883 wurde auf der Schachtanlage Eintracht Tiefbau I eine Kokerei angeblasen. Als sich nach 1890 ergab, dass die Zeche Eintracht Tiefbau vornehmlich Ess- und Magerkohlen wird abbauen können, wurden umfangreiche Aus- und Umbaumaßnahmen durch die Gewerkschaft Eintracht Tiefbau durchgeführt.
1894 wurde die Kokerei Schacht 1 wieder außer Betrieb genommen, da die Zeche nicht mehr ausreichend verkokbare Kohle förderte.
Ab 1896 wurde auf der Betriebsanlage II ein kleiner gebrochener Wetterschacht abgeteuft (gebrochen = erst senkrecht, dann schräg abwärts führend). 1897 erhielt Schacht 1 ein neues stählernes Fördergerüst. 1898 wurde nun für die Ess- und Magerkohlenförderung eine Brikettfabrik auf Schacht 1 in Betrieb genommen.
Von 1910 bis 1912 wurde neben Schacht 1 der Schacht 3 als neuer Hauptförderschacht abgeteuft und in Betrieb genommen. Dieser wurde mit einer Doppelförderung ausgestattet. Nach dessen Fertigstellung wurde der kleine Wetterschacht auf der Anlage II abgeworfen und verfüllt. Schacht 1 wurde als Wetterschacht fortgeführt.
Die Förderung erreichte 630 000 t bei 1970 Beschäftigten.
[Bearbeiten] Stillegung
Nach dem ersten Weltkrieg ergab sich, dass die seinerzeit wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte der Zeche nach und nach erschöpft waren. Zudem zeichnete sich für Magerkohle eine extreme Verschlechterung der Absatzsituation ab.
Daher beschloss die Gewerkschaft Eintracht Tiefbau, die gesamte Förderanlage im Jahre 1925 stillzulegen. Am 01. August wurde die Zeche geschlossen.
Die Schächte wurden verfüllt und die Tagesanlagen abgebrochen. Das Grubenfeld wurde 1926 von der Gewerkschaft ver. Constantin der Große im Besitz der Friedrich Krupp AG erworben und in Reserve gehalten. 1937 erwarb die Gewerkschaft Langenbrahm das Grubenfeld. Teile des Grubenfeldes wurden Pachtweise an die Zechen Katharina, Neu Mecklingsbank und Lucia abgegeben.
[Bearbeiten] Heutiger Zustand
Nach erfolgtem Abbruch der Tagesanlagen sind von den Gebäuden der Zeche Eintracht Tiefbau keine Spuren mehr zu finden. Einige verbrochene Stollenmundlöcher in Freisenbruch können der alten Erbstollenzeche zugehörig gewesen sein.
Auf dem Schachtgelände Eintracht Tiefbau 1/3 befindet sich eine Wohnsiedlung (Minnesängerviertel) mit einem Altenheim.
Koordinaten fehlen! Hilf mit.