Bleiburg
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Kärnten |
Politischer Bezirk: | Bezirk Völkermarkt (VK) |
Fläche: | 69,72 km² |
Geografische Lage: | Koordinaten: 46° 35′ 24" N, 14° 47′ 56" O 46° 35′ 24" N, 14° 47′ 56" O |
Höhe: | 479 m ü. A. |
Einwohner: | 4.083 (Volkszählung 2001) |
Postleitzahl: | 9150 |
Vorwahl: | 0 42 35 |
Gemeindekennziffer: | 2 08 01 |
Gemeindeamt: | 10.Oktober-Platz 1 9150 Bleiburg |
Offizielle Website: | www.bleiburg.at/ |
Politik | |
Bürgermeister: | Stefan Visotschnig (SPÖ) |
Gemeinderat (2003) 23 Mitglieder |
9 ÖVP, 8 SPÖ, 5 Enotna Lista, 1 FPÖ |
Bleiburg (slowen. Pliberk) ist eine Stadt und Bezirksgerichtssitz im Bezirk Völkermarkt. Die Stadt liegt im Jauntal, am Fuße der Petzen. Ihren Namen verdankt sie dem früheren Bergbau. Durch ihre Lage nahe der österreichischen Südgrenze weist sie einen relativ hohen slowenischsprachigen Bevölkerungsanteil auf. Bekannt ist die Stadt vor allem durch das Massaker von Bleiburg 1945.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Das Gemeindegebiet befindet sich am Jaunfeld südlich der Drau (im Südosten Kärntens) und grenzt an Slowenien. Der Hauptort Bleiburg ist ungefähr 4 km von der österreichisch-slowenischen Staatsgrenze entfernt.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Bleiburg ist in 12 Katastralgemeinden gegliedert:
Aich, Bleiburg, Grablach, Kömmel, Moos, Oberloibach (Zgornje Libuče), Rinkenberg, St. Margarethen, Schattenberg , Unterloibach (Spodnje Libuče), Weißenstein und Woroujach.
Das Gemeindegebiet umfasst 23 Ortschaften:
Aich (Dob) |
Replach (Replje) |
[Bearbeiten] Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung als Liupicdorf vor 1006. Im 13. Jh. kam das Gebiet in den Besitz der Grafen von Heunburg, ab 1338 der Auffensteiner. 1368 brannte der Markt nieder und wurde danach landesfürstlich. Wieder aufgebaut, erhielt er 1370 das Stadtrecht. 1473, 1476, 1478 wurde die Stadt von den Türken stark zerstört. 1479 Erneuerung der Stadtbefestigung. 1739 großer Brand. 1864 wurde die Stadt an die Bahnlinie Franzensfeste - Klagenfurt - Marburg angeschlossen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fand auf dem Gemeindegebiet das sogenannte Massaker von Bleiburg statt.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Nach der Volkszählung 2001 hat die Stadtgemeinde Bleiburg 4.083 Einwohner. Davon gehören 30,4% der slowenischsprachigen Volksgruppe an.
Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 92% der Gemeindebevölkerung, zur orthodoxen Kirche und zur evangelischen Kirche jeweils 2%, zum Islam 1%. Als konfessionslos bezeichnen sich ca. 2%.
[Bearbeiten] Politik
Der Gemeinderat umfasst 23 Mitglieder. Die Zusammensetzung ist nach der letzten Gemeinderatswahl 2003 wie folgt:
- Österreichische Volkspartei - 9
- Sozialdemokratische Partei - 8
- Enotna Lista - 5
- Freiheitliche Partei - 1
Mit Stefan Visotschnig stellt die SPÖ den Bürgermeister.
Im Dezember 2005 entschied der österreichische Verfassungsgerichtshof, dass auf den Ortstafeln von Bleiburg und Bleiburg-Ebersdorf neben der deutschen auch die slowenische Ortsbezeichnung angeführt werden muss. Die Umsetzung des Erkenntnisses steht noch aus und ist gegenwärtig Teil einer politischen Auseinandersetzung in Österreich.
siehe auch: Ortstafelstreit
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Seine abgeschiedene, unspektakuläre Lage macht Bleiburg zu einem Passivraum. Bleiburg liegt an einer Nebenbahnlinie (Jauntalbahn). Die Südautobahn sowie Grenzübergänge nach Slowenien (Mießtal, Unterdrauburg) liegen in der Nähe. Auf der Petzen befindet sich ein kleines Schigebiet. In der Nähe von Bleiburg befindet sich auch das Sommertourismusgebiet Klopeinersee.
Der größte Arbeitgeber in der Umgebung ist das Filterwerk Mahle (St. Michael ob Bleiburg) in der Nachbargemeinde Feistritz ob Bleiburg, welches knapp 1700 Mitarbeiter beschäftigt. Als regionaler Arbeitgeber von Bedeutung ist auch die Goiginger Kaserne Bleiburg.
Durch den Erhalt der sogenannten Bleiburger Schleife soll die Gemeinde an die derzeit in Planung befindliche Eisenbahn-Hochleistungsstrecke Koralmbahn angeschlossen werden.
Von wirtschaftlicher Bedeutung ist auch der Bleiburger Wiesenmarkt mit seiner Landmaschinenausstellung. Der Wiesenmarkt wurde 1393 erstmals urkundlich erwähnt und findet jährlich um Ägidius (1. September) statt.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Werner Berg verbrachte hier einen bedeutenden Teil seiner Schaffenszeit und setzte Gegend und Bevölkerung ein liebevolles Denkmal. Im Ortsteil Loibach wurde 1902 die slowenisch-deutschsprachige Dichterin Milka Hartman geboren.
- Werner Berg-Galerie am Hauptplatz
- Kiki Kogelnik-Elternhaus am Hauptplatz
- Schloss Bleiburg ist ein Renaissancebau im Besitz der Grafen von Thurn-Valsassina. Ursprünglich im frühen 12. Jahrhundert auf einem Hügel über der Stadt errichtet, stammt die heutige Bausubstanz großteils aus dem frühen 17. Jh.
- Pfarrkirche Hll. Petrus und Paulus - Spätgotischer Bau des 14. Jahrhunderts
- Wallfahrtskirche Heiligengrab - ein auf einem Kalvarienberg gelegener Barockbau aus dem Jahr 1761
- Hauptplatz mit Pestsäule von 1724: Althausbestand mit Häusern aus dem 16.-18. Jh., die schlichten Fassaden stammen meist aus dem 19. Jh.
- Freyungsbrunnen von Kiki Kogelnik
Eines der späten Hauptwerke der Künstlerin Kiki Kogelnik, aus Anlaß des 600-Jubiläums des Bleiburger Wiesenmarktes im Jahre 1994 geschaffen. Der Brunnen vor ihrem Elternhaus stellt den geflügelten St.Lucas Stier, das Wappentier von Bleiburg, dar. Der Brunnen dient auch als Aufstellungsort der "Freyung", dem Symbol für das "freie Markten". (Die Freyung wird jeweils eine Woche vor den "großen" Jahresmärkten zur Aufstellung gebracht.)
Kiki Kogelnik (gest. 1997) gilt als bedeutendste Vertreterin der österreichischen Pop-Art.
Es sind auch Bestrebungen im Gange, eine "Kiki Kogelnik Galerie" zu errichten, um so neben dem von ihr gestalteten Freyungsbrunnen eine weitere Dokumentation der Bleiburgerin präsentieren zu können.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Bleiburg – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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