Bertolt Brecht
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Bertolt Brecht (gebürtig Eugen Berthold Friedrich Brecht; * 10. Februar 1898 in Augsburg; † 14. August 1956 in Berlin) wird als einflussreichster deutscher Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Er ist auch international für seine Werke angesehen und ausgezeichnet worden. Brecht gilt als Begründer des Epischen Theaters bzw. „dialektischen Theaters“.
Inhaltsverzeichnis |
Leben
Kindheit und Jugend
Eugen Berthold Friedrich Brecht kam am 10. Februar 1898 in Augsburg auf die Welt. Sein Vater war Berthold Friedrich Brecht, leitender Angestellter und später Direktor der haindlschen Papierfabrik, seine Mutter Sofie Brecht, geb. Brezing. Der junge Brecht wurde Eugen genannt (Berthold bzw. Bertolt wählte er als Rufnamen erst später). Er war ein eher schüchterner, immer etwas kränkelnder Junge, der stets liebevoll von seiner Mutter umsorgt wurde. Nach der Volksschule besuchte er von 1908 bis 1917 das heute noch bestehende Peutinger-Realgymnasium in Augsburg, welches er mit dem Notabitur abschloss.
Anfänglich noch von der allgemeinen Kriegseuphorie angesteckt, kritisierte er schon in seiner Schulzeit in einem Aufsatz über Horaz' Dulce et decorum est ... deutlich den Krieg („Süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben“; eine „Zweckpropaganda“, auf die nur „Hohlköpfe“ hereinfallen), wofür er mit einem Schulverweis bestraft wurde. Nur die angesehene Stellung seines Vaters und die Intervention eines Religionslehrers, der sich für ihn einsetzte, bewahrte ihn vor der Vollstreckung dieser Strafe. [1]
Studium
Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings im Jahr 1918 schon unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Zu dieser Zeit lernte er Paula Banholzer kennen, die 1919 seinen Sohn Frank zur Welt brachte. Frank kam 1943 als deutscher Soldat an der Front bei einem Kinobrand in Russland ums Leben.
Schaffenszeit vor dem Exil
1920 starb Brechts Mutter. Im gleichen Jahr schloss er Freundschaft mit dem bekannten Kabarettisten Karl Valentin, den er sehr schätzte. Die gemeinsame Arbeit hat das spätere Schaffen Brechts deutlich beeinflusst. Ab 1920 reiste Brecht oft nach Berlin, um Beziehungen zu Personen aus dem Theater und zur literarischen Szene aufzubauen. 1924 zog er ganz nach Berlin. Hier arbeitete er zunächst zusammen mit Carl Zuckmayer als Dramaturg an Max Reinhardts Deutschem Theater, an den Münchner Kammerspielen inszenierte er in diesen Jahren selbst. Im Jahr 1922 erhielt er den Kleist-Preis und heiratete die Schauspielerin und Opernsängerin Marianne Zoff. Ein Jahr später bekamen sie am 12. März eine Tochter mit Namen Hanne (Hiob). Mit den Tantiemen aus der Die Dreigroschenoper (UA: 31. August 1928), dem bis heute erfolgreichsten deutschen Musical, konnte sich Brecht sein erstes Haus in Utting am Ammersee kaufen.
Kurz danach lernte er seine spätere Frau Helene Weigel kennen, die 1924 seinen zweiten Sohn Stefan gebar. Drei Jahre später ließ er sich von Marianne Zoff scheiden. Nach der Heirat mit Helene Weigel 1929 kam Tochter Barbara zur Welt.
Brecht entwickelte sich in der zweiten Hälfte der 20er Jahre zum überzeugten Kommunisten und verfolgte fortan mit seinem Werk politische Ziele. Er trat aber nie in die KPD ein. Parallel zur Entwicklung des politischen Denkens verläuft ab 1926 die Entwicklung des epischen Theaters. Ein wichtiger theatertheoretischer Aufsatz sind die Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (1930, zusammen mit Peter Suhrkamp verfasst). Die Zusammenarbeit mit Kurt Weill in mehreren musikdramatischen Werken war für die Entwicklung des epischen Theaters wesentlich.
