Dounreay
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Dounreay ist der Name einer verfallenen Burg an der Nordküste der Grafschaft Caithness im Verwaltungsbezirk Highland an der Nordküste Schottlands. Die Burg befindet sich heute auf einem Gelände, das von der United Kingdom Atomic Energy Authority (UKAEA) (Dounreay Nuclear Power Development Establishment) und dem Verteidigungsministerium (HMS Vulcan) genutzt wird. Das Gelände ist als Standort von fünf Nuklearreaktoren bekannt, von denen drei der UKAEA gehören und von dieser betrieben werden, die weiteren zwei gehören dem Verteidigungsministerium und werden durch dieses betrieben.
Das Dounreay Nuclear Power Development Establishment wurde neben einem alten Militärflughafen eingerichtet. Es wurde in den frühen 1950er Jahren als Zentrum für die Entwicklung des Schnellen Brutreaktors und des zugehörigen Brennstoffkreislaufs (Brennelementfertigung, Wiederaufarbeitung) ausgewählt. Inzwischen wurde die Verarbeitung von Kernbrennstoffen eingestellt und es wurde mit den Rückbauarbeiten begonnen.
Außer drei stillgelegten Reaktoren und zahlreichen Einrichtungen zur Abfallbehandlung befinden sich auf dem Gelände auch zwei stillgelegte Wiederaufarbeitungsanlagen. Die erste Anlage ist die MTR Fuel Reprocessing Plant D1204 zur Rückgewinnung von hochangereichertem Uran aus abgebrannten Brennelementen in- und ausländischer Materialtestreaktoren (MTR). Unter anderem wurden Brennstoffe aus den MTR-Reaktoren in Dounreay und Harwell wiederaufgearbeitet. Die Anlage war seit 1958 in Betrieb. Die zweite Anlage diente zur Wiederaufarbeitung des hochangereicherten Brennstoffs aus dem Brutreaktor DFR. Die Anlage wurde von 1975 bis 1979 umgebaut zur ebenfalls nicht mehr in Betrieb befindlichen Anlage D1206, in der abgebrannter Mischoxid-Brennstoff aus dem Brutreaktor PFR aufgearbeitet wurde.
Am 10. Mai 1977 wurden zwei Kilogramm Natrium und Kalium in einen 65 Meter tiefen Schacht hinabgelassen. In dem Schacht lagerten unter anderem abgebrannte Brennelemente aus den 1960er Jahren. Diese unterirdische Deponie war jedoch mit Meerwasser geflutet und es kam zu einer gewaltigen Explosion, durch die radioaktives Material in den Grund gelangte und offenbar weithin verbreitet wurde. Die etwa sieben Tonnen schwere Betonabdeckung des Schachts wurde dabei drei bis vier Meter weit weg geschleudert, eine Stahlplatte mit einem Durchmesser von anderthalb Meter flog etwa zwölf Meter weit. Teile aus dem Schacht flogen bis an den etwa 40 Meter entfernten Strand, andere Teile wurden bis zu 75 Meter entfernt gefunden. Im Küstenvorland wurden seit 1983 jährlich mehr als zehn radioaktive millimetergroße Partikel gefunden, eines an einem vielbesuchten Strand. Bekannt wurde der Vorfall erst 1995 durch einen Bericht einer Kommission des zuständigen Gesundheitsministeriums. Das Küstenvorland von Dounreay wurde daraufhin abgesperrt[1] [2].
Nach der Entdeckung eines kleinen Lecks im Kühlkreislauf der Auflöser wurde der Betrieb im Oktober 1996 zunächst vorläufig eingestellt. Im Juli 2001 entschied die britische Regierung, den Wiederaufarbeitungsbetrieb definitiv nicht wieder aufzunehmen.
Siehe auch: Liste der Kernkraftwerke, Liste der Kernkraftanlagen
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Die Zeit Nr. 28, 7. Juni 1995
- ↑ Dounreay chiefs played down major blast at plant, The Scotsman, 14. Juli 2005 [1]
Koordinaten: 58° 34' 44.35" n. Br., 03' 45° 00.06" w. L.