Epilation
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Unter Epilation versteht man Verfahren zur Entfernung von Körperhaaren, wobei das Haar mitsamt der Haarwurzel entfernt wird. Im Unterschied zur Epilation bezeichnet Depilation die Entfernung nur des sichtbaren Teils der Haare, meist durch Rasur oder chemische Mittel (Enthaarungscreme).
Die Epilation gliedert sich in dauerhafte Verfahren, bei denen die Haarwurzel zerstört wird, und in nicht-dauerhafte Verfahren, bei denen das Haar nur ausgerissen wird, ohne die Haarwurzel zu zerstören, und nach einiger Zeit - allerdings erst nach einer längeren Zeitspanne als bei der Depilation - wieder nachwächst.
Je nach kulturellem Umfeld gilt die Depilation oder Epilation bestimmter Körperteile oder -bereiche als Körperpflege, als Modeerscheinung oder als absolutes Minimum.
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[Bearbeiten] Temporäre Epilation
Bei diesen Epilationsmethoden wird das Haar ausgerissen. Für die Heimanwendung
sind Epilationsverfahren mit Wachs (Heißwachs oder Kaltwachs) oder Halawa (klebrige Zuckerpaste) beliebt. Daneben gibt es von allen bekannten Rasierapparateherstellern entsprechende elektrische Epilierer, die mit sich drehenden Walzen oder Federn das Haar aus der Wurzel herausziehen.
Kleine Bereiche, zum Beispiel die Augenbrauen, können auch mit einer Pinzette ausgezupft werden.
Vaniqa® 11,5% ist eine verschreibungsplichtige Creme, die durch den Wirkstoff Eflornithin eine wachstumsverlangsamende Wirkung zeigt. Da Vaniqa keine Enthaarungscreme ist, ist eine herkömmliche Haarentfernung weiterhin notwendig. Allerdings sollen die Abstände zwischen den Haarentfernungen durch das verlangsamte Wachstum größer werden.
[Bearbeiten] Dauerhafte Epilation
Allen dauerhaften Epilationsverfahren ist gemeinsam, dass diese nur bei Haaren erfolgreich sind, die sich in der Wachstumsphase befinden. Da es aber insgesamt drei Phasen der Haarentwicklung gibt, ist eine mehrmalige Anwendung dieser Verfahren nötig, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Die im folgenden genannten Verfahren zur Epilation werden besonders bei Frauen, die an übermäßiger Körper- und/ oder Gesichtsbehaarung leiden, angewandt:
[Bearbeiten] Laser- und Lichtbehandlungssysteme
Hierbei wird das Haar großflächig Laserimpulsen ausgesetzt. Das vom Laser erzeugte Licht wird dabei von der Haarwurzel absorbiert und in Wärme umgewandelt. Diese lokale Wärmeentwicklung führt zu einer Verödung der Haarwurzeln. Dieses Verfahren wirkt jedoch nur bei dunklen Haaren bzw. Haaren mit dunkler Wurzel, da weißen Haaren das Pigment Melanin fehlt, das die Laserstrahlung aufnimmt und damit die Haarwurzel verödet.
[Bearbeiten] Enthaarungslaser
Derzeit befinden sich zahlreiche Laser- und Lichtbehandlungssysteme auf dem Markt, die geeignet sind zur Verlangsamung von Haarwuchs (long-term Epilation) bis hin zur dauerhaften Haarentfernung. Es handelt sich hierbei im einzelnen um länger gepulste (bis 50 msec.) Festkörper- (Alexandrit-, Nd:YAG- oder Rubinlaser) oder Diodenlaser bzw. hochenergetische Entladungslampen (IPL). Für viele dieser Systeme ist inzwischen eine haarwachstumsverlangsamende Wirkung gesichert [1]
.
[Bearbeiten] IPL-Technik
IPL steht für Intense Pulsed Light und bezeichnet ebenso wie die Laserepilation ein Verfahren zur Haarentfernung mittels Lichttechnik.
Im Unterschied zur Lasertechnik, welche mit einer einzelnen, festen Wellenlänge arbeitet (z.Bsp. 810nm bei dem Diodenlaser), verwendet die IPL-Technik das komplette Spektrum einer Xenon-Lichtquelle, welches durch Einsatz von Filtern auf den notwendigen und für die Behandlung wirksamen Wellenlängenbereich eingeschränkt wird (z.Bsp. 650-950nm). Problematisch ist jedoch oft, dass die Energie des Spektrums nicht nur vom Melanin, sondern auch von Blut, Gewebe und Haut absorbiert wird. Um diesen Effekt zu minimieren, wird häufig mit geringer Intensität gearbeitet, jedoch ist dann eine ausreichende Schädigung der Follikel nicht mehr gegeben.
Da das Grundprinzip dieser Behandlung dem der Laserepilation entspricht, wirkt auch dieses Verfahren nur bei dunkleren Haaren. Weiße Haare und Velushaare (Flaum) können nicht dauerhaft entfernt werden, da ihnen das Pigment Melanin fehlt, das Strahlung absorbieren könnte.
[Bearbeiten] ELOS-Technology
Elos steht für Elektro Optische Synergie und bezeichnet ein Verfahren bei dem gleichzeitig IPL Licht und Hochfrequenzstrom auf die Haut appliziert wird. Das abgegebene Licht wird vom Melanin des Haares absorbiert und in Wärme umgewandelt. Die gleichzeitig abgegebene Hochfrequenz erhitzt das Gewebe um das Haar-Follikel. Mit dieser Methode kann das Haar schneller und schonender erhitzt werden, da die äußere Hautschicht bei diesem Verfahren nicht stark belastet wird. Auch können Haare mit weniger Melaningehalt und dunklere Hauttypen bei dieser Technology noch mit einem guten Ergebnis behandelt werden. Dieses Verfahren wurde von der FDA ( USA ) auch als Permanente Haarentfernung zertifiziert.
[Bearbeiten] Elektroepilation(Nadelepilation)
Bereits 1875 wurde die Elektroepilation in den USA erstmals angewendet und im Laufe der Jahre technisch weiterentwickelt und verfeinert. Sie ist unabhängig von Haarfarbe, Haarstärke und Hautfarbe. Bei der Elektroepilation wird eine sehr feine Sonde (aus dünnstem Chirurgenstahl), die auf Haarstärke und Follikeltiefe abgestimmt ist, in jeden Haarfollikel eingeführt. Über diese Sonde wird nun dosiert elektrische Energie in den Follikel hineingeleitet. Dadurch tritt eine dauerhafte Schädigung der Haarwachstumszellen ein. Das Haar kann nicht mehr nachwachsen. Zur Zeit wird die Elektroepilation unter Anwendung von drei Methoden praktiziert, der Thermolyse, der Elektrolyse und der Blend-Methode. Die ausgewählte Methode und deren Anwendung ist abhängig von der individuellen Behaarungssituation, der Hautreaktion und dem unterschiedlichen Schmerzempfinden des Patienten.
[Bearbeiten] Thermolyse oder Hochfrequenzelektrokoagulation
Durch hochfrequentem Wechselstrom wird an der Umgebung der Sondenspitze Wärme erzeugt, was zur Koagulation der Gewebe- und Wachstumszellen im Follikel führt.
[Bearbeiten] Elektrolyse
Bei der Elektrolyse-Behandlung wird durch ausschließlich verwendeten Gleichstrom im Haarfollikel eine Natronlauge produziert, die auf chemischem Wege die germinativen Zellen zerstört.
[Bearbeiten] Blendmethode
Bei der Blendmethode werden beide Stromarten, also der hochfrequente Wechselstrom (Thermolyse) und der Gleichstrom (Elektrolyse), miteinander kombiniert, und es kommt zur beschleunigten Erwärmung der Natronlauge.