Mit seinen Werken wollte Brecht gesellschaftliche Strukturen durchschaubar machen, vor allem in Hinsicht auf ihre Veränderbarkeit. Literarische Texte mussten für ihn einen Gebrauchswert, einen Nutzen haben.
Die Marxismusrezeption Brechts wurde dabei sowohl von undogmatischen und parteilosen Marxisten wie Karl Korsch, Fritz Sternberg und Ernst Bloch als auch von der offiziellen KPD-Linie beeinflusst. Es entstand eine Reihe marxistischer Lehrstücke. Die Werke aus dieser Zeit sind beeinflusst durch das Studium der Schriften von Hegel und Marx. Die 1927 veröffentlichte Gedichtsammlung Bertolt Brechts Hauspostille besteht jedoch weitestgehend aus früher verfassten Texten. 1928 feierte Brecht mit seiner von Kurt Weill vertonten Dreigroschenoper einen der größten Theatererfolge der Weimarer Republik. Eine verbreitete Vorstellung sieht im Welterfolg ein Missverständnis: geschrieben als Gesellschaftskritik, umjubelt von jenen, die Brecht kritisieren wollte. Von anderen Forschern werden die unscharfen Konturen der Gesellschaftskritik insbesondere in der Fassung von 1928 hervorgehoben und die These eines Missverständnisses abgewiesen. In späteren Überarbeitungen, vor allem in seinem von den Produzenten abgelehnten Drehbuch für die Verfilmung der Dreigroschenoper und in seinem 'Dreigroschenroman' (1934), verschärfte Brecht die kritische Tendenz des Stoffes erheblich.
Brecht wollte immer mit seinen Auftritten Einfluss nehmen, suchte sich gezielt Medien wie z. B. das Radio oder das Theater aus, mit denen er das entsprechende Publikum erreichen konnte. Er strebte eine allmähliche gesellschaftliche Umwälzung an, in der es zur Inbesitznahme der Produktionsmittel durch die Arbeiterklasse kommen sollte.
Leben im Exil
Zu Beginn des Jahres 1933 wurde eine Aufführung von Die Maßnahme durch die Polizei unterbrochen. Die Veranstalter wurden wegen Hochverrats angeklagt. Am 28. Februar – einen Tag nach dem Reichstagsbrand – verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich schließlich auf Einladung der Schriftstellerin Karin Michaelis nach Skovsbostrand bei Svendborg auf Fünen in Dänemark, wo er sich die nächsten fünf Jahre aufhielt. Im Mai des Jahres wurden seine Werke von den Nationalsozialisten verbrannt.
Brechts Zeit im Exil war sicherlich die härteste Zeit seines Lebens, obwohl er in diesen Jahren einige seiner größten Werke verfasste. 1938 entstand Das Leben des Galilei. Das Stück handelt vom Leben des großen Naturwissenschaftlers, der angesichts der Folterinstrumente der Heiligen Inquisition seine Lehre von der Bewegung der Erde widerrief. Außer Dramen schrieb er auch Beiträge für mehrere Emigrantenzeitschriften in Prag, Paris und Amsterdam. Im Jahre 1939 verließ Brecht Dänemark, lebte ein Jahr in einem Bauernhaus in der Nähe Stockholms und im April 1940 in Helsinki. Brecht im Exil äußerte sich nie explizit kritisch gegenüber Obrigkeit, Staat und Gesellschaft, sondern immer nur unterschwellig; gerade so kritisch, dass er sich nicht selbst zum Märtyrer seiner Ideen machte. Während eines Sommeraufenthalts in Marlebäck, wohin die Familie von der finnischen Schriftstellerin Hella Wuolijoki eingeladen worden war, schrieb Brecht nach einem Text Wuolijokis den Puntila. Im Sommer 1941 fuhr er via Moskau im Transsibirienexpress nach Wladiwostok. Vom Osten der UdSSR fuhr er mit dem Schiff nach Kalifornien, wo er in Santa Monica in der Nähe von Hollywood lebte. Er stellte sich vor, als Drehbuchautor eine Rolle im Filmgeschäft zu spielen. Dazu kam es nicht. Er hatte kaum Möglichkeit zur politischen Arbeit und bezeichnete sich selbst angesichts des Desinteresses der US-Amerikaner als „Lehrer ohne Schüler“. Mit Charles Laughton, der später in Brechts einziger Theaterarbeit im amerikanischen Exil die Hauptrolle spielte, übersetzte er sein Stück Leben des Galilei, dessen ursprüngliche Fassung am 9. September 1943 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde.
