Eiserne Front
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Die Eiserne Front war ein Zusammenschluss des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB), des Allgemeinen Deutschen Angestelltenbundes (Afa-Bund), der SPD und des Arbeiter Turn- und Sportbundes (ATSB) im Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Sie wurde am 16. Dezember 1931 auf Initiative des Reichsbanners gegründet, um dem Zusammenschluss der Rechtsextremisten in der Harzburger Front ein Gegengewicht gegenüber stellen zu können. Die politische Führung des Abwehrbündnisses lag beim Parteivorsitzenden der SPD Otto Wels, die technische Leitung beim Reichsbanner-Vorsitzenden Karl Höltermann. Höltermann erklärte in seinem Aufruf zur Gründung der Eisernen Front: "Das Jahr 1932 wird unser Jahr sein, das Jahr des endlichen Sieges der Republik über ihre Gegner. Nicht einen Tag, nicht eine Stunde mehr wollen wir in der Defensive bleiben - wir greifen an! Angriff auf der ganzen Linie! Unser Aufmarsch schon muss Teil der allgemeinen Offensive sein. Heute rufen wir - morgen schlagen wir!"
Diese eindeutige Kampfansage der Eisernen Front bewirkte einen vorübergehenden Motivationsschub bei den Anhängern der Republik, der nach der kampflosen Hinnahme des Preußenschlags am 20. Juli 1932 aber in Resignation umschlug.
Symbol der Eisernen Front waren drei Pfeile, die sich gut eigneten, um ein Hakenkreuz durch Übermalung zu "zerstören". Die drei Pfeile wurden unterschiedlich interpretiert. Sie standen für die Gegner der Eisernen Front, die drei Feinde der Demokratie: Kommunisten, Monarchisten und Nationalsozialisten, aber auch für die drei Pfeiler der Arbeiterbewegung: Partei, Gewerkschaft und Reichsbanner als Symbole für die politische, wirtschaftliche und physische Kraft der Eisernen Front.
Die Eiserne Front hörte mit der Unterdrückung der Arbeiterbewegung und der Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933 auf zu bestehen.
[Bearbeiten] Literatur
- SPD - Geschichte der deutschen Sozialdemokratie (Teil 1 bis 1993) CD-ROM / von Dr. Robert Hofmann, herausgegeben vom Bayerisches Seminar für Politik e.V., München 1996