Dame (Schach)
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Schachfiguren | |
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König | |
Dame | |
Turm | |
Läufer | |
Springer | |
Bauer |
Die Dame ist die stärkste Figur beim Schachspiel. Zusammen mit dem Turm gehört sie zu den Schwerfiguren. In der Praxis ist die Dame im Zusammenspiel mit Turm, Läufer und Springer eine starke Angriffsfigur.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Zugmöglichkeiten
Die Dame darf auf jedes freie Feld in jeder Richtung linear und diagonal ziehen, ohne jedoch über andere Figuren zu springen und vereint somit die Wirkung sowohl eines Turms als auch eines Läufers in sich. Von einem weißfeldrigen Standfeld kann die Dame diagonal auf andere weiße Felder gehen und entsprechend von einem schwarzen nur auf ein ebensolches. Eine Reihe oder Linie des Schachbretts entlang darf die Dame über weiße und schwarze Felder ziehen und auf ein beliebiges anderes Feld gestellt werden, soweit der Weg frei ist. Damit ist die Dame eine sehr wendige, schnelle Figur.
[Bearbeiten] Geschichte
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Im Urschach, dem Chaturanga, nahm der „Mantrin“ den Platz der heutigen Dame ein. Dieser Ratgeber oder Minister war die schwächste Figur auf dem Brett, ihre Zugweise beschränkte sich auf jeweils ein Feld in der Diagonalen. Die Perser nannten diese Figur „farzin“, die Araber „firz“. Mit der Einführung des Spiels nach Europa wurde daraus Ferz oder Fers. Aufgrund der ähnlichen Aussprache von Fers zum französischen „vierge“ (Jungfrau) sowie der räumlichen Nähe zur Figur des Königs, bürgerte sich der Begriff Dame oder Königin ein. Um 1490 setze sich die heutige Zugweise dieser Figur durch. Vorbild für die Verstärkung der Figur war möglicherweise Jeanne d'Arc.
[Bearbeiten] Wert
Der angenommene Wert einer Dame entspricht 9 Bauerneinheiten und ist damit etwas weniger Wert als zwei Türme. Dies ist aber natürlich auch von der aktuellen Spielsituation abhängig.
[Bearbeiten] In der Eröffnung
In der Regel sollte die Dame – wegen ihres Wertes – nicht zu früh entwickelt werden. Das Abwehren gegnerischer Angriffe – etwa mit Läufer und Springer – auf die eigene, zu früh entwickelte Dame, kostet nur unnötig Zeit und gibt dem Gegner Gelegenheit, seine Figuren zu entwickeln. Meistens ist es deshalb wichtiger, in der Eröffnung zunächst Springer und Läufer zu entwickeln und zu rochieren. Freilich gibt es auch Ausnahmen, etwa die Skandinavische Verteidigung.
[Bearbeiten] Im Mittelspiel
Im Mittelspiel sollte die Dame zentriert werden, um ihre Kraft entwickeln zu können. Vor allem die Besetzung offener Linien und Diagonalen ist anzustreben, da sie dort ihre große Stärke, die Reichweite, ausspielen kann. Nicht selten ist es die Dame selbst, die die Angriffe des Spielers durchführt, nachdem von den anderen Figuren die dafür nötigen Voraussetzungen geschaffen worden sind. Ein in der Literatur sehr beliebtes, wenn auch in der Praxis selten vorkommendes Motiv ist das Damenopfer. Hierbei wird die Dame gegen deutlich schwächere Figuren geopfert, um einen spielentscheidenden Vorteil zu erlangen, beispielsweise ein direkter Mattangriff im Idealfalle.
[Bearbeiten] Im Endspiel
Die Dame kann entscheidend beim Mattsetzen des gegnerischen Königs helfen. Gerade im Endspiel, in dem sich kaum noch Figuren und Bauern auf dem Spielfeld befinden, kann sie ihre große Reichweite besonders gut ausspielen, was sie nicht selten zur spielentscheidenden Figur macht.