Die USA unterstellten ihm eine kommunistische Einstellung, weshalb er am 30. Oktober 1947 vom Komitee für unamerikanische Aktivitäten vorgeladen und verhört wurde. Auf die Frage, ob Brecht jemals Mitglied der Kommunistischen Partei war oder noch ist, entgegnete Brecht mit dem Hinweis, dass er diese Frage für nicht gerechtfertigt erachte, er aber trotzdem mit dem Verlesen eines vorbereiteten Statements dazu Stellung beziehen möchte. Dies wurde nicht erlaubt und so stellte Brecht fest, dass er nicht Mitglied der oder einer KP war oder ist, auch nicht der Deutschen Kommunistischen Partei. Einen Tag später reiste er – während der Premiere von Das Leben des Galilei in New York – über Paris nach Zürich. Dort hielt er sich ein Jahr auf, da die Schweiz das einzige Land war, in das er noch einreisen durfte; die Einreise nach West-Deutschland wurde ihm untersagt. Im Februar 1948 wurde „Die Antigone des Sophokles“ im Stadttheater Chur uraufgeführt. Drei Jahre später erlangte er die österreichische Staatsbürgerschaft.
Rückkehr nach Berlin
Am 22. Oktober 1948 kehrte er mit tschechoslowakischem Pass über Prag nach Ost-Berlin zurück. Er wohnte, bis er in seinem späteren Brecht-Haus in Berlin-Weißensee einziehen konnte, im notdürftig in Stand gesetzten Hotel Adlon. Später wohnte er in der Chausseestraße in Berlin direkt neben dem Dorotheenstädtischen Friedhof, auf dem er nach seinem Tod bestattet wurde. Hier führte er ein relativ gut situiertes Leben. Im Haus in der Chausseestraße wurde noch vor 1989 eine Gedenkstätte eingerichtet. Im Herbst 1949 gründete er mit Helene Weigel das Berliner Ensemble. Anschließend arbeitete er wieder engagiert für das Theater und erreichte sogar einige Gastspiele in europäischen Großstädten. Nicht nur deshalb kam es bald zu Spannungen mit Vertretern der DDR-Kulturbürokratie. Es wurden auch diverse Stücke abgelehnt, wie z. B. Die Heilige Johanna der Schlachthöfe und der Film Kuhle Wampe. Als es am 17. Juni 1953 zu Massenprotesten der Arbeiter in der DDR kam, äußerte er noch am selben Tag in einem Brief an Walter Ulbricht Zustimmung zu den Maßnahmen der DDR-Regierung und zum Eingreifen der sowjetischen Truppen. In der poetischen Reflexion der Ereignisse zeigte sich allerdings eine deutlich distanziertere Haltung, die sich in dem Gedicht Die Lösung artikulierte. Eine Haltung, die er später – weil er sich vom Westen instrumentalisiert sah – wieder korrigierte.
In seinen letzten Lebensjahren widmete sich Brecht als Leiter des Berliner Ensembles intensiv der Förderung schriftstellerischer wie theatralischer Talente. Es war dabei sein grundsätzliches Bestreben, alle, die er für begabt hielt, in die praktische Theaterarbeit einzubinden, was ihm freilich bei den Schriftstellern nur selten gelang. Zu den jungen Leuten in seinem Umfeld gehören berühmte Namen, von denen man jedoch nicht jeden unbedingt als „Brecht-Schüler“ bezeichnen kann: Heinz Kahlau, Slatan Dudow, Erwin Geschonneck, Erwin Strittmatter, Peter Hacks, Benno Besson, Peter Palitzsch, Ekkehard Schall, Heinz Schubert, Manfred Wekwerth.
