Elsen (Grevenbroich)
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Elsen ist ein Stadtteil von Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss. Es liegt im Nordosten von Grevenbroich auf einer Höhe von 41,7 m ü. NN. Im Südwesten grenzt Elsen an Elfgen und im Nordosten an Orken. Nordwestlich schließt das Gemeindegebiet von Jüchen und im Südosten das Stadtgebiet von Grevenbroich an. Zu Elsen gehört Elsen-Fürth und das „Grönlandgelände“.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte Elsens ist eng verbunden mit dem Deutschen Orden, in dessen Besitz sich Elsen von 1263 bis zur Säkularisation im Jahre 1809 befand.
[Bearbeiten] Frühgeschichte
1190 tritt Hermann, Herr von Elsen, in einer Urkunde als Zeuge auf. Dies ist die erste bekannte Erwähnung von Elsen. In einer Schenkung geht die Elsener Kirche 1222 an das Regulierherrenkloster (vgl.Regularkanoniker) in Neuss. Die Kirche selbst ist älter, wie der noch heute bestehende romanische Kirchturm vermuten lässt. Er wird auf ca.1180 geschätzt. 1263 wird Elsen dem Deutschen Orden zu Gürath verkauft. Durch diesen Verkauf wird Elsen reichsunmittelbare Herrschaft.
[Bearbeiten] Deutschordensherrschaft
Die Herrschaft des Deutschen Ordens über Elsen beginnt 1263 mit dem Kauf des Dorfes Elsen. Noch im selben Jahr verzichtet das Regulierherrenkloster zu Neuss zugunsten des Deutschen Ordens auf das Patronat der Kirche zu Elsen. Fortan gehört Elsen zur Ballei Koblenz des Deutschen Ordens. Elsen war das einzige reichsunmittelbare Territorium im Besitz der Ballei Koblenz. Dadurch besaß der Komtur von Koblenz durch die Elsener Besitzung ein Mitspracherecht in den den Organen des Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Durch zahlreiche Zukäufe innerhalb und außerhalb der Herrschaft Elsen schuf der Deutsche Orden eine wirtschaftlich Basis, ohne das Herrschaftsgebiet jedoch zu vergrößern. Elsen war quasi umschlossen von den ausgedehnten Besitzungen des Herzogtums Jülich und des Kurfürstentums Köln. Durch die langanhaltende Ordensherrschaft blieb Elsen von Kriegen weitgehend verschont. Vom Truchsessischen Krieg (1583-1589), der in den Nachbarorten Hülchrath und Wevelinghoven wütete, blieb Elsen unberührt. Im 30-jährigen Krieg ist lediglich im Jahre 1642 eine Plünderung durch kaiserliche Truppen unter General Lamboy bekannt. Dabei wurde die alte Kirche niedergebrannt; nur der Kirchturm blieb erhalten. Erst siebzig Jahre später konnte der Neubau des Kirchenschiffes abgeschlossen werden. 1758, im Nachgang der Schlacht bei Krefeld während des 7-jährigen Krieges war Elsen nochmals von kriegerischen Handlungen betroffen, als Prinz Ferdinand von Braunschweig seine Truppen vor Elsen-Orken sammelte.
[Bearbeiten] Elsen heute
Das "Grönlandgelände" ist ein seit den 1980er-Jahren entwickeltes Wohngebiet , welches neben zahlreichen Einfamilienhäusern im Wesentlichen aus einem Bolzplatz und einem Spielplatz besteht, die durch den Elsbach getrennt werden. Seinen Namen verdankt das Grönlandgelände nicht etwa dem, zu Dänemark gehörenden Grönland, sondern der Konservenfabrik mit dem Namen Grönland die sich hier einst befand.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten
Das zu Elsen gehörende „Grönlandgelände“ hat viele moderne Spielplätze. Das ehemalige Rheinbraungebiet, das Elsbachtal, ist durch Rekultivierung auch zu einem beliebtem Naherholungsgebiet geworden. Dem schließt sich direkt das ADAC-Sicherheitszentrum an, es gilt als das modernste Europas.
[Bearbeiten] Literatur
- Franz Hoppe: Chronik der Pfarre St. Stephanus Elsen, 1983
- Hans Georg Kirchhoff: Grevenbroich Die Stadtgeschichte, Beiträge zur Geschichte der Stadt Grevenbroich, Band 17, (Hrsg.: Geschichtsverein von Grevenbroich und Umgebung e.V., 2006
Koordinaten: 51° 11' n. Br., 7° 67' ö. L.
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(Neukirchen)