Hochschule für Verkehrswesen
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Die Hochschule für Verkehrswesen (HfV) war eine universitäre Bildungs- und Forschungseinrichtung für alle Bereiche des Verkehrswesens (Eisenbahnwesen, Kraftverkehr/ Straßenverkehr, Städtischer Nahverkehr/ ÖPNV, Luftfahrt, Post- und Fernmeldewesen/ Telekommunikation, Tourismus, zeitweise auch Seeschifffahrt und Binnenschifffahrt) bzw. für alle Disziplinen der Verkehrswissenschaften (Ökonomie des Transport- und Nachrichtenwesens/ Verkehrswirtschaft, Verkehrstechnik, Verkehrsingenieurwesen, Verkehrsbauwesen) in Dresden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die HfV wurde 1952 gegründet und galt als die einzige Hochschulneugründung in der DDR. Sie ging aus der damaligen Fakultät für Verkehrswissenschaften der Technischen Hochschule Dresden (heute Technische Universität Dresden) hervor. Besonderen Anteil an der Gründung der Hochschule hatte der damalige Verkehrsminister der DDR, Prof. Hans Reingruber. Mit Prof. Gerhart Potthoff erhielt der verkehrswissenschaftliche Standort Dresden sein typisches wissenschaftliches Profil (Dresdner Schule der Transporttechnologie), insbesondere die komplexe und interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeit in jedem Verkehrszweig. Im Jahre 1962 wurde der HfV der Beiname „Friedrich List“ verliehen. Die HfV unterstand bis 1990 dem Ministerium für Verkehrswesen (MfV) der DDR und war u. a. Ausbildungsstätte für die Deutsche Reichsbahn der DDR (DR) und die Deutsche Post der DDR (DP). Im Zuge der deutsche Wiedervereinigung wurde die Hochschullandschaft in Ostdeutschland an das Bildungssystem der Bundesrepublik angepasst. Somit ging die HfV in den Zuständigkeitsbereich des Freistaates Sachsen über. Die tiefgreifenden Strukturänderungen der frühen 1990er Jahre entfachten umfangreiche Diskussionen über den Fortbestand der HfV. U. a. wurde ein Konzept für die Umformung in eine Europäische Verkehrshochschule verfolgt, blieb jedoch erfolglos. Im Jahre 1992 erfolgte dann die Auflösung der HfV durch den Freistaat Sachsen. Der verkehrswissenschaftliche und universitäre Teil der Hochschule blieb erhalten und wurde als Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List" in die TU Dresden integriert. Die verbleibenden Einrichtungen und Strukturen (u. a. das Hauptgebäude der HfV in unmittelbarer Nähe des Dresdner Hauptbahnhofs) waren der Kern für die im Jahre 1992 neu gegründete Fachhochschule, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.
[Bearbeiten] Struktur
[Bearbeiten] Struktur zur Gründung 1952
- Fakultät für Verkehrsökonomie (1952) / Fakultät für Verkehrsökonomik
- Fakultät für Verkehrstechnik (1952)
- Fakultät für Verkehrsbauwesen (1953)
[Bearbeiten] Struktur in den 1970er/ 80er Jahren (verkehrswissenschaftliche Einrichtungen)
- Sektion Verkehrs- und Betriebswirtschaft
- Sektion Fahrzeugtechnik
- Sektion Technische Verkehrskybernetik (später Sektion Transporttechnologie)
- Sektion Verkehrsbauwesen
- Sektion Nachrichtentechnik
- Sektion Prozessautomatisierung
- Sektion Militärisches Transport- und Nachrichtenwesen
[Bearbeiten] Struktur im Jahr der Auflösung (1992, verkehrswissenschaftliche Einrichtungen)
- Fakultät für Wirtschaft und Verkehr
- Fakultät für Verkehrsingenieurwesen und Logistik
- Fakultät für Maschinenbau und Fahrzeugtechnik
- Fakultät für Bauingenieurwesen und Verkehrsinfrastruktur
- Fakultät für Elektrotechnik, Telekommunikation und Prozessautomatisierung
- Der Hochschulleitung unterstellte Einrichtungen:
- Institut für Verkehrssoziologie und -ökologie
- Institut für Verkehrsrecht, Öffentliches Recht und Privatrecht
- Institut für Wirtschafts-, Technik- und Verkehrsgeschichte
[Bearbeiten] Weblinks
- Technische Universität Dresden
- Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“
- Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH)
- Traditionsseiten für die Dresdner Fachschaft Verkehrswissenschaften
Koordinaten: 51° 2′ 12" n. Br., 13° 44′ 7" ö. L.