Friedrich Torberg setzte zusammen mit Hans Weigel in Österreich einen Boykott gegen die Aufführung der Werke von Bertolt Brecht an den österreichischen Bühnen durch, der bis 1962 anhielt. In der Bundesrepublik Deutschland hingegen dürfen alle Werke von Brecht bis heute ungehindert verbreitet werden. 1954 erhält Brecht den Internationalen Stalin-Friedenspreis, den er persönlich in Moskau entgegennimmt.
Tod
Im Mai des Jahres 1956 wurde Brecht mit einer Grippe in das Berliner Charité-Krankenhaus eingeliefert. Zu seiner Erholung verbrachte er die Sommerfrische im Landhaus am Buckower Schermützelsee in der Märkischen Schweiz. Am 12. August 1956 erlitt er einen Herzinfarkt. Er starb am 14. August 1956 in der Berliner Charité. Am 17. August wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und im Beisein zahlreicher Vertreter aus Politik und Kultur beerdigt. Zusammen mit seiner 1971 verstorbenen Frau Helene Weigel liegt er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begraben.
Episches Theater
Brecht wollte ein analytisches Theater, das den Zuschauer eher zum distanzierten Nachdenken und Hinterfragen anregt als zum Mitfühlen. Zu diesem Zweck „verfremdete“ und desillusionierte er das Spiel absichtlich, um es als Schauspiel gegenüber dem wirklichen Leben erkennbar zu machen (Brecht nannte dies den „Verfremdungseffekt“). Schauspieler sollten analysieren und synthetisieren, d. h. von außen an eine Rolle herangehen, um dann ganz bewusst so zu handeln, wie es die Figur getan hätte. Das epische Theater Brechts steht im Gegensatz zur Lehre Stanislawskis als auch zur Lehre des method acting (methodische Schauspielkunst) von Lee Strasberg, die größtmögliche Realitätsnähe anstrebten und vom Schauspieler verlangten, sich in die Rolle hineinzuversetzen. Brecht vertrat die Auffassung der Dialektik vom Menschen als Produkt der Verhältnisse und seiner Fähigkeit, diese zu verändern.
Brecht nannte seine Neukonzeption des Theaters ursprünglich „episches Theater“, ging aber später dazu über, den Begriff „Dialektisches Theater“ dafür zu benutzen, da in Brechts Theater ein Widerspruch zwischen Unterhaltung und Lernen entstehen soll, was die Illusion des „Emotionalen- Hineingezogenwerdens“ beim Publikum zerstören soll und damit eines von Brechts „Verfremdungseffekten“ hervorruft.
Forschung
Von großer Wichtigkeit für die Brecht-Forschung ist sein Nachlass. Der Großteil des Nachlasses befindet sich im Bertolt-Brecht-Archiv, das zur Akademie der Künste gehört. Der Nachlassteil Zürich wurde 2004 von dem Schweizer Romanisten- und Übersetzerehepaar Reni und Hanswalter Mertens-Bertozzi erworben. 2005 kam auch der Nachlassteil Brecht-Sammlung Victor N. Cohen in den Besitz des Archives. Cohen (1910–1975) erhielt den Nachlass 1949 von Brecht und Weigel. Zudem dokumentieren die Tagebücher, u. a. von Max Frisch, Brechts Lebensabschnitte.
Umfrage zum Bekanntheitsgrad
„Der größte Dramatiker des 20. Jahrhunderts“, so Marcel Reich-Ranicki über ihn, sei (inzwischen) in Deutschland statistisch gesehen wenig bekannt, entsprechend der Interpretation einer repräsentativen Studie (vom Literaturmagazin „bücher“ beim Gewis-Institut) zum 50. Todestag. 55 Prozent hatten nur in der Schulzeit Kontakt mit Brechts Werk, in diesem oder im vorigen Jahr haben nur zwei Prozent etwas davon gelesen. 42 Prozent der Bundesbürger haben das noch nie oder erinnern sich nicht daran. Auch Brechts Biographie ist den meisten hierzulande unbekannt. Dass er das Berliner Ensemble gründete, wissen acht Prozent. Drei Prozent denken irrtümlich an die Berliner Schaubühne, die übrigen 89 Prozent haben keine Ahnung, welches Theater Brecht gegründet haben könnte. (1084 Frauen und Männern zwischen 16 und 65 Jahren wurden befragt). [2]
Der Suhrkamp-Verlag erwiderte: „Welcher deutsche Autor wird heute noch 300.000 mal im Jahr verkauft? [...] (Zur Umfrage und ihrer Interpretation) [...] ist doch zumindest anzumerken, daß die angeblichen Umfragewerte [...] auch genau umgekehrt interpretiert und kommentiert werden können: Immerhin haben nämlich 55 Prozent der Befragten Werke von Brecht in der Schulzeit gelesen. Von welchem Autor, von welcher Autorin kann dies wohl behauptet werden? Über 16,5 Mio. Bücher von Bertolt Brecht hat der Suhrkamp Verlag bislang verkauft, jährlich kommen durchschnittlich 300.000 Exemplare dazu. Sein Werk ist übersetzt in über 50 Sprachen. Und Brecht ist nach wie vor führend auf den Spielplänen deutscher Theater.“ [3]
Werke
Stücke (chronologisch)
- Baal
- Trommeln in der Nacht
- Im Dickicht der Städte
- Leben Eduards des Zweiten von England
- Mann ist Mann
- Die Dreigroschenoper
- Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Opernlibretto)
- Der Ozeanflug, auch Der Lindberghflug, auch Der Flug der Lindberghs
- Das Badener Lehrstück vom Einverständnis, auch Lehrstück
- Der Jasager. Der Neinsager (Opernlibretti / Lehrstücke [Schuloper])
- Die Maßnahme (Lehrstück)
- Die heilige Johanna der Schlachthöfe
- Die Ausnahme und die Regel (Lehrstück)
- Die Mutter
- Die Rundköpfe und die Spitzköpfe
- Die Horatier und die Kuriatier (Lehrstück)
- Furcht und Elend des Dritten Reiches
- Leben des Galilei
- Mutter Courage und ihre Kinder
- Das Verhör des Lukullus, auch Lukullus vor Gericht, auch Die Verurteilung des Lukullus (Hörspiel, später Opernlibretto)
- Der gute Mensch von Sezuan
- Herr Puntila und sein Knecht Matti
- Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
- Die Gesichte der Simone Machard auch Die Stimmen (vgl. Lion Feuchtwanger Simone)
- Schweyk im Zweiten Weltkrieg
- Der kaukasische Kreidekreis
- Die Tage der Commune
- Turandot oder Der Kongreß der Weißwäscher
- Bearbeitung der Antigone (1947)
- Bearbeitung des Coriolanus von Shakespeare (1952/53)
Einakter
- Die Gewehre der Frau Carrar
- Die Hochzeit, auch Die Kleinbürgerhochzeit
- Der Bettler oder Der tote Hund
- Prärie (Opernlibretto)
- Er treibt einen Teufel aus
- Lux in Tenebris
- Der Fischzug
- Dansen
- Was kostet das Eisen?
- Die sieben Todsünden, auch Die sieben Todsünden der Kleinbürger (Ballettlibretto)
Lyrik
Gedichtzyklen
(Die Jahreszahlen geben an, in welchem Zeitraum die wesentlichen Gedichte der Sammlung geschrieben wurden, sowohl spätere Änderungen / Ergänzungen als auch Neuzusammenstellungen älterer Gedichte durch den Autor sind möglich.)
- Lieder zur Klampfe von Bert Brecht und seinen Freunden (1918)
- Psalmen (1920)
- Bertolt Brechts Hauspostille (1916–1925)
- Die Augsburger Sonette (1925–1927)
- Die Songs der Dreigroschenoper (1928)
- Aus dem Lesebuch für Städtebewohner (1926–1927)
- Die Nachtlager (1931)
- Geschichten aus der Revolution (1932)
- Sonette (1932–1934)
- Englische Sonette (1934)
- Lieder Gedichte Chöre (1933)
- Chinesische Gedichte (1938–1949)
- Studien (1934–1938)
- Svendborger Gedichte ([1926]–1937)
- Steffinsche Sammlung (1939–1942)
- Hollywoodelegien (1942)
- Gedichte im Exil ([1944])
- Deutsche Satiren (1945)
- Kinderlieder (1950)
- Buckower Elegien (1953)
Ausgewählte Gedichte und Lieder
- Choral vom Manne Baal
- Ballade von den Seeräubern
- Die Legende vom toten Soldaten
- Die Liebenden, auch Terzinen über die Liebe
- Der Schneider von Ulm
- An die Nachgeborenen
- Die Lösung
- Mein Bruder war ein Flieger
- Fragen eines lesenden Arbeiters
- Erinnerung an die Marie A.
- Schlechte Zeit für Lyrik
- Solidaritätslied für den Film Kuhle Wampe
- Resolution der Kommunarden
- Morgens und abends zu lesen
- Kinderhymne
Prosa
- Bargan läßt es sein
- Geschichten vom Herrn Keuner
- Dreigroschenroman
- Der Augsburger Kreidekreis
- Flüchtlingsgespräche
- Kalendergeschichten
- Die unwürdige Greisin
- Die Geschäfte des Herrn Julius Cäsar
Werkausgaben
- Sämtliche Stücke in einem Band. Komet, 2002, ISBN 3-898-36302-3
- Die Gedichte in einem Band. Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag 2002, ISBN 3-518-02269-5
- Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Berlin u. a. Aufbau Verlag u. a. 2003, ISBN 3-518-41480-1
- 30 Bände Arbeitsstelle Bertolt Brecht
- Geschichten vom Herrn Keuner. Zürcher Fassung. Herausgegeben von Erdmut Wizisla. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2004. ISBN 3-518-41660-X (Enthält erstmals veröffentlichte Geschichten aus einem Zürcher Fund im Jahr 2000.)
Literatur
- Brecht-Handbuch in fünf Bänden. Hrsg. von Jan Knopf, Metzler, 2001–2003.
- Bd. 1: Stücke (2001), ISBN 3-476-01829-6
- Bd. 2: Gedichte (2001), ISBN 3-476-01830-X
- Bd. 3: Prosa, Filme, Drehbücher (2002), ISBN 3-476-01831-8
- Bd. 4: Schriften, Journale, Briefe (2003), ISBN 3-476-01832-6
- Bd. 5: Register, Chronik, Materialien (2003), ISBN 3-476-01833-4
- Reinhold Jaretzky: Bertolt Brecht, Rowohlt Verlag, Reinbek 2006 (rororo Monographien, Bd. 50692), ISBN 3-499-50692-0
- Marianne Kesting: Bertolt Brecht mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek, Rowohlt Verlag 2003, ISBN 3-499-50037-X
- Dieter Lattmann: Kennen sie Brecht. Reclam-Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-150-08465-2 – gute Einführung
- Werner Mittenzwei: Das Leben des Bertolt Brecht. oder Der Umgang mit den Welträtseln. Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag 2002, ISBN 3-518-02671-2 (umfassende Biografie)
- Ernst Schumacher: Mein Brecht - Erinnerungen, Berlin, Henschel-Verlag 2006, ISBN 3-89487-534-8
- Frank Thomsen, Hans-Harald Müller, Tom Kindt: Ungeheuer Brecht. Eine Biographie seines Werks, Göttingen 2006, ISBN 3-525-20846-4
- Bertolt Brecht. Essays von Hermann Beil und Günter Erbe; Jan Knopf; Marc Silbermann; Sabine Kebir, in: APuZ, Aus Politik und Zeitschichte, 23-24/2006, 6. Juni 2006, Beilage zu Das Parlament, auch online lesbar: [1]
- Die Geschäfte mit dem armen B.B. Vom geschmähten Kommunisten zum Dichter 'deutscher Spitzenklasse' Wendula Dahle(Hrsg.) Hamburg 2006 ISBN 3-89965-209-6
- Rüdiger Sareika (Hrsg.): Anmut sparet nicht noch Mühe. Zur Wiederentdeckung Bertolt Brechts, Iserlohn 2005. ISBN 3931845923
Filmografie
- von Brecht
- 1923: Mysterien eines Friseursalons, Regie, Drehbuch (mit Karl Valentin)
- 1931: Die Dreigroschenoper, Liedtext
- 1932: Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt? Drehbuch
- 1942: Auch Henker sterben (Hangmen also die), Drehbuch
- 1952: Frauenschicksale, Liedtext
- 1954: Lied der Ströme, Liedtext
- über Brecht
- »Abschied«. Spielfilm, Deutschland, Polen, 90 Min., Regie: Jan Schütte, Drehbuch: Klaus Pohl, Musik: John Cale, Erstausstrahlung: ARD 1999, u.a. mit Josef Bierbichler als Bertolt Brecht, Monika Bleibtreu als Helene Weigel, Elfriede Irrall als Elisabeth Hauptmann
(Brechts letzte Tage in Buckow. Besuch von Wolfgang Harich, der Brecht für den Plan gewinnen will, Walter Ulbricht mit sowjetischer Unterstützung abzusetzen. Brecht ist vorsichtig und scheint sich mehr für eine junge Schauspielerin zu interessieren.) - »Brecht – Die Kunst, zu leben«. Dokumentation, Deutschland, 90 Min., Buch und Regie: Joachim Lang, Produktion: MDR, Erstausstrahlung: 9. August 2006 (Inhaltsangabe), (Gespräch mit dem Filmemacher Joachim Lang), (Besprechung in der FAZ)
- »Das Literarische Quartett. Zum 50. Todestag von Bertolt Brecht«, mit Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek, Iris Radisch und Peter Rühmkorf als Gast, Produktion: ZDF, Erstausstrahlung: 11. August 2006 (Ankündigung), (Besprechung der FAZ)
- »Brecht-Gala: Ungeheuer oben! Eine Hommage an Bertolt Brecht aus Anlass seines 50. Todestages« im Berliner Ensemble, 150 Min., Produktion: SWR, RBB, Erstausstrahlung: ARD, 13. August 2006, (Besprechung im Tagesspiegel), (Inhaltsangabe des SWR, pdf-Datei)
Quellen
- ↑ Jürgen Hillesheim: Bertolt Brechts Augsburger Geschichten. Augsburg 2004, S. 66
- ↑ Konrad Lischka und Marcus Römer: „Große Bücher-Umfrage zum 50. Todestag von Bertolt Brecht ergibt: Die Deutschen lesen kaum noch Brecht!“, bücher. Das Magazin zum Lesen, August 2006
- ↑ Philip Roeder (Suhrkamp Verlag): Ist das Glas halb voll oder halb leer? Jährlich werden 300.000 (!) Brecht-Bücher verkauft“, buchmarkt.de, 9. August 2006
Siehe auch
- Hollywood Ten
- Bertolt-Brecht-Literaturpreis
- Carola Neher
- Dorothy Lane
- Liste verbotener Autoren während des Dritten Reichs
- Exilliteratur
- Geschichten vom Herrn Keuner
Weblinks
Commons: Bertolt Brecht – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Bertolt Brecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- tabellarischer Lebenslauf vom DHM
- Biographie und weitere Beiträge
- Linksammlung der Berliner FU-Bibliothek
- Brecht-Haus, Augsburg
- das Brechtsche Haus in Achern
- Bühne
- Werke Brechts im Spielplan deutschsprachiger Bühnen
- Brecht-Ensemble – Theater am Schiffbauerdamm Berlin
- Texte von Brecht
- Texte im Internet
- eine Zitatensammlung
- Bertolt Brecht – Erotische Gedichte – (Poemas Eróticos)
- Gedichtauswahl bei Anarchopedia
- Texte über Brecht
- FBI-Akte von Bertolt Brecht (Freedom of Information Act)
- Deutscher Bildungsserver: Dossier Bertolt Brecht
- Brecht und die Frauen, Freitag, Nr. 7, 1999
- Bertolt Brecht - Zitate und Biografie
- Film
- Bertolt Brecht und der Film auf film-zeit.de
- Brecht-Woche zum 50. Todestag von Bertolt Brecht, hr2, August 2006
Personendaten | |
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NAME | Brecht, Bertolt |
ALTERNATIVNAMEN | Eugen Berthold Friedrich Brecht [vollständiger Name] |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 10. Februar 1898 |
GEBURTSORT | Augsburg, Deutschland |
STERBEDATUM | 14. August 1956 |
STERBEORT | Berlin, Deutschland |