Basic English
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Basic English ist eine vereinfachte Form des Englischen, in der lediglich die wichtigsten Wörter der englischen Sprache vorkommen. Die von Charles Kay Ogden im Jahr 1930 geschaffene Englischvariante wird manchmal auch als Plansprache bezeichnet, da diese Form des Englischen einst als Welthilfssprache dienen sollte. Es sollte nicht mit dem formal ähnlichen, jedoch für ein sehr spezielles Anwendungsgebiet geschaffenen Simplified English verwechselt werden. BASIC ist die Abkürzung für British American Scientific International Commercial (Language).
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[Bearbeiten] Ursprung
Ogden entwickelte Basic English zusammen mit I. A. Richards in den 1920er Jahren, als er den Wortschatz des Englischen analysierte und fand, dass der Wortschatz des Englischen viel einfacher als der des Französischen oder Lateinischen sei. Richards benutzte dann auch Basic English, um Englisch zu unterrichten.
[Bearbeiten] Struktur
Basic English verfügt nur über 850 Wörter, wobei viele Begriffe aus mehreren Wörtern gebildet werden. Basic English sei, laut Ogden in sieben Wochen erlernbar, während Esperanto in sieben Monaten und eigentliches Englisch in sieben Jahren zu erlernen sei. Laut Ogden könne man mit den 850 Wörtern alles, was man in gewöhnlichem Englisch ausdrücken kann, auch in Basic English ausdrücken. Das deutschsprachige Standardwerk, unter Anleitung von Ogden selbst verfasst, zum Erlernen der Sprache basiert auf 40 Unterrichtsstunden. Bei 2 h wöchentlich ist es nicht ganz das Pensum für ein halbes Jahr Unterricht.
Erreicht wird das im Wesentlichen durch Verzicht auf Verben, ein Verfahren, das so nur im Englischen funktioniert. Darüber, was überhaupt ein Wort ist, gibt es in der Linguistik ohnehin Streit. Ogden und Richards zählen aber zum Beispiel die Formen I, we und be, am, is, are, were und eine Reihe weiterer als je nur ein Wort. Eine Reihe von Wörtern, z.B. die Zahlen, die Namen der Monate usw., werden als Sonderwortschatz behandelt und sind in den 850 Wörtern nicht enthalten.
Basic English ist nach Ogden und Richards 1. eine Plansprache, 2. eine Lehrmethode, um Englisch zu lernen und 3. ein Mittel des Denkens. Für die beiden erste Ziele sind exakt dokumentierte Methoden unter ihrer Anleitung entstanden und ausreichend vollständig in deutscher Sprache verfügbar (dies ist nicht der Fall in anderen europäischen Sprachen).
[Bearbeiten] Kritik
Ogdens und Richards' Basic English ist in der Folge heftig umstritten gewesen. Was die Autoren als besonderen Vorteil der Plansprache betrachten, nämlich dass sie Teil einer natürlichen Sprache sei, gereicht ihr in der Kritik zum besonderen Nachteil:
- Ogden behielt die sehr unregelmäßige Rechtschreibung des Englischen bei und auch die Aussprache ist genauso wenig normiert, wie das bei den verschiedenen Formen des Englischen der Fall ist.
- Heute dient Basic English im Wesentlichen als Einführung ins eigentliche Englisch und verfehlt damit eines der Ziele von Welthilfssprachen, nämlich eine neutralere und einfache Sprachform zur Verständigung aller Menschen zu fördern ohne eine Sprachgemeinschaft ungerechtfertigt zu privilegieren. Kritiker behaupten, Basic English sei nur ein Instrument zur Verschleierung des englischen Sprachimperialismus.
- Darüber hinaus besitzt eine Vereinigung zur Unterrichtung des Englischen, der British Council, die Rechte an der Sprache.
- Als Lehrmethode hat sich Basic English zwar bewährt, aber bereits in den 1940er Jahren wurde ihr amtlich beschieden, dass sie nur eine von vielen Lehrmethoden sei.
George Orwell karikiert in seinem berühmten Sprachessay über Neusprech in seinem Roman 1984 wohl auch Basic English.
[Bearbeiten] Nachwirkung
Die Erprobung von Basic English konnte stichhaltige Indizien dafür liefern, dass Menschen mit erstaunlich wenigen Wörtern das auszudrücken vermögen, was sie denken. Nach Ogden und Richards reichen sogar nur 600 Wörter aus um alles auszudrücken, was man auf Englisch sagen will, jedoch ergibt dies nach ihren eigenen Worten ein Pidgin. Basic English veranlasste Forschungen zur Entwicklung von Grundwortschätzen auch in anderen Sprachen, z.B. des français fondamental.
[Bearbeiten] Textbeispiel: Genesis in Basic English
- 1:1 At the first day God made the heaven and the earth.
- 1:2 And the earth was waste and without form; and it was dark on the face of the deep: and the Spirit of God was moving on the face of the waters.
- 1:3 And God said, Let there be light: and there was light.
- 1:4 And God, looking on the light, saw that it was good: and God made a division between the light and the dark,
- 1:5 Naming the light, Day, and the dark, Night. And there was evening and there was morning, the first day.
- 1:6 And God said, Let there be a solid arch stretching over the waters, parting the waters from the waters.
- 1:7 And God made the arch for a division between the waters which were under the arch and those which were over it: and it was so.
- 1:8 And God gave the arch the name of Heaven. And there was evening and there was morning, the second day.
- 1:9 And God said, Let the waters under the heaven come together in one place, and let the dry land be seen: and it was so.
- 1:10 And God gave the dry land the name of Earth; and the waters together in their place were named Seas: and God saw that it was good.
- 1:11 And God said, Let grass come up on the earth, and plants producing seed, and fruit-trees giving fruit, in which is their seed, after their sort: and it was so.
- 1:12 And grass came up on the earth, and every plant producing seed of its sort, and every tree producing fruit, in which is its seed, of its sort: and God saw that it was good.
- 1:13 And there was evening and there was morning, the third day.
- 1:14 And God said, Let there be lights in the arch of heaven, for a division between the day and the night, and let them be for signs, and for marking the changes of the year, and for days and for years:
- 1:15 And let them be for lights in the arch of heaven to give light on the earth: and it was so.
- 1:16 And God made the two great lights: the greater light to be the ruler of the day, and the smaller light to be the ruler of the night: and he made the stars.
- 1:17 And God put them in the arch of heaven, to give light on the earth;
- 1:18 To have rule over the day and the night, and for a division between the light and the dark: and God saw that it was good.
[Bearbeiten] Basic Englisch als Lehrmethode
Dass die Aussprache wegen der beibehaltenen Rechtschreibung des Englischen nicht genormt sei, beruht auf Unkenntnis. Im Gegenteil ermöglicht die Beschränkung des Wortschatzes eine Reihe von vereinfachten Regeln z.B. zur Betonung, die das Erlernen erleichtern.
Die Anwendung als Unterrichtsmethode erfordert von Seiten der Lehrer sehr viel Übung, da es keineswegs leicht ist, sich "einfach so" auf den vorgegebenen Wortschatz zu beschränken.
Viele Werke der Literatur sind exemplarisch in Basic Englisch übertragen worden, insbesondere auch die Bibel, so dass es sehr viel Lehrmaterial gibt.
[Bearbeiten] Andere Teilsprachen
Basic English veranlasste Forschungen zur Entwicklung von Grundwortschätzen auch in anderen Sprachen, z.B. des français fondamental.
Das Konzept der Wikipedia auf Simple English (Hauptseite) basiert ebenfalls auf Basic English. Vereinfachte Wortwahl und Grammatik sind dort allerdings nur Richtlinien und nicht normiert, damit ist das dortige Simple English nach der strengen Definition keine Plansprache.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wikipedia auf Simple English |
Wiktionary: Liste der 850 Wörter – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |