Deutsche Post der DDR
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Die Deutsche Post (DP) war aufgrund eines Gesetzes vom 3. April 1959 als staatliche Einrichtung der Träger des Post- und Fernmeldewesens in der DDR. Ihr wurde das alleinige Recht zur Nachrichtenbeförderung, Nachrichtenübermittlung sowie zum Vertrieb von Presseerzeugnissen (Postzeitungsvertrieb) auf dem Gebiet der DDR übertragen. Zuwiderhandlungen gegen das Postmonopol wurden mit Sanktionen belegt (Ordnungsstrafmaßnahmen, Geldstrafen, Freiheitsstrafen auf Bewährung, Freiheitsentzug bis zu zwei Jahren).
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[Bearbeiten] Gliederung
Die Deutsche Post der DDR war in Direktionen und Ämter gegliedert, außerdem gehörten ein Kombinat Fernmeldebau sowie weitere Institutionen und Bildungseinrichtungen zum Unternehmen. Die DP wurde vom Minister für Post- und Fernmeldewesen geleitet. Ihm waren direkt unterstellt:
- die Bezirksdirektionen (15)
- die Funkdirektion
- das Kombinat Fernmeldebau
- das Fernmeldeamt der Regierung
- das Hauptpostscheckamt
- die Ingenieurschule "Rosa Luxemburg" der Deutschen Post Leipzig
- das Institut für Post- und Fernmeldewesen
- das Institut für sozialistische Witschaftsführung des Post- und Fernmeldewesens
- das Organisations- und Rechenzentrum
- das Postmuseum
- das Rundfunk- und Fernsehtechnische Zentralamt
- die Studiotechnik Fernsehen
- die Studiotechnik Rundfunk
- das Zeitungsvertriebsamt (ZVA)
- das Zentralamt für Berufsbildung
- das Zentralamt für Funkkontroll- und Meßdienst
- das Zentralamt für Materialwirtschaft (ZfM)
- das Zentrale Postverkehrsamt (ZPA)
- das Zentrale Post- und Fernmeldeverkehrsamt (ZPF).
Den Leitern der Bezirksdirektionen waren je nach örtlicher Zuständigkeit unterstellt:
- die Post- und Fernmeldeämter (81)
- die Fernmeldeämter (15)
- die Hauptpostämter (31)
- die Funkämter
- die Fernmeldebauämter
- die Bahnpostämter
- die Betriebsschulen
- das Fernamt Berlin
- das Fernsprechamt Berlin
- das Postfuhramt Berlin.
[Bearbeiten] Dienstränge und Uniformen
Nachdem die bei der Reichspost üblichen Dienstränge in der DDR zunächst abgeschaft worden waren, wurden Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts wieder Dienstränge und Uniformen eingeführt. Die Uniform wurde im Verlaufe der Jahre mehrmals geändert. Während die Uniform im Postdienst zur täglichen Arbeit getragen wurde, war sie im Fernmeldedienst ("Graue Post", die Dienstfahrzeuge waren grau lackiert) in der Regel besonderen Anlässen vorbehalten.
Maßgeblich für den Dienstrang waren die fachliche Qualifikation, die Tätigkeit und die Dauer der Zugehörigkeit zur Deutschen Post. Die erstmalige Verleihung eines Dienstranges wurde als Attestierung bezeichnet, danach konnten Beförderungen erfolgen. Zur Attestierung und Beförderung wurden Urkunden ausgefertigt.
An der Uniform wurden die Dienstränge durch Kombinationen aus Sternen, Steifen und Eichenlaub in Gold auf dem Ärmelaufschlag kenntlich gemacht.
Die folgenden Dienstränge der Deutschen Post (DDR) wurden verliehen:
- Unterassistent, Assistent, Oberassistent, Hauptassistent
- Untersekretär, Sekretär, Obersekretär, Hauptsekretär
- Inspektor, Oberinspektor, Amtmann
- Rat, Oberrat, Hauptrat
- Direktor, Oberdirektor, Hauptdirektor
[Bearbeiten] Ausbildung der Mitarbeiter
Die Ausbildung der Mitabeiter erfolgte an der Betriebsschulen der Direktionen, an der Ingenieurschule "Rosa Luxemburg", Leipzig und an der Hochschule für Verkehrswesen, Dresden.
[Bearbeiten] Postämter und Poststellen
Der Postverkehr wurde in 2.279 Postämtern und 9.586 Poststellen abgewickelt, 1985 wurden 1,273 Mrd. Briefsendungen, 15 Mio Päckchen, 40 Mio Pakete ausgeliefert und 1,317 Mio Orts- sowie 767 Mio Ferngespräche geführt, wobei der Ausstattungsgrad der Privathaushalte mit Fernsprechanschlüssen im Vergleich zu westlichen Industrieländern als gering anzusehen war. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde die Deutsche Post der DDR in die Deutsche Bundespost integriert, nach Abschluss des Privatisierungsprozesses wurde der Name erneut, diesmal als Deutsche Post AG, verwendet.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Mehr Information auf den Traditionsseiten der HfV Dresden
[Bearbeiten] Literatur
- Rehbein, Gerhard (Hrsg.): Transpress Lexikon Post - Post- und Fernmeldewesen, Berlin, Transpress Verlag für Verkehrswesen 1983 (1. Aufl.) - obige Definition enthält viele Fakten aus diesem Lexikon
- Horst Mortag: Die Geschichte des Postwesens im Gothaer Land 1945-1990, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2001, ISBN 3-934748-17-1
- Horst Mortag: Geschichte des Telegraphen- und Fernmeldewesens im Gothaer Land 1850-1990, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2003, ISBN 3-934748-14-7