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Einwohnerentwicklung von Essen - Wikipedia

Einwohnerentwicklung von Essen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Essen tabellarisch und graphisch wieder.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
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Bevölkerungsentwicklung

Bis ins 19. Jahrhundert eher kleinstädtisch geprägt, begann die Einwohnerschaft Essens durch starke Zuzüge im Verlauf der industriellen Entwicklung im Ruhrgebiet explosionsartig anzuwachsen. Die Fabriken der Werke Krupp, die Kohleminen und Kokerein benötigten Zehntausende Arbeitskräfte. Dadurch überschritt die Einwohnerzahl der Stadt 1896 die Grenze von 100.000; Essen wurde zur Großstadt. 1905 hatte die Stadt bereits 230.000 Einwohner, bis 1925 verdoppelte sich diese Zahl auf 470.000.

In den 1930er Jahren wurde erstmals die 600.000-Marke erreicht. Nach einem kurzen, aber heftigen Einbruch der Einwohnerzahlen im Zweiten Weltkrieg, wuchs die Stadt bis 1962 ununterbrochen, durch Geburtenüberschüsse (die bis 1967 zu verzeichnen waren) und zunächst noch durch Zuzüge (bis 1958) weiter. 1962 zählte man umgerechnet auf das heutige Stadtgebiet 749.193 Einwohner (Kettwig und Burgaltendorf wurden erst später eingemeindet - im damaligen Stadtgebiet waren es 731.220), der bisher höchste Bevölkerungsstand war erreicht.

Im Zuge der vermehrten Zechenschließungen verloren jedoch Tausende ihre Arbeit, was zwar zunächst bei den Arbeitslosenzahlen nicht auffiel, umso stärker aber in der Bevölkerungsbilanz. Eine stetig steigende Anzahl Menschen verließ die Stadt. Im Krisenjahr 1967 waren es fast 10.000. Seitdem ging die Bevölkerung, mit kurzen Ausnahmen zu Anfang der 1990er Jahre, kontinuierlich zurück. Zwei Drittel des Bevölkerungsverlustes sind auf die anhaltenden Sterbeüberschüsse zurückzuführen, der Rest sind Wanderungsverluste. Momentan ist die Wanderungsbilanz ausgeglichen bis leicht positiv.

Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Essen nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 585.430 (nur Hauptwohnsitze). Das bedeutet seit 1962 einen Rückgang um rund 20 Prozent. Die Tendenz ist weiter fallend, da der Sterbeüberschuß jedes Jahr eine Größe von circa 2.500 bis 3.000 Personen erreicht. Auch bei deutlichen Wanderungsgewinnen (welche die Stadt nicht vermeldet) führte dies zu einer schrumpfenden Bevölkerung.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1803 handelt es sich um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

[Bearbeiten] Von 1503 bis 1944

Jahr/Datum Einwohner
1503 3.000
1803 3.480
2. Dezember 1819 ¹ 3.600
2. Dezember 1822 ¹ 4.842
1. Dezember 1834 ¹ 5.660
1. Dezember 1840 ¹ 6.325
3. Dezember 1849 ¹ 8.813
3. Dezember 1855 ¹ 12.963
3. Dezember 1858 ¹ 17.215
3. Dezember 1861 ¹ 20.800
3. Dezember 1864 ¹ 31.300
Datum Einwohner
3. Dezember 1867 ¹ 40.700
1. Dezember 1871 ¹ 51.513
1. Dezember 1875 ¹ 54.790
1. Dezember 1880 ¹ 56.944
1. Dezember 1885 ¹ 65.064
1. Dezember 1890 ¹ 78.706
2. Dezember 1895 ¹ 96.128
1. Dezember 1900 ¹ 118.862
1. Dezember 1905 ¹ 231.360
1. Dezember 1910 ¹ 294.653
1. Dezember 1916 ¹ 447.974
Datum Einwohner
5. Dezember 1917 ¹ 454.792
8. Oktober 1919 ¹ 439.257
31. Dezember 1920 458.144
16. Juni 1925 ¹ 470.524
31. Dezember 1930 648.500
16. Juni 1933 ¹ 654.461
31. Dezember 1935 661.034
17. Mai 1939 ¹ 666.743
31. Dezember 1940 667.500

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Von 1945 bis 1970

Datum Einwohner
31. Dezember 1945 488.035
29. Oktober 1946 ¹ 524.728
31. Dezember 1947 554.797
13. September 1950 ¹ 605.411
31. Dezember 1951 625.520
31. Dezember 1952 640.598
31. Dezember 1953 663.476
25. September 1956 ¹ 698.925
6. Juni 1961 ¹ 726.550
31. Dezember 1961 729.634
Datum Einwohner
31. Dezember 1962 731.220
31. Dezember 1963 730.970
31. Dezember 1964 730.598
31. Dezember 1965 727.460
31. Dezember 1966 719.348
31. Dezember 1967 709.423
31. Dezember 1968 704.948
31. Dezember 1969 702.615
27. Mai 1970 ¹ 698.434
31. Dezember 1970 696.733

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadtverwaltung Essen

[Bearbeiten] Ab 1971

Datum Einwohner
31. Dezember 1971 691.830
31. Dezember 1972 683.299
31. Dezember 1973 674.000
31. Dezember 1974 665.354
31. Dezember 1975 677.568
31. Dezember 1976 670.221
31. Dezember 1977 664.408
31. Dezember 1978 658.358
31. Dezember 1979 652.501
31. Dezember 1980 647.643
31. Dezember 1981 643.640
31. Dezember 1982 638.812
Datum Einwohner
31. Dezember 1983 631.608
31. Dezember 1984 625.705
31. Dezember 1985 619.991
31. Dezember 1986 615.421
25. Mai 1987 ¹ 623.427
31. Dezember 1987 621.436
31. Dezember 1988 620.594
31. Dezember 1989 624.445
31. Dezember 1990 626.973
31. Dezember 1991 626.989
31. Dezember 1992 627.269
31. Dezember 1993 622.380
Datum Einwohner
31. Dezember 1994 617.955
31. Dezember 1995 614.861
31. Dezember 1996 611.827
31. Dezember 1997 608.732
31. Dezember 1998 603.194
31. Dezember 1999 599.515
31. Dezember 2000 595.243
31. Dezember 2001 591.889
31. Dezember 2002 585.481
31. Dezember 2003 589.499
31. Dezember 2004 588.084
31. Dezember 2005 585.430

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen

[Bearbeiten] Bevölkerungsprognose

Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel, liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Januar 2006). Für Essen wird ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 6,3 Prozent (37.083 Personen) vorausgesagt.

Nach einer Prognose des Landesamtes für Statistik NRW soll die Essener Einwohnerzahl bis 2025 auf 539.000 zurückgehen, was jedoch erheblich mehr ist, als noch vor wenigen Jahren schon für das Jahr 2015 vorausgesagt wurde. Nach damaligen Berechnungen sollte die Bevölkerungs schon zu dem Zeitpunkt auf 525.000 gesunken sein. Die Einwohnerzahl entwickelte sich in den letzten Jahren um einiges positiver als in den 1990er Jahren, als jährlich mehrere tausend Menschen aus der Stadt fortzogen.

So haben alle (offiziellen) Prognosen der letzten Jahre für Essen höhere Bevölkerungsverluste prognostiziert als tatsächlich eingetreten sind, da dabei oft nur Trends fortgeschrieben wurden. Es gibt einige Indizien dafür, dass die prognostizierten Bevölkerungsverluste in den nächsten zehn bis 15 Jahren erheblich geringer ausfallen werden. Für die Bevölkerungsentwicklung bis 2015 wird daher von einem Korridor von 546.000 bis 565.000 Einwohnern ausgegangen.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Essen (Hauptwohnsitze):

Datum Einwohner
31. Dezember 2003 589.499
31. Dezember 2005 585.041
31. Dezember 2010 574.589
31. Dezember 2015 564.515
31. Dezember 2020 552.416

Quelle: Bertelsmann Stiftung

[Bearbeiten] Bevölkerungsstruktur

Bevölkerung Stand 30. Juni 2006
Einwohner mit Hauptwohnsitz 582.676
davon männlich 278.504
weiblich 304.172
Deutsche 524.536
davon männlich 249.287
weiblich 275.249
Ausländer 58.140
davon männlich 29.217
weiblich 28.923
Ausländeranteil in Prozent 10,0

Quelle: Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen der Stadt Essen

[Bearbeiten] Altersstruktur

Eine Besonderheit stellt die Alterungsstruktur dar. Verglichen mit anderen Großstädten ist die Alterung der Essener Bevölkerung bereits weit fortgeschritten. Die Anzahl der Jüngeren (unter 18) ist sehr niedrig, der Anteil der Älteren (über 60) liegt heute schon bei circa 30 Prozent. Für die nächsten Jahre wird der Anteil an Kindern und Jugendlichen nur noch wenig zurückgehen, die Zahl der Senioren wird kaum noch zunehmen - die Anzahl der Hochbetagten (über 80) wird sogar schrumpfen. Dies sind die Folgen von vier Jahrzehnten Geburtendefizit und Wanderungsverlust, die sich nun mit Vehemenz bemerkbar machen. Der demographische Wandel in der Stadt Essen, ist der des gesamten Bundesgebietes damit schon um etwa 20 bis 25 Jahre voraus.

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2004 (Hauptwohnsitze).

Alter von - bis Einwohnerzahl Anteil in Prozent
0 - 5 28.729 4,9
6 - 14 49.746 8,5
15 - 17 17.704 3,0
18 - 24 44.060 7,5
25 - 29 33.709 5,7
30 - 39 85.013 14,5
40 - 49 90.674 15,5
50 - 54 39.756 6,7
55 - 59 34.299 5,8
über 60 162.628 27,7
Insgesamt 586.318 100,0

Quelle: Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen der Stadt Essen

[Bearbeiten] Stadtbezirke

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 30. Juni 2004 (Hauptwohnsitze).

Name Fläche in km² Einwohnerzahl Einwohner je km²
Stadtbezirk I Stadtmitte/Frillendorf/Huttrop 15,59 62.557 4.012
Stadtbezirk II Rüttenscheid/Bergerhausen/Rellinghausen/Stadtwald 13,41 53.660 4.001
Stadtbezirk III Essen-West 16,41 96.063 5.855
Stadtbezirk IV Borbeck 24,68 86.553 3.506
Stadtbezirk V Altenessen/Karnap/Vogelheim 18,33 57.710 3.148
Stadtbezirk VI Katernberg/Schonnebeck/Stoppenberg 13,01 52.269 4.017
Stadtbezirk VII Steele/Kray 20,80 72.612 3.491
Stadtbezirk VIII Essen-Ruhrhalbinsel 33,36 53.458 1.602
Stadtbezirk IX Werden/Kettwig/Bredeney 54,91 51.336 934
Essen Gesamt 210,49 586.218 2.785

Quelle: Amt für Statistik, Stadtforschung und Wahlen der Stadt Essen

[Bearbeiten] Literatur

  • Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848-1861
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.

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