Ehlenbogen
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[Bearbeiten] Lage und Ortsstruktur
Ehlenbogen liegt, auf einer Strecke von sechs Kilometern locker gereiht, im Tal der oberen Kinzig, zwischen Alpirsbach und Loßburg im mittleren Schwarzwald. Seit 1974 ist der kleine Ort mit heute ca. 350 Einwohner ein Stadtteil der Gemeinde Alpirsbach.
Die Gemarkung von Ehlenbogen erstreckt sich von rund 450 bis 700 m über Normalnull, die Gesamtfläche beträgt ca. 900 ha, wovon ungefähr zwei Drittel Wald sind.
Durch das Ehlenboger Tal verläuft die Bundesstraße B 294 (das Teilstück zwischen Alpirsbach und Loßburg wurde nach zweijähriger Bauzeit 1859 fertiggestellt). Die gut ausgebaute Straße ist zugleich Teil der bekannten Schwarzwaldhochstraße B 500 und damit eine vielbenutzte Verbindung zwischen dem Nord- und Südschwarzwald. Parallel zur Straße befindet sich die bereits 1886 eröffnete Bahnstrecke Offenburg - Hausach - Freudenstadt, auf der heute die Ortenau-S-Bahn (OSB) im Stundentakt verkehrt, ohne jedoch in Ehlenbogen selbst zu halten.
Die Kinzig hat hier im Buntsandsteingebiet ein 200 m tief eingeschnittenes Tal geschaffen, dessen untere Hänge mit Wiesen bedeckt sind. Den reizvollen Gegensatz dazu bieten die ein zusammenhängendes Waldgebiet bildenden Nadelwälder der mittleren und oberen Hänge. Bedingt durch die Aufgabe vieler landwirtschaftlicher Betriebe in den letzten Jahrzehnten, wurden einige der bis dato noch als Wiesen bewirtschaftete Flächen aufgeforstet, bzw. der natürlichen Wiederbewaldung anheim gestellt. Die Offenhaltung der Landschaft ist somit zu einem ernsten Problem für das seit 1962 unter Landschaftsschutz stehende Tal geworden.
Landschaftlich eindrucksvolle Seitentäler führen zur Höhe, an den West- und Nordwesthängen im Bereich des Lohmühlen-, Buch- und Hänslesbauernbaches auch zu Karen, d. h. in der Eiszeit entstandenen, großen gerundeten Talnischen. Innerhalb weniger Minuten kann der Wanderer dem Verkehr der Straße entfliehen und Erholung in der Ruhe der Wälder finden, in denen ihn gut bezeichnete Wanderwege zu landschaftlichen Eindrücken stets neuer Art führen.
Das Ehlenboger Tal, das bereits 1099 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Alpirsbach urkundlich erwähnt wurde, hat bis heute keine Industrie. Über Jahrhunderte waren Landwirtschaft (vorwiegend Viehhaltung) und Waldwirtschaft Haupterwerbsquellen. Nach dem zweiten Weltkrieg lockerte sich die Struktur und Ehlenbogen wurde Erholungsort. Der Besucher findet heute gut geführte Gaststätten und Pensionen, sowie einen Campingplatz im Tal.
[Bearbeiten] Zur Entstehung des Ortsnamens
Der Name taucht schon in älterer Zeit auf: als 'ellenbogun' in einer Kloster-Fundationsnotiz von 1099, dann als 'Elnbogen' im Jahre 1276, später als 'Ellenbogen' und 'Ehlenbogen'. Die Namensbildung für den Ort und das Tal geht nach Krienke (1974) auf eine markante Krümmung der Kinzig unweit des Klosters Alpirsbach zurück. "Etwas südlich des Dorfes, bereits auf Alpirsbacher Markung, von der Mündung des Aischbaches an, drängt der Reutiner Berg den nord-südlichen Lauf der oberen Kinzig zu einem kurzen Bogen nach Westen ab. Bis heute waren sich die Experten darin einig, daß unser Ort und Tal dieser charakteristischen Stelle ihren Namen verdanken".
[Bearbeiten] Literatur
- Krienke, G. (1974): Ehlenbogen - Zur Struktur und Geschichte. 111 S., Stuttgart: Weka Verlag.
- Köhrer, H. (o.J.): Chronik der Bauernhöfe in Ehlenbogen. 71 S., Eigenverlag: Alpirsbach-Ehlenbogen
- Weidenbach, F. (1971): Wahre Geschichten aus der Mühle und fast wahre Begebenheiten aus dem Ehlenboger Tal. 88 S., Stuttgart: Weka Verlag.
[Bearbeiten] Weblink
Koordinaten: 48° 22′ N, 08° 25